Für Maui ist es eigentlich wichtig, die Landausflüge sorgfältig vorher zu planen. Denn die Distanzen sind groß. Für den Sonnenaufgang vom Gipfel des Haleakala-Vulkans muss man beispielsweise schon um 4 Uhr früh aufstehen.
Zweimal war ich nun in Hawaii, zweimal habe ich die landschaftlich spektakuläre „Road to Hana“ nicht geschafft. Beim dritten Mal klappt es bestimmt. Aber Maui hat so viel zu bieten, dass die Alternativen keineswegs nur zweite Wahl sind.
Viele Sehenswürdigkeiten liegen auch recht nahe beim Kreuzfahrt-Terminal in Kahului, sind also auch mal für einen kurzen Ausflug von nur zwei oder drei Stunden zu erreichen. Im Beitrag „Landausflüge in Hawaii – ein Überblick und Tipps“ erwähnt habe ich bereits das ziemlich besondere Aquarium „Maui Ocean Center“ und dessen überraschend gutes Restaurant angesprochen …
… und einen Ausflug mit dem Katamaran-Segelboot von Lahaina aus nach Lanai mit nahezu sicheren Sichtungen von Meeresschildkröten beim Schnorcheln.
Beliebtes Ziel auf Maui sind auch die Twin Fall: zwei Wasserfälle, die idyllisch in dichtem Urwald liegen. Das glasklare, eiskalte Wasser bietet sich unterhalb der Wasserfälle auch für eine schnelle Abkühlung an besonders heißen Tagen an.
Erster Stopp: Die Twin Fall, zwei Wasserfälle, die idyllisch in dichtem Urwald liegen. Das glasklare, eiskalte Wasser bietet sich unterhalb der Wasserfälle auch für eine schnelle Abkühlung an besonders heißen Tagen an.
Biologischer Wodka und Rum aus Zuckerrohr und Tiefsee-Wasser
Weiter geht’s zu etwas, das man auf Hawaii nicht erwarten würde: eine Wodka-Destillerie. Hawaii Sea Spirits Organic Farm & Distillery produziert quasi als Familienbetrieb Wodka und neuerdings auch Rum aus selbst angebautem Zuckerrohr mit amerikanischem Bio-Siegel.
Das wirklich Besondere ist aber das verwendete Wasser: Es kommt aus rund 1.000 Metern Tiefe aus dem Meer vor Kona, Big Island und ist eigentlich Gletscherschmelzwasser aus Grönland, das über etwa 2.000 Jahre über eine Tiefseeströmung bis nach Hawaii gelangt.
Lediglich das Meeressalz wird dem Wasser entzogen, bevor es in der Destillerie verwendet wird. Das Ergebnis ist ein sehr ausgewogener, milder Wodka und auch ein recht ungewöhnlicher Rum, der kaum Süße hat, aber dennoch mild und intensiv schmeckt. Verkostung ist in der kostenlosen Besichtigungstour natürlich inklusive. Ebenso das Streicheln des Farm-Katers „Tommy“.
Ziegenkäse deutscher Auswanderer
Ebenfalls recht ungewöhnlich ist eine Ziegenfarm gleich nebenan – und vor allem für Familien mit Kindern ein netter, kleiner Ausflug. Zwei Aspekte machen „Surfing Goat Dairy“ besonders: Die Ziegenmolkerei wird von zwei deutschen Auswanderern, Thomas und Eva Kafsack, betrieben, die ursprünglich aus Sylt stammen.
Eigentlich wollten die beiden den Käse nur für sich selbst produzieren, aber dann kamen Hotels und Restaurants, und wollen den Käse ebenfalls – und schon entstand ein kleines, aber blühendes Geschäft.
Ein wenig skuril ist aber auch, wie die Molkerei zu ihrem Namen kommt: Eva Kafsack ist offenbar eine engagierte Umweltschützerin und regte sich darüber auf, dass die Hawaiianer ihre alten Surfbretter einfach auf der Mülldeponie entsorgten. Also bot sie kostenlosen Käse für jeden an, der sein altes Surfbrett bei ihr abgibt, statt auf die Mülldeponie zu bringen. Dieser Deal gilt bis heute.
Lavendel an den Berghängen des Haleakala-Vulkans
Witzig ist auch die Lavendel-Farm, die man auf Mauii ebenfalls nicht erwarten würde. Aber der Gründer Ali’i Kula hat auf etwa 1.000 Metern Höhe an den Hängen des insgesamt gut 3.000 Meter hohen Haleakala-Vulkans ideale Bedingungen für Lavendel gefunden.
Und so wird dort alles mit Lavendel produziert, was an sich nur vorstellen kann. Und nebenbei gibt es auch noch einen kleinen, botanischen Garten zu besichtigen.
Iao Valley: Regenwald und grüne Bergspitzen
Das Beste des Tages hat mein Guide Kai sich zum Schluss aufgehoben: Das enge Iao Valley zwischen hoch aufragenden, dicht bewachsenen Berggipfeln ist einer der regenreichsten Orte der Welt und wirkt quasi wie eine Wolkenfalle. Mystisch ziehen Nebelschwaden durch die Bäume, während gleichzeitig die Sonne durchs Blätterdach glitzert.
Ein Bach fließt durch das Tal und wer will, kann sich hier in dem kalten Quellwasser abkühlen. Die ganze Landschaft erinnert unweigerlich an Szenen aus dem Kinofilm Jurassic Park, der ja auch auf Hawaii gedreht wurde, allerdings nicht hier, sondern auf Oahu.
Abendstimmung im Hafen von Kahului
Zurück auf der Pride of America gibt der Haleakala, der auf meiner Reise 2016 den ganzen Tag in Wolken gehüllt war, bei Sonnenuntergang doch noch den Blick auf seinen Gipfel frei. Und auch die gegenüberliegenden, deutlich niedrigeren West Maui Mountains sind noch einmal sehr schön zu sehen.
Maui – ein Überblick
Maui gilt für viele als die schönste Insel der Welt. Sie ist geprägt von zwei mächtigen Vulkanen, dem 1.754 Meter honen Puu Kukui und dem 3.055 Meter hohen Haleakala, von dessen Gipfel aus sich fantastische Sonnenauf- und untergänge beobachten lassen.
Als eine der schönsten Panoramastraßen der Welt gilt die „Road to Hana“, deren zweiter Teil durch rund 600 Haarnadelkurven und über 50 einspurigen Brücken führt. Unterwegs gibt es außerdem üppigen Urwald und viele Wasserfälle zu sehen. Von Dezember bis April ist Maui einer der besten Orte der Welt, um Wale zu beobachten. Und natürlich hat auch Maui Strände: mehr als 80 mit einer Länge von über 193 Kilometern.
Die Pride of America legt auf Maui in Kahului an, das nördlich des Tals liegt, das die beiden großen Vulkane trennt. Auf Maui bleibt die Pride of America gewöhnlich zwei volle Tage.