Das Wort „Geheimtipp“ wird recht häufig benutzt, aber dies ist wirklich einer: ein Besuch bei der „Confrario de Pescadores“ von Barcelona im Stadtteil Barceloneta. Die liegt in der Nähe der Mittelstation der Gondelbahn, etwa 20 Minuten Fußweg von der Kolumbus-Säule entfernt.
Jeden Mittwoch bietet die Fischer-Gilde in Barceloneta mittags eine Führung durch ihren Hafen, die Fisch-Auktionshalle und die Trockenhalle für die Netze (siehe Barcelona Tourisme – Update: Stand März 2024 gibt es das Angebot leider nicht mehr). Man kann einem Fischer beim Reparieren der riesigen Netze zusehen, die Fischerboote aus nächster Nähe ansehen.
Sich die unterschiedlichen Fangmethoden und Tageszeiten für Sardinen einerseits und die vielen anderen Fische, Gambas und Tintenfische erklären lassen.
Viel Wert legen die Fischer darauf zu erklären, dass sie mit traditionellen Methoden und viel noch von Hand arbeiten, die Fischbestände damit schonen und auch jeweils nur wenige Stunden auf dem Meer sind. Mit den großen, industriellen Fangflotten, die wochenlang auf See sind und die Meere leer fischen, wollen sie nichts zu tu haben.
Der historische Leuchtturm von Barcelona
Ein Highlight zum Abschluss der Führung ist die Besteigung des historischen Leuchtturms des alten Hafens von Barcelona.
Denn der ist für Touristen sonst nicht zugänglich. Nur während einer Führung der „Confrario de Pescadores“ kann man die enge Wendeltreppe im Innern des Turmes hinaufsteigen.
Statt des Leuchtfeuers hat der Turm heute eine große Uhr. Jede „7“ in den viel Uhren ist ein Fenster, das man öffnen und den Blick auf Barcelona, den alten Hafen und den Kreuzfahrthafen genießen kann. Auch geschichtlich ist der Leuchtturm sehr interessant: Bei der Definition des Längenmaßes „Meter“ spielte er eine wichtige Rolle, denn von hier aus fand eine wichtige Triangulierung mit zwei andern Leuchttürmen statt.
Seafood-Lunch im „3 Nusos“
Für 35 Euro pro Person ist nach der anderthalbstündige Führung über das Gelände der „Confrario de Pescadores“ ein Mittagessen in einem nahegelegenen Restaurant enthalten, mit frisch gemachter Meeresfrüchte-Paella, Sardinen-Tapas und einem dicken Eintopf aus Tintenfischen nach einem bei den Fischern beliebten Rezept. (Das Restaurant 3 Nusos, in dem wir auf unserer Tour waren, hat inzwischen geschlossen. Das Essen gibt es nun wohl in einem anderen Restaurant.)
Mit der vorausgegangenen Führung durch die Anlagen der Fischer schmeckt das gleich noch einmal so gut. Aber auch ohne die Führung ist das Restaurant durchaus zu empfehlen.