Katalanen und Basken verbindet der sehnliche Wunsch, sich von Spanien zu lösen. Das macht die beiden offenbar zu Freunden. Jedenfalls gibt es in Barcelona eine Straße, in der sich ein baskisches Pincho-Lokal ans andere reiht.
Unser Tag beginnt mit einem ausgedehnten Frühstück im Selection-Restaurant (9,95 Euro) und einer Massage im Spa der AIDAaura. Denn in Barcelona legen wir erst um 14 Uhr an. Der Nachmittag und Abend gehört den kulinarischen Genüssen der Stadt.
Der Markt von Santa Caterina
Am Nachmittag gehen wir auf den Lebensmittelmarkt Mercat de Santa Caterina (Av. de Francesc Cambó, 16, Barcelona).
Dieser weniger bekannte Markt von Barcelona ist kleiner als La Boqueria (La Rambla, 91, Barcelona), dafür aber nicht mit Touristen überlaufen. Da ist mehr Ruhe, sich die lokalen Spezialitäten genau anzusehen – von allerlei Schafs- und Schweine-Innereien über bizarre Fische bis zu den unglaublich vielen Sorten von Tomaten und anderen Gemüsesorten.
La Boqueria liegt auf unserem Weg zurück zum Schiff, also schauen wir dort auch noch kurz vorbei. Der bei Touristen beliebte Markt direkt an der Rambla ist allerdings vor allem am Nachmittag sehr überlaufen. Da wird man von den Standbesitzern schonmal rüde abgedrängt und mit Fotografierverbot belegt, weil sie sich gegen die Touristenmassen nicht mehr anders zu helfen wissen.
Mein Tipp für La Boqueria: Möglichst früh vormittags kommen und eher in den hinteren Teil des Marktes gehen. Dort ist es ruhiger und auch die Preise sind deutlich günstiger – ein Becher frischer Fruchtsaft kostet dort nur 1 oder 1,50 Euro statt in vorderster Reihe 2 Euro.
Food-Tour: Tapas, Pinchos, Cidre, Wermut und Muskat-Wein
Die AIDAaura liegt in Barcelona über Nacht. Eine gute Gelegenheit, die Stadt endlich auch einmal bei Nacht zu erkunden.
Damit wir nicht von einer Touristenfalle in die nächste tappen, haben wir bei eine Tapas-Tour bei Food Lover Tour (www.foodlovertour.com, 57 Euro) gebucht. Sehr empfehlenswert, köstlich, kurzweilig und begleitet von reichlich Alkohol.
In einer kleine Gruppe mit zwei Amerikanerinnen, einer Koreanerin und unserer Führerin Carla ziehen wir durch zwei Tapas-Bars, zwei baskischen Pincho-Kneipen und fürs Dessert in eine Weinbar. Wir sind dort unterwegs, wo vor allem Einheimische abends zum Essen gehen: Entlang der Paral-Lel-Straße, nur 20 Minuten Fußweg von der Kolumbus-Säule entfernt.
Die Bilder sprechen eigentlich für sich: Die Kneipen sind eher klein, traditionell, urig, ohne kitschige Touristen-Deko. Dafür sind die Häppchen umso leckerer. Dazu trinken wir Cidre, einheimisches Bier, zum Dessert einen sehr feinen Muskat-Desertwein und zwei lokale Spezialitäten: Tinto de Verano (mit hausgemachter Zitronenlimonade versetzter Rotwein – ähnlich Sangria, aber leichter und frischer) und ein Wermut-Kräuter-Getränke, für das jede Kneipe, die etwas auf sich hält, ihr ganz eigenes Geheim-Rezept hat.
Eine besondere Straße in Barcelona ist die Carrer de Blail. Denn gibt es zahlreiche baskische Pincho-Kneipen. Pinchos sind die baskische Variante der Tapas: Die Häppchen werden auf Brotscheiben angerichtet, mit einem Zahnstocher fixiert und als Buffet aufgebaut. Bezahlt wird am Ende nach der Zahl der Zahnstocher am Teller.
Am Weg zurück zum Schiff kommen wir an der alten Stadtmauer vorbei. Und an einem etwas skurrilen Park, der um drei alte Fabrik-Schlote herum gebaut wurde, dem „Parc de Les Tres Xemeneies“.