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Übersicht: Kreuzfahrt-Abbrüche und Absagen wegen Omikron-Variante

Die Omikron-Variante des Sars-Cov-2-Virus‘ bereitet der Kreuzfahrt seit Anfang Januar 2022 zunehmend Probleme. Auch wenn derzeit wieder deutlich über 200 Kreuzfahrtschiffe aktiv sind, häufen sich die Absagen. Gründe sind hohe Zahlen an positiv getesteten Passagieren oder Crew-Mitgliedern an Bord oder neue Beschränkungen in einzelnen Ländern oder Regionen.

Laut einer Statistik von Cruise Industry News sind mit Stand 1. Januar 2022 bereits 242 Kreuzfahrtschiffe weltweit wieder im Einsatz. Reiseabbrüche wegen Corona-Positivfälle an Bord oder Reiseabsagen betreffen bislang (Stand: 12. Januar) knapp ein Fünftel der Schiffe – gut 80 Prozent der Reisen verlaufen also weitgehend störungsfrei. Unsere Tabelle gibt einen Überblick zu Ende Dezember und im Januar abgebrochenen und für in der näheren Zukunft abgesagten Kreuzfahrten.

Bislang basieren die Absagen weitgehend auf Entscheidungen der Redereien selbst. Lediglich in Hong Kong gibt es ein behördliches Kreuzfahrtverbot für zwei Wochen im Januar. In Brasilien hat sich die Branchenvereinigung Clia reedereiübergreifend zu einem zeitweiligen, kompletten Aussetzen von Kreuzfahrten für knapp drei Wochen im Januar entschieden und die Pause später bis zu 4. Februar verlängert.

Abgesagte Kreuzfahrten im Detail

Wir aktualisieren die Tabelle, sobald uns neue, gesicherte Informationen erreichen. Falls Ihre Reise betroffen sein sollte, informieren Sie sich bitte direkt bei Ihrem Reiseveranstalter oder Reisebüro, die Tabelle hat keine rechtliche Relevanz und wir übernehmen keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben, auch wenn wir die Daten nach bestem Wissen und Gewissen zusammenstellen.

„abgesagt bis“ bedeutet: letzte abgesagte Reise endet an diesem Tag

Reederei
Schiff
abgesagt bis:
Grund/Anmerkungen
AIDA Cruises
AIDAbella
19. Februar 2022
zunächst zwei Reisen abgesagt wegen Corona-Fällen bei der Crew, später weitere Reisen abgesagt
AIDAaura
7. Mai 2022
(Neustart verschoben)
AIDAmira
(alle Reisen)
AIDAnova
14. Januar 2022
Reiseabbruch Silvesterreise (Start: 29.12.) in Lissabon wegen Coronafällen, vorzeitige Rückreise am 3.1.2022; Absage der Folgereisen
AIDAluna
30. März 2022
AIDA reduzierte die Karibik-Kapazität zunächst bis 29.1. von drei auf zwei Schiffe; Reisen mit Ende 9.1. und 15.1. wurden planmäßig beendet; später wurde die komplette Karibik-Saison der AIDAluna abgesagt
AIDAvita
24. Juli 2022
(Neustart verschoben)
Carnival Cruise Line
Carnival Ecstasy
7. März 2022
Neustarttermin verschoben (war 1. Januar 2022)
Carnival Paradise
12. März 2022
Neustarttermin verschoben
Carnival Spirit
22. Mai 2022
Neustarttermin in Australien verschoben
Carnival Splendor
5. Mai 2022
Neustarttermin in Australien verschoben
Celebrity Cruises
Celebrity Eclipse
23. April 2022
Neustarttermin verschoben
Celebrity Infinity (Europa-Reisen)
12. Dezember 2022
zunächst Neustarttermin verschoben auf 15. April; dann Absage der kompletten Europa-Saison - soll ersetzt werden durch Karibik-Routen im Sommer und Herbst
Celebrity Solstice
6. Mai 2022
Neustarttermin verschoben
Costa
Costa Diadema
4. März 2022
freiwillige Kreuzfahrtpause der Clia Brazil; davor Abbruch in Salvador und Absagen (3.-13.1.) nach Coronafällen
Costa Fascinosa
4. März 2022
freiwillige Kreuzfahrtpause der Clia Brazil
Costa Firenze
5. Februar 2022
Crystal Cruises
Crystal Endeavor
13. Mai 2022
Insolvenz des Eigentümers Genting Hong Kong, Kreuzfahrten vorerst ausgesetzt
Crystal Serenity
13. Mai 2022
Insolvenz des Eigentümers Genting Hong Kong, Kreuzfahrten vorerst ausgesetzt
Crystal Symphony
10. Mai 2022
Insolvenz des Eigentümers Genting Hong Kong, Kreuzfahrten vorerst ausgesetzt
Cunard Line
Queen Mary 2
14. Januar 2022
Abbruch der Karibik-Reise vor Barbados; Absage von Folgereisen Southampton-Hamburg-Southampton
Dream Cruises
Genting Dream
(unklar)
vorübergehendes Kreuzfahrt-Verbot in Hong Kong bis 4.2.2022, dann Insolvenz des Eigentümers Genting Hong Kong, Kreuzfahrten nicht mehr buchbar
Explorer Dream
(unklar)
Insolvenz des Eigentümers Genting Hong Kong, Kreuzfahrten nicht mehr buchbar
World Drem
(unklar)
Insolvenz des Eigentümers Genting Hong Kong, Kreuzfahrten nicht mehr buchbar
Fred. Olsen Cruise Lines
Balmoral
2. Mai 2022
Braemar
2023
Neustarttermin verschoben (war 21.7.2022)
Hapag-Lloyd Cruises
Europa
18. Januar 2022
Abbruch der Reise (Start: 18.12. in Mauritius) nach Coronafällen, Ausschiffung in Dubai (3.1.) und Absage der Folgereise
Europa 2
31. Januar 2022
Abbruch der Reise (Start: 18.12. in Dubai) nach Coronafällen, Ausschiffung in Dubai (30/31.12.) und Absage von Folgereisen
Holland America Line
Nieuw Amsterdam
19. Februar 2022
Hurtigruten Expeditions
Roald Amundsen
27. Januar 2022
wegen Coronafällen
Marella Cruises
Marella Discovery
16. Januar 2022
Absage nach Coronafällen an Bord; Barbados
MSC Cruises
MSC Magnifica
6. Februar 2022
Absage nach Reisebeschränkungen für UK, Frankreich und Niederlande
MSC Preziosa
4. März 2022
freiwillige Kreuzfahrtpause der Clia Brazil
MSC Seaside
4. März 2022
freiwillige Kreuzfahrtpause der Clia Brazil
MSC Splendida
4. März 2022
freiwillige Kreuzfahrtpause der Clia Brazil, davor Abbruch in Santos nach Coronafällens
MSC Orchestra
9. Januar 2022
Abbruch der ersten Südafrika-Reise (6.12. ab Durban) nach Coronafällen
Norwegian Cruise Line
Norwegian Breakaway
30. Januar 2022
Norwegian Dawn
29. Januar 2022
Norwegian Escape
29. Januar 2022
Norwegian Getaway
26. Januar 2022
wegen Coronafällen; später Pause verlängert (Neustart war erst am 22.12.2021 ab Miami)
Norwegian Jade
30. März 2022
Norwegian Jewel
29. März 2022
Norwegian Joy
29. Januar 2022
Norwegian Pearl
28. Januar 2022
vorausgegangen Abbruch der Reise (Ausschiffung in Miami, 6.1.) nach Coronafällen (Neustart war am 23.12.2021, Miami); später Pause verlängert
Norwegian Sky
7. März 2022
Neustarttermin verschoben (war 24.1.2022, Miami)
Norwegian Spirit
7. Mai 2022
Neustarttermin verschoben (war 21.2.2022, Australien)
Norwegian Star
3. April 2022
Neustarttermin verschoben (war 16.1.2022, Buenos Aires)
Norwegian Sun
5. Mai 2022
Neustarttermin verschoben (war 28.1.2022, Hong Kong)
Pride of America
9. April 2022
Neustarttermin verschoben (war 22.1.2022, Hawaii)
Oceania Cruises
Marina (Südamerika-Reisen)
19. März 2022
Südamerika-Reisen abgesagt unter Hinweis auf Restriktionen in Argentinien und Unsicherheit/Hafenschließungen in Brasilien
Sirena
29. März 2022
Neustarttermin verschoben (war 22.1.2022; Marina übernimmt Reisen der Sirena)
Oceanwide Expeditions
Hondius
24. April 2022
Antarktis-Saison vorzeitig beendet (Corona-Fälle und verschärfte Quarantäne-Vorschriften in Argentinien)
Plancius
2. April 2022
Antarktis-Saison vorzeitig beendet (Corona-Fälle und verschärfte Quarantäne-Vorschriften in Argentinien)
Phoenix Reisen
Amera
9. März 2022
Abbruch auf den Kanaren nach Coronafällen (Start: 21. Dezember, Savona), Ankunft in Bremerhaven vorzeitig am 4. Januar; Absage der 60tägigen Folgereise Mittelmeer ab 9. Januar 2022
Amadea
31. März 2022
Karibik-Reise, seit 8.1. ab Nizza, am 16.1. Änderung der Route von Karibik auf Kanaren wegen Covid-19-Fällen an Bord; am 27.1. in Teneriffa ganz abgebrochen, Folgereise abgesagt
Princess Cruises
Diamond Princess
9. Juni 2022
Japan-Kreuzfahrten abgesagt
Regent Seven Seas Cruises
Seven Seas Mariner
5. Mai 2022
120tägigen Weltreise ab San Francisco, beginnend am 5. Januar 2022, faktisch abgesagt; ersetzt durch drei Roundtrips Karibik, Amazonas sowie eine Miami-San-Francisco-Route
Seven Seas Navigator
9. März 2022
Neustart-Termin des Schiffs verschoben (war 5. Februar 2022)
Seven Seas Voyager
26. März 2022
Neustart-Termin des Schiffs verschoben (war 15. Februar 2022)
Royal Caribbean International
Spectrum of the Seas
20. März 2022
ein Tag früher zurückbeordert wegen vorübergehendem Kreuzfahrt-Verbot in Hong Kong; Pause mehrfach verlängert bis zur Absage der verbleibenden Saison in Hong Kong Mitte März 2022
Independence of the Seas
22.-24. Januar 2022
(ledigich eine Kurzreise abgesagt)
Jewel of the Seas
20. Februar 2022
(vorausgegangene Coronafällen)
Quantum of the Seas
6. Februar 2022
Singapur (vorausgegangen Corona-Fällen unter der Crew)
Serenade of the Seas
26. April 2022
Absage bis 12. März, anschließend geplanter Trockendock-Aufenthalt
Symphony of the Seas
29. Januar 2022
(vorausgegangene Coronafällen)
Vision of the Seas
7. März 2022
Neustart-Termin des Schiffs verschoben (war 8. Januar 2022)
Star Cruises
Star Pisces
(ab 25.1.2022, Dauer unklar)
Insolvenz des Eigentümers Genting Hong Kong, Kreuzfahrten nicht mehr buchbar
TUI Cruises
Mein Schiff 6
24. Januar 2022
Silvesterreise abgebrochen nach Coronafällen und Anlaufverbot in Katar, Ausschiffung 3.1.; Folgereisen schrittweise abgesagt
Mein Schiff 2
31. Januar 2022
zunächst Karibik-Reise 17.-31.1. ab Bridgetown, Barbados, nach "einzelnen Corona-Fällen an Bord" abgesagt, die laufende Reise bis La Romana sollte fortgesetzt werden, wird dann aber am 17.1. ebenfalls abgebrochen; inzwischen wurden alle Barbados-Einschiffungen für die verbleibende Saison gestrichen und nach La Romana verlegt, Flüge entsprechend umgebucht.
Windstar Cruises
Star Legend
28. Januar 2022
Wind Star
28. Januar 2022
Wind Surf
28. Januar 2022
GEÄNDERTE WELTREISEN
Regent Seven Seas Cruises
Seven Seas Mariner
120tägigen Weltreise ab San Francisco, beginnend am 5. Januar 2022, faktisch abgesagt; ersetzt durch drei Roundtrips Karibik, Amazonas sowie eine Miami-San-Francisco-Route
Viking Ocean Cruises
Viking Star
Routenänderung der am 10. Januar 2022 begonnen, 120tägigen Weltreise ab Los Angeles: Mittelmeer und Rotes Meer statt Asien, Rückkehr auf die geplante Route erst in Jeddah, Saudi Arabien.

Hinzu kommen diverse Absagen bei Expeditions-Kreuzfahrten in der Antarktis. Da die Reedereien die Details dazu allerdings kaum öffentlich kommunizieren, ist eine Auflistung dieser Fälle nicht zu leisten. Dafür bitten wir um Verständnis.

Für große Aufmerksamkeit hatte der Abbruch der Silvesterreise der AIDAnova in Lissabon gesorgt, wo mindestens 52 Crew-Mitglieder positiv getestet worden waren. Internationales Aufsehen erregte die Queen Mary 2, eine Karibik-Reise abbrechen und vor Barbados auf Ersatz für positiv getestete, systemrelevante Besatzungsmitglieder warten musste. Mehr zu diesen Reiseabbrüchen finden Sie im Beitrag „Omikron-Variante zwingt mehrere Kreuzfahrtschiffe zu Zwangspause“.

In Brasilien pausieren drei Schiffe von MSC und zwei von Costa bis einschließlich 21. Januar (verlängert bis 2. Februar), weil die dortige Sektion des Branchenverbandes Clia Kreuzfahrten freiwillig ausgesetzt hat – und damit einem wahrscheinlichen Verbot durch die Behörden zuvorgekommen ist. Auf einigen der Schiffe war es zuvor zu Reiseabbrüchen wegen Positivfällen an Bord gekommen.

In Hong Kong dürfen die Genting Dream (Dream Cruises) und die Spectrum of the Seas (Royal Caribbean International) aufgrund einer behördlichen Anordnung bis zum 20. Januar nicht fahren. Coronafälle hatte es an Bord nicht gegeben.

Besonders hart betroffen sind Weltreisen: Regent Seven Seas Cruises hat die Weltreise der Seven Seas Mariner am Tag vor der Abreise am 5. Januar 2022 abgesagt. Das Schiff wird in der Zeit zwar fahren, aber auf gänzlich anderen Routen, die auch zusammengesetzt nicht einer Weltreise entsprechen. Viking Ocean Cruises wartete ebenfalls bis zum Abend vor Beginn der Weltreise der Viking Star am 10. Januar 2022, bevor die Reederei sehr umfangreiche Routenänderungen ankündigt. Beide Reedereien bieten ihren Kunden großzügige Umbuchungs- oder Stornobedingungen.

39 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

39 Gedanken zu „Übersicht: Kreuzfahrt-Abbrüche und Absagen wegen Omikron-Variante“

  1. Es ist unglaublich. Die meisten Coronafälle werden an Bord durch die Crew übertragen. Wann reagieren die Veranstalter? Auf der Mein Schiff 4 war nicht einmal jeder der Crew geimpft. Man sollte darauf hoffen, dass alle geimpft und täglich getestet sind, wenn man eine Kreuzfahrt macht. Da nützt das ständige Desinfizieren der Hände auch nichts. Vom Sicherheitskonzept kann keine Rede sein.

  2. Und wo ist die MSC Magnifica? Sie liegt seit Wochen wieder in Le Havre, die Reisen bis 15.1. wurden abgesagt wegen Corona in Europa.

  3. @Polte: Ich denke, wenn Sie so harte Anschuldigungen erheben (kein Sicherheitskonzept; nicht die ganze Crew geimpft), sollten Sie auch Quellen/Belege für Ihre Behauptungen anführen. Wir legen bei cruisetricks.de Wert auf fairen Umgang mit allen Seiten.

  4. @Hartmut Czerwinski: „seit Wochen“ beantwortet die Frage schon weitgehend: Die Tabelle bezieht sich auf neue Kreuzfahrt-Absagen ab Januar 2022. Wir müssen bei solchen Zusammenstellungen irgendwo eine Linie ziehen, denn neben der MSC Magnifica gibt es natürlich noch rund 200 weitere Kreuzfahrtschiffe, die derzeit nicht fahren. Weder ist der Aufwand dafür in irgend einer Weise zu stemmen, das ständig korrekt und aktuell zu halten, noch würde es der Übersichtlichkeit dienen, eine Tabelle mit über 200 Schiffen zu präsentieren.
    Ich gebe zu, die MSC Magnifica ist ein Grenzfall, wie zwei, drei weitere Schiffe und ich schaue mir das nochmal an und ergänze gegebenenfalls.

  5. Dass auf den am deutschen Markt angebotenen Schiffen die Crews nicht vollständig geimpft sind, wäre mir neu, dazu hätte ich auch gerne Belege.

    Eine andere tatsächlich nicht unwichtige Frage wird zunehmend die folgende:

    Mit welchen Impfstoffe wurden sie geimpft? Mit Johnson und Johnson ( dazu gab es häufiger Meldungen, dieser Impfstoff führte ja auch schneller zum vollständigen Impfstatus) oder vielleicht sogar teilweise schon in den asiatischen Heimatländern, wo nicht selten auch die chinesischen Impfstoffe zum Einsatz kamen. In diesen Fällen scheint nach ersten wissenschaftlichen Veröffentlichungen ohne mRNA-Booster gegen Omikron kaum noch ein Impfschutz zu bestehen.

    Zusätzlich rächt sich nun das wirtschaftliche Prinzip, auf den Schiffen den Passagierbereich räumlich möglichst großzügig und den Crewaufenthaltsbereich möglichst platzsparend zu gestalten. Gerade bei Omikron ist eine Infektionskette im Aufenthaltsbereich der Crew nach den Meldungen der letzten Wochen schwerer zu vermeiden als bei Passagieren (wenn die Schnelltests im üblichen Testrhythmus anschlagen, ist die Infektion an Kontaktpersonen oft schon weitergegeben). Ob die Reedereien im Crewbereich voneinder komplett getrennte Gruppen (wie man es gerade in systemrelevanten Bereichen an Land diskutiert) überhaupt einführen können oder schon daran gearbeitet haben, dazu hört man leider nichts, dies wären aber wirklich relevante Informationen. Die Crews sind die systemrelevanten Gruppen an Bord, die in keinem Bereich auf einmal große Ausfälle kompensieren können.

    Und in den Pressemeldungen spricht man meist nur von vollständig geimpftenCrews, aber auch alle schon geboostert? Kenne bisher nur eine Meldung, dass eine Reederei pressewirksam mit dem Boostern beim Kapitän angefangen habe.. Ein mögliches Informationsdefizit kann aber an mir liegen

    Der wesentliche Unterschied (und meiner Meinung der einzige) zwischen Schiffen und Hotels an Land ist, dass Crewmitglieder außerhalb der Dienstzeit schlechter voneinander zu separieren sind, es bleibt ja nur wenig Raum, der großzügere Passagierbereich ist für die meisten ja tabu. Und Einzelkabinen für alle Crewmitglieder sind ja wohl nicht der Standard.

    Dieses Problem bleibt auch (wenngleich vermindert) bestehen, wenn man den Crews wieder keinen Landgang erlaubt, ein Viruseintrag durch einen Passagier wird sich, falls überhaupt, wahrscheinlich bevorzugt in der Crew verbreiten. Und die Idee, den Passagieren vor der Einschiffung eine mehrtägige Hotelquarantäne zu verordnen (was wissenschftlich gesehen am effektivsten wäre) , ist wirtschaftlich nicht umsetzbar.

    Weder die Gesellschaft noch die Reedereien waren auf eine derartige Pandemiesituation vorbereitet, da hilft es nichts, nun auf die Reedereien mit dem Finger zu zeigen. Sinnvoll wäre es z.B. auch, als Passagier vor einer in Kürze geplanten Kreuzfahrt auch seine eigenen Kontakte soweit möglich mal zu reduzieren. Habe ich bisher nirgendwo gelesen.

  6. Hallo auch eine Booster Impfung hilft nicht vor der Verbreitung der Omikron Variante.Unsere Familie 8 Personen 6 davon mit Booster alle zur selben Zeit Weihnachten mit Omikron infiziert.Also nur Impfen wird dieses Problem nicht lösen. Es wird uns alle erwischen!

  7. @Gerd Habersack:

    >Ob die Reedereien im Crewbereich voneinder komplett getrennte Gruppen
    >(wie man es gerade in systemrelevanten Bereichen an Land diskutiert)
    >überhaupt einführen können oder schon daran gearbeitet haben,
    >dazu hört man leider nichts, dies wären aber wirklich relevante Informationen.

    Doch, so etwas gibt es. Aber das sind halt dann doch schon sehr detaillierte Informationen, die Reedereien nicht in aller Ausführlichkeit in der Öffentlichkeit breittreten und diskutieren möchten. Ich denke, das ist dann schon ein Detail-Niveau, das einer öffentlichen Diskussion auch nicht mehr wirklich zuträglich ist, weil sehr viel Sachverstand dazu gehört, um solche Maßnahmen überhaupt noch einzuordnen und bewerten zu können. Da, denke ich, haben die Reedereien auch keinen Nerv, sich mit 80 Millionen kleinen Bundestrainern herumzuschlagen, die alle meinen, es besser zu wissen ;-)

    Crew geboostert? Ja, die Reedereien haben damit begonnen.

    Allgemein, denke ich, sollte man jetzt aber an die Reedereien auch keinen allzu hohen Anspruch bzgl. Detailinformationen definieren. Nirgendwo an Land käme jemand auf die Idee, von jeder Schule, jedem Restaurant, jedem Hotel, erst Recht nicht jedem Supermarkt oder Kaufhaus im Detail Informationen zu Impfungen, Impfstoffen, Booster von Angestellten, jedes kleine Detail von Hygienekonzepten zu verlangen.

    Die Crew lässt sich außerhalb der Dienstzeit schwierige separieren als an Land. Auf der anderen Seite besteht dafür am Schiff kein Risiko, das Virus von außen in die Crew-„Bubble“ hineinzutragen, das man an Land ständig hat, weil Mitarbeiter von Hotels, Restaurants etc. in ihrer Freizeit machen können, was sie wollen und potenziell zahlreiche Außenkontakte mit entsprechendem Infektionsrisiko haben.

    >Sinnvoll wäre es z.B. auch, als Passagier vor einer in Kürze geplanten
    >Kreuzfahrt auch seine eigenen Kontakte soweit möglich mal zu reduzieren.
    >Habe ich bisher nirgendwo gelesen.

    In der Tat, das wäre durchaus sehr sinnvoll. Ich persönliche tue das seit Beginn der Pandemie, schon auf beruflichem Eigeninteresse.

    Das Problem ist halt, dass Kreuzfahrt-Reedereien in erster Linie Urlaub und Vergnügen verkaufen und schon jetzt ein Teil der Zielgruppe sagt: Solange Abstand, Maske und Testen, habe ich keinen Spaß an Urlaub. Sattelt man da in der Kommunikation als Reederei quasi noch ein medizinisches Lehrbuch obendrauf mit einer langen Liste an Dingen, die der Kunde auch noch machen soll oder muss, kann man irgendwann gleich aufhören zu versuchen, Kreuzfahrten zu verkaufen, weil keiner mehr bucht.

    Da versuchen die Reedereien einen Mittelweg zu finden zwischen notwendigem Übel und Vermittlung von Urlaubsfreude. Denn eine Kreuzfahrt ist halt nunmal in erster Linie Vergnügen und das kann man schlecht verkaufen, als sei es ungefähr so spaßig wie eine Darmspiegelung …

  8. @TK: Verzeihen Sie, wenn ich das so deutlich sage, aber da haben Sie den Hauptzweck der Impfung nicht verstanden: Die Sars-Cov-2-Impfung ist keine sterilisierende Impfung, sprich: ist primär nicht dazu geeignet, eine Infektion gänzlich zu verhindern. Das wäre schön, leisten alle aktuellen Impfstoffe aber nicht. Sie reduzieren aber das Infektionsrisiko bis zu einem gewissen Grad, insofern bringt sie auch in dieser Hinsicht einiges. Tut mir leid, wenn es Ihre Familie dennoch komplett erwischt hat, aber daraus sollte man keine Allgemeingültigkeit ableiten.
    Hauptzweck der Impfung/Booster ist, schwere Verläufe und Tod zu verhindern. Und das tun sie äußerst effektiv, insbesondere wohl auch der Booster bei Omikron.

    Darüber hinaus, ich bitte um Verständnis dafür, möchte ich an dieser Stelle nicht weiter über die Wirksamkeit von Impfungen diskutieren. Dafür gibt es andere Plattformen; hier soll es um Kreuzfahrt-Themen gehen.

  9. @Franz Neumeier

    Vielen Dank für die Zusatzinformationen.

    Woran es in den aktuellen Lage gelegentlich erkennbar fehlt:

    Gerade jetzt braucht es den mündigen Reisenden, der sich über die Lage und die Reiserisiken (gerade auch an den Destinationen und bezüglich der Reiseform) informiert, z.B. auch was er selbst zur Verminderung der Risikos tun kann ( gerade auch um soweit möglich die Situation zu vermeiden, an einer fremden Destination am Hafen positiv getestet und dann in eine behördliche Isolation (sicher oft keine 5 Sterne-Luxusunterkünfte)) geschickt zu werden.

    Wer das Reisen momentan vielleicht besser überdenken sollte:

    Die Erwartung eines 100% Sorglospakets ohne eigene Reisevorbereitung. Fall es dann mal nicht so klappt, ist natürlich an allem der Anbieter Schuld. Und aktuell kann das „nicht so klappen“ auch recht drastisch ausfallen.

    Um nicht falsch verstanden zu werden: Ich moniere immer vom Veranstalter verursachte Fehler und teile (z.B. auf den oft ausgeteilten Beurteilungsbögen sehr detailliert) dies dem Veranstalter auch mit, aber auch nur die Fehler, die er tatsächlich zu vertreten hat. Meine Erfahrung bisher war immer sehr viel Kulanz (auch Kompensation) des Veranstalters auf derartige detaillierte sachgerechte Kritik.

    Und der erwähnte Mittelweg in der Werbung der Anbieter ist aktuell extrem schmal, vielleicht wäre mehr Transparenz und Ehrlichkeit gerade jetzt sinnvoll, um damit auch mehr an Deutungshoheit in den Medien zu behalten. Bringt ja nichts, wenn die Medien wie vor einigen Tagen von einem Rückreisechaos (was in dieser Größenordnung von Betroffenen auch realistisch erwartbar war) berichten und man als Veranstalter so tut, als hätte man die Situation im Griff gehabt.

  10. @Gerd Habersack:

    Ah, mein „Lieblingsthema“, Umgang der Medien mit solchen Themen. So traurig es ist, ich halte es für utopisch zu versuchen, die Deutungshoheit durch Transparenz und aktive Kommunikation zu behalten. Das funktioniert in manchen Fällen, führt aber in den meisten Fällen erst dazu, dass die Sensationsgier und Schlagzeilenjagd dadurch überhaupt erst befeuert wird.

    Ich behaupte (natürlich mit ziemlich viel Erfahrung dahinter): Genau deshalb versuchen die Reedereien (und viele andere Unternehmen auch und vielen anderen Branchen), Unangenehmes möglichst unter der Decke zu halten, möglichst wenig oder keine harten Fakten zu liefern, um keine Angriffsfläche zu bieten oder überhaupt erst auf ein Problem/Thema aufmerksam zu machen.

    Wenn Sie formulieren „in den vergangenen Tagen (ohne Datumsangabe) gab es eine gewisse Anzahl möglicher Covid-19-Fälle auf einem unserer Schiffe“, dann macht das dem Sensationsreporter viel Arbeit, das so weit zu konkretisieren, dass eine Schlagzeile draus wird. Da er wenig Zeit hat und ihm das Thema als solches eigentlich egal ist, weil es nur um eine neue, harte Schlagzeile geht, wendet er sich lieber einem „einfacheren Opfer“ zu.

    Wenn Sie überhaupt nicht aktiv kommunizieren, besteht sogar eine gewisse Chance, dass es erst gar niemand mitbekommt – und wenn doch, dann fragen Journalisten ja erst einmal nach und dann schickt man erst einmal das schwammige Blabla von oben raus, mit dem dort genannten Effekt. Falls sich dann doch jemand daran festbeißt, gewinnt man auf der Seite der Unternehmens-PR zumindest einiges an Zeit und kann sich was ausdenken bzw. die Informationslage wird auch intern klarer, sodass sich daraus vielleicht schon wieder Entwarnung ergibt.

    Also kurz gesagt: Die Taktik des „nicht Kommunizierens“ ist leider meist die deutlich erfolgreichere. Und wenn das mal schiefgeht, hätte man auch anders kaum eine Chance gehabt, die Deutungshoheit zu behalten, denn meistens interessieren die Fakten ja nur am Rande, weil es nur um Schlagzeilen geht, die am besten mit Vorurteilen, Neid, Betroffenheit, Empörung und ähnlichen Emotionen der Leser/Zuschauer spielen müssen, um „erfolgreich“ zu sein.

    Manchmal schäme ich mich zutiefst über meinen eigenen Berufsstand … Aber natürlich trägt auch die Mehrheit der Leser/Zuschauer der Medien stark dazu bei, dass es so ist, weil sie diese Art von Journalismus hinnehmen, ja sogar goutieren und erwarten. Entertainment statt Information, Bestätigung von Vorurteile statt Fakten, Emotion statt Logik.

  11. „….Das Problem ist halt, dass Kreuzfahrt-Reedereien in erster Linie Urlaub und Vergnügen verkaufen und schon jetzt ein Teil der Zielgruppe sagt: Solange Abstand, Maske und Testen, habe ich keinen Spaß an Urlaub….“

    Da haben Sie es ganz genau für mich richtig erkannt! So lange dieser Maskenterror weitergeht, werde ich ganz persönlich als ehemaliger Vielreisender keinen Fuß mehr auf ein Schiff, in ein Flugzeug, eine Gondel oder sonst wohin außerhalb meiner ausgetretenen Pfade setzen! Das habe ich für mich beschlossen. Anstatt mein Geld woanders hin zu tragen, kaufe ich mir lieber was schönes davon, bleibe zuhause und sitze es aus. Ich bin geboostert und halte mich an alle Regeln, wenn und wo ich es muss. Aber freiwillig setze ich mich zum 1. keinem Risiko aus und 2. würde das die dauerhafte Akzeptanz der restriktiven Maßnahmen bedeuten.

    Was die Crew angeht, ja es geht eng zu. Einsperren auf dem Schiff und Landgangsverbot ist auch keine Lösung. Hier würden die Reedereien in ein ordentliches Recruiting-Problem hineinlaufen. Es wird bereits sehr restriktiv gehandhabt mit den Landgängen (auch vor Corona), insofern nutzt die Crew die sozialen Kontakte an Bord über die verschiedenen Departments hinweg innerhalb der Crew-Zonen. Ein Tisch-Service in Crew-Messe ist schlicht unmöglich. Genauso ist oft durchaus die Crew-Kabinenbelegung so gewählt, daß sich unterschiedliche Mannschaften in unterschiedlichen Departments und Schichten die Kabinen teilen, um die Ruhezeiten bestmöglich zu nutzen.

  12. @Otto Fischer: Es steht natürlich jedem frei zu entscheiden, ob er/sie unter den aktuell gegebenen Bedingungen verreisen will. Denn ganz genau: Urlaub soll Spaß machen und wenn man subjektiv unter diesen Bedingungen keinen Spaß empfinden kann, dann macht es natürlich überhaupt keinen Sinn, zu verreisen.

    An der Kabinenbelegung im Crewbereich könnte und kann man natürlich auch mal etwas ändern, wenn die Situation es erfordert. Auch eine in Blick auf Infektionsschutz effektivere Weise der Essensausgabe in den Crewmessen lässt sich durchaus organisieren. Aber ich stimme Ihnen zu: Im Crewbereich ist vieles ein wenig schwieriger, ich denke aber nicht unmöglich und die Reedereien haben sich da bereits einiges sinnvolles einfallen lassen, zumal die Räumlichkeiten gerade auf neueren Schiffen inzwischen doch deutlich mehr Möglichkeiten bieten, u.a. z.B. Crew-Einzelkabinen mit lediglich einem geteilten Badezimmer, das man sicherlich durch entsprechende Desinfektion und Lüftung managen kann, auch wenn’s natürlich etwas aufwendiger ist als „Normalbetrieb“.

    Ich würde gerne noch auf die sprachlich falsche Verwendung des Begriffs „Maskenterror“ hinweisen wollen: Terror bezeichnet Gewaltanwendung zur Erreichung politischer Ziele. Die Maskenpflicht dient zum Schutz der Gemeinschaft und des Individuums vor Ansteckung mit einer potenziell tödlichen Krankheit. Das ist kein politisches Ziel, sondern dient der Erhaltung grundlegender Menschenrechte. Zudem wird bei der Maskenpflicht keine Gewalt angewendet. Die Teilnahme an einer Kreuzfahrt ist freiwillig.
    Insofern sollte man vielleicht den Begriff „Terror“ hier nicht verwenden. Und auch deshalb nicht, weil es das, was in unserer Welt als wirklicher Terror unterwegs ist, doch allzu sehr verharmlosen würde.
    (Das einfach nur als sprachlicher Hinweis; eine Diskussion zum Thema Maskenpflicht, das sei vorsorglich angemerkt, ist hier nicht erwünscht.)

  13. @Franz: ok, ich sehe es ein mit dem missbräuchlichen Begriff „Terror“ und bitte um Entschuldigung.

    Auch hinsichtlich der Freiwilligkeit geben ich Ihnen recht. Leider ist des dennoch so, daß man als Reisender, egal zu Land, zur See oder in der Luft, nicht mehr in eine vernünftige Planung gehen kann und sich die Ereignisse über Nacht oder binnen Stunden überholen können. Man hat es nicht mehr in der eigenen Hand – die Entscheidungen werden einem abgenommen. Insofern muss und kann jeder für sich selbst entscheiden, welchem Risiko man sich aussetzt, dem Gesundheitlichen und/oder dem maximalen Frust, oder auch der Chance eine unvergleichliche Zeit zu haben.
    Wenn wir jetzt alle oder ein Großteil auf Individual-Tourismus umsteigen, uns einen Camper-Van besorgen und so hoch individuell und selbstbestimmt nach Skandinavien oder in die Bretagne fahren, ist ja auch auf Dauer niemanden geholfen.

    Vor Jahren galt das Noro-Virus als der schlimmste anzunehmende pandemische Vorfall auf Schiffen, da man sich in einen „closed-shop“ an Bord befand. Die USPH-Regelungen des CDC waren der Standard, um dies zu vermeiden. Mit Covid ist das alles anders und nicht mehr planbar, nicht für die Reedereien, nicht für die Crew und schon gar nicht für die Paxe. Man muss mit der größtmöglichen Enttäuschung rechnen (siehe letzte Absagen bei AIDAnova, HLKF, Tui usw.).

    Ich persönlich glaube, daß der Peak der Kreuzfahrtindustrie überschritten ist, mit all seinen Konsequenzen daraus. Ich bedauere es, akzeptiere es auch aber. Gerade die Mega-Liner mit 100k+ BRZ werden Probleme bekommen, allein schon wegen der Auslastung und den eigentlichen finanziellen Kalkulationen.

  14. @Otto: kein Problem, deshalb habe ich ja darauf hingewiesen ;-)

    Die Bedingungen sind im Moment tatsächlich unschön, keine Frage. Da ist es oft noch nicht einmal eine Frage der Einstellung, wie viel man ertragen kann/will, um trotzdem Urlaub machen zu können. Auch wenn man sich auf das alles einstellt und die positiven Seiten daran sieht (oft toller Service bei recht niedriger Auslastung der Schiffe; wenig Touristen-Andrang in den Destinationen), ist natürlich nicht jeder auch familiär und beruflich so flexibel, dass er/sie eine abgesagte Reise schnell mal umbuchen kann oder eine abgebrochene Reise ein paar Wochen später nachholen kann. Leider ist das halt im Moment einfach nicht zu ändern.

    Bzgl. Zukunft der Kreuzfahrt bin ich deutlich optimistischer, was vielleicht auch berufsbedingt ist ;-) Aber ich sehe in der Kreuzfahrt sogar große Vorteile, sobald die „heiße Phase“ der Pandemie einmal vorüber ist. Denn die Kreuzfahrt kann wesentlich konsistenter als an Land hohe Hygienestandards garantieren, ist sehr anpassungsfähig an neue Bedingungen (nicht über Nacht, aber doch relativ zügig) – das sind alles Vorteile, die auch potenzielle Kunden vermutlich in Zukunft mehr schätzen werden als zuvor. Auch bei den Mega-Schiffen bin ich sogar eher optimistisch, denn die Kostenstruktur auf diesen Schiffen ist viel günstiger als auf kleineren. Die Großen sind schon bei niedrigerer, prozentualer Auslastung profitabel. Royal Caribbean hatte irgendwann in der Pandemie mal gesagt, dass einige ihrer Schiffe sich bereits bei einer Auslastung von 30-40 Prozent selbst tragen. Das ist natürlich ein Dauerzustand, weil sich damit weder Renovierungen noch Neubauten finanzieren lassen. Aber es zeigt, dass es nicht so schlecht um die Kreuzfahrt steht, wie man das vielleicht annehmen würde.

    Insgesamt ist es wohl noch zu früh für Prognosen, wie es nach der Pandemie weitergehen wird. Dafür kenne wir, auch für unser übriges Leben, die Rahmenbedingungen noch nicht. Werden wir jedes Jahr eine neue Varianten-Welle bekommen? Werden Impfungen vielleicht auch längerfristig vor den Varianten schützen? Kommen vielleicht neue, sterilisierende Impfstoffe, die gleich die Infektion verhindern statt nur einen schweren Verlauf? Oder wird und das Virus mittelfristig weiter zwingen, in öffentlichen Verkehrsmitteln und auf Schiffen in Innenräumen Masken zu tragen? Und würden sich die Menschen einfach an die Maske gewöhnen? Oder würde es die Gesellschaft und das Freizeitverhalten nachhaltig verändern? Alles noch nicht zu beantwortende Fragen, deshalb setze ich persönlich im Moment eher auf Hoffnung …

  15. Sei es drum. Die Quarantäne-Flagge (yellow jack), eigentlich ein Relikt vergangener Tage während der großen überseeischen Auswanderungswellen, hat eine ganz neue Bedeutung gewonnen.

  16. @Franz Neumeier

    Vielen Dank für Ihre Schilderung der Rolle der Medien aus der Sicht eines Insiders. Was Sie beschreiben, ist mir als „außenstehender Leser“ auch schon aufgefallen, hinzukommen ja noch die sozialen Medien, befeuert von „Autoren“, die mit den Begriff „sozial“ genausowenig anfangen können wie Faktentreue etc.

    Als eher naturwissenschaftlich geprägter Mensch stellt sich mir aber die Frage, ob hier nur Resignation oder eventuell doch andere Strategien angebracht wären, wobei ich zugebe, dass ich aktuell auch die erfolgversprechende Lösung nicht kenne.

    Möglicherweise liege ich falsch mit dem Eindruck, dass die Presseabteilungen der Reedereien hauptsächlich von den Mitarbeitern betrieben werden, die auch stark mit der Werbung verbunden sind.
    Möglicherweise erfordert eine solange anhaltende Krisensituation auch dort neue kreativere Konzepte statt dem Versuch, möglichst lange zu schweigen. Irgendwann können alte Konzepte überholt sein.

    Ich gebe aber zu, als Außenstehender ist es immer leichter, Ratschläge zu erteilen.

    Die für mich entscheidende Frage (dies war schon immer mein Credo unabhängig von Reisen etc) :
    Sind die Presseabteilungen zufrieden mit den Reaktionen, die sie auslösen? Falls ja, besteht kein Handlungsbedarf, falls nein, ist Nachdenken angesagt. Auch dann, wenn einem nicht sofort eine Lösung einfällt.

  17. @Gerd Habersack: Ich verlagere unsere Diskussion mal in private E-Mails, weil wir hier gerade sehr weit vom Thema „Kreuzfahrt-Absagen“ wegdriften ;-) Wenn ich bei meinen Lesern gewöhnlich streng bin, was das Abweichen vom eigentlichen Thema des Beitrags oben angeht, muss ich das mit mir selbst auch sein …

  18. Moin, zur evtl. Ergänzung Ihrer Liste:
    Die Reise der Europa 2 vom 17 bis 31.1. ist seit knapp einer Woche definitiv abgesagt.

  19. Corona Warn-App: 5 mal erhöhtes Risiko während Aidabella-Kreuzfahrt:
    Wir waren in der 1. Januarwoche 2022 mit der Bella im Arabischen Meer. 24 Stunden nach unserer Landung in Deutschland erhielt ich über die Corona Warn-App den Hinweis auf 2 Risikobegegnungen, weitere 24 Std. später kamen noch einmal 3 Risikobegegnungen hinzu. Die insgesamt 5 Risikobegegnungen fanden laut Kontakttagebuch an 5 verschiedenen Tagen während der Kreuzfahrt statt, darunter auch an einem Seetag. Infziertes Crewmitglied scheint mir denkbar, da die Passagiere unmittelbar vor dem Einschiffen im Hafengebäude einem PCR-Test unterzogen wurden und meine erste Risikobegegnung bereits am Tag nach dem Einchecken registriert wurde. Es ist unwahrscheinlich, dass es sich bei den Risikokontakten um 5 verschiedene Personen gehandelt hat, sondern um einen Passagier oder ein Crewmitglied, das sich so wie ich bevorzugt an der Oceanbar aufgehalten hat.

  20. 2 PCR Test auf dem Schiff AidaSol gemacht beide negativ mein Mann wurde Positiv getestet………1,5 Tage später war ich auch positiv……….
    deshalb seid euch nicht sicher wenn man an Bord gehts das man Corona nicht mit aufs Schiff bringt…

  21. Hallo Franz,
    was bedeutet den Clia-Kreuzfahrtpause bei den MSC Schiffen in Brasilien?
    Danke und Gruß
    Woesty

  22. @Claus Schlingemann-Woestmann: Ich hab’s in der Tabelle mal etwas umformuliert, dass es vielleicht besser verständlich ist. Die Erklärung steht weiter unten im Text: Die Clia ist die Branchenvereinigung der Kreuzfahrt-Reedereien, deren brasilianische Unterorganisation ein freiwilliges Aussetzen der Kreuzfahrten beschlossen hat (vor allem, um einem formellen Verbot zuvorzukommen).

  23. @ Gerd Habersack
    Zitat:>Ob die Reedereien im Crewbereich voneinder komplett getrennte Gruppen
    >(wie man es gerade in systemrelevanten Bereichen an Land diskutiert)
    >überhaupt einführen können oder schon daran gearbeitet haben,
    >dazu hört man leider nichts, dies wären aber wirklich relevante Informationen.“
    Ich komme aktuell von der AIDA Diva aus der Karibik und kann bestätigen, dass dort ein Restaurant ausschließlich als Messe für die Crew mit Passagierkontakt bereitgestellt wurde. Die Crew wurde streng nach Servicetätigkeit und Technik getrennt. Das führte erst zu einigen Diskussionen bei den Reisenden, wo aber völlig nachvollziehbar. Die Crew musste auch auf Deck FFP2 Masken tragen und hatte Landgangsverbot. Das Hygienekonzept war an Bord sehr durchdacht.

  24. @Burkhard Fischer

    Danke für die Info.

    Das eigentliche Problem gerade bei Omikron sehe ich aber eher im Bereich der Kabinen der Crewmitglieder. Einzelkabinen (wie bei Omikron wissenschaftlich sinnvoll und geboten) gibt es da ja wohl eher kaum. Was nützt es, wenn die Crewmitglieder tagsüber auf Abstand achten, permanent Maske tragen und dann nachts dieselbe Kabine nutzen müssen. Beim Schlafen werden sie ja kaum durchgehend FPP2 Masken tragen.

    Gerade im Servicebereich ist die Unterbringung sicher nicht so wie bei den Offizieren. Und die letzten Begründungen von Reedereien für kurzfristige Absagen lauten ja häufig, man könne den gewohnten Servicebetrieb nicht mehr garantieren.

    Spricht zumindest nicht dafür, dass man Servicekräfte unterdessen in den nicht genutzten Passagierkabinen einzel unterbringt (was pandemiegerecht wäre), zumal man diese Kabinen wahrscheinlich vermehrt als Quarantänebereich für positiv getestete Passagieren freihalten muss.

  25. @Gerd Habersack: Einzelunterbringung für Crew ist unrealistisch und wurde meines Wissens auch nicht in größerem Stil unter Zuhilfenahme von Passagierkabinen gemacht. Vor Omikron war Ansteckung zwischen Crew-Mitgliedern auch kein nennenswertes Problem, weil die Crew sich so weit wie möglich von Passagieren isoliert, selbst in einer Art Bubble lebt, oft mit wenig oder keinem Landgang. Da ist letztlich auch kaum ein Problem, wenn im Crew-Bereich keine Masken getragen würden, weil man Corona aus dem Crewbereich heraushalten konnte. Omikron stellt da neue Herausforderungen, sodass einzelne Crew-Gruppen indes in voneinander getrennten Bubble leben und strengere Hygiene-Regeln im Crewbereich gelten. Wenn man sich die jüngsten Situationen ansieht, ist es nach wie vor so, dass Übertragung zwischen Passagier und Crew (oder anders herum) wohl sehr selten stattfindet – aber wenn, dann breitet sich das Omikron in der jeweiligen Gruppe halt schneller aus. Da müssen jetzt neue, zusätzliche Maßnahmen greifen, während man parallel wieder virenfreie Bubble innerhalb der Crew herstellen muss und das geht leider nicht von heute auf morgen. Eine Herausforderung, aber wie ich denke nicht unmöglich, nur halt nicht mit absoluter Sicherheit und etwas Zeitbedarf, auch weil man neue Maßnahmen halt erst testen und bewähren lassen muss.

  26. Die Hanseatic Nature liegt auch wieder in Ushuaia vor Anker und damit ist von einer Absage (nach dem verspäteten Start) der letzten zu rechnen. Ponant hat auch zwei Schiffe in Chile / Argentinien mit abgesagten Reisen

    Silber Sea‘s Moon Reise läuft nach Ecadour keine Häfen bis Montevideo an

  27. @Tina: Danke für die Infos. Den Expeditionsbereich habe ich weitgehend ausgeklammert, weil es mit vertretbarem Aufwand kaum verlässliche Informationen zu Absagen in diesem Bereich gibt. Die Reedereien machen das lieber still und heimlich und jedes Schiff auf der AIS-Ortung zu verfolgen und mit der geplanten Route zu vergleichen, um zu sehen, wenn es irgendwo möglicherweise eine Absage gegeben hat, übersteigt bei weitem die zeitlichen Ressourcen, die ich zur Verfügung habe ;-)

  28. Also eine Kreuzfahrt zum jetzigen Zeitpunkt zu buchen ist meiner Meinung nach ein Himmelfahrtskommando. Man weis nicht wie und wo man endet. Es macht also keinen Sinn jetzt eine Kreuzfahr zu machen und Freude hat man da auch nicht wirklich. Es gibt viele andere Urlaubsformen welche auch weit umweltfreundlicher sind. Die Kreuzfahrt nähert sich sowieso ihrem Ende. Spätestens 2030 wird sie am Ende sein und keiner lässt mehr diese Dreckschleudern in seinen Hafen einlaufen.

  29. @Günter: Ich denke, so viel Vorurteil habe ich schon eine Weile nicht mehr gelesen. Zum Thema Umweltschutz würde ich einfach mal empfehlen, sich zu informieren (und zwar mit Fakten, nicht mit Vorurteils-Gehetze aus Bild & Co): https://www.cruisetricks.de/faq-umweltschutz-und-nachhaltigkeit-in-der-kreuzfahrt/
    Diskussion ansonsten auf cruisetricks.de gerne sachlich und auf Fakten (ggfs. Quellen nennen) basierend – allerdings zum Umweltthema dann auch unter einem Beitrag, der sich auch mit dem Thema beschäftigt. Hier geht es dagegen um Omikron und Kreuzfahrtabsagen …

  30. @Habrsack. Ein Interessanter Beitrag bezüglich der Nutzung der leeren Passagierkabinen und dass diese nicht genutzt werden können, da sie evtl. als Quarantänekabinen gebraucht werden. Können Passagiere nach positivem Test nicht weiter in ihren gebuchten Kabinen bleiben? Werden etwa Passagiere, die Suiten gebucht haben, in kleinere evtl. sogar innen liegende Kabinen umgebettet? Das kann doch nicht sein. Wenn Passagiere ihre Kabine nicht verlassen dürfen, gibt es doch keine Notwendigkeit, diese umzusiedeln. Hat da jemand Erfahrung?
    Hendrik

  31. @Gustav Knepper: Der Grund für die Verlegung in andere Kabinen ist, dass dies besondere Isolationskabinen sind. Die liegen typischerweise in einem separaten Bereich des Schiffs mit abgetrennter Klimaanlage und Versorgung durch Crew-Mitglieder, die nur für diesen Bereich zuständig sind. Damit soll eben eine möglichst klare und vollständige Absonderung von Infizierten von den übrigen Menschen an Bord sichergestellt werden. Infektionsschutz hat da dann eben auch Vorrang vor Komfort.

  32. Danke Herr Neumeier.
    da weiß man dann wirklich nicht mehr, ob man doch hoffen soll, dass die gebuchte Reise vom Veranstalter abgesagt wird, bevor man das Risiko hat, aus seiner Traumkabine ins unterste Deck mit oder ohne Bullauge verdammt zu werden.

  33. @Hendrik: Je nach Fahrtgebiet bleiben Sie ja ohnehin nur sehr kurze Zeit in einer solchen Isolierkabine, weil die Reedereien bestrebt ist, positiv Getestete und ggf. Kontaktpersonen schnellstmöglich auszuschiffen; in den meisten Ländern verlangen das die Behörden ohnehin. An Land ist die medizinische Versorgung besser zu gewährleisten. Anders wäre es natürlich bei einer Atlantik-Überquerung oder in der Antarktis, wo es dann schonmal ein paar Tage dauern kann, bis man das Schiff verlassen kann. Die Isolierkabinen sind je nach Schiff sehr unterschiedlich, natürlich auch abhängig von den Gegebenheiten bzgl. Abschirmung der Klimaanlagen-Sektion. Häufig sind es aber sogar Balkonkabinen, vor allem auf den größeren Schiffen.

  34. Habe mit meiner Partnerin im Juli 2022 mit Costa Cruises eine Kreuzfahrt zum Nordkap gemacht. Dabei haben wir uns promt mit Corona angesteckt. Zur Einschiffung war ein negativer Antigentest verlangt, doch der wurde bei der Einschiffung gar nicht kontrolliert. So sind wohl viele Coronaträger auf das Schiff gelangt. Bei der Seenotsübung, in den Ausflugsbussen, bei Besichtigungen, bei Tanz-und Singveranstaltungen und überall dort wo Leute eng und dicht an dicht stehen wurde keine Maskenpflicht durchgesetzt.

  35. @Rolf Waespe: Dazu sei angemerkt, dass das nicht Costa-spezifisch ist. In der gesamten Kreuzfahrt – ebenso wie in der gesamten restlichen Gesellschaft, überall an Land – sind die Corona-Regeln weitgehend entfallen. Das spiegelt sich aktuell auf den Schiffen wider. Insofern ist es an Bord nicht sicherer oder unsicherer als an Land.

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