Die Pride of America ist ein besonderes Schiff in der Flotte von Norwegian Cruise Line. Sie fährt als weltweit einziges großes Kreuzfahrtschiff unter amerikanischer Flagge und ist ganzjährig in Hawaii unterwegs. Dort haben wir uns das Schiff genau angesehen.
„All American Crew“
Ungewohnt, aber sehr positiv ist der hohe Anteil an Amerikanern unter den Crewmitgliedern. Hatte die Pride of America in der Vergangenheit einen eher zweifelhaften Ruf in Sachen Service wegen zahlreicher, offenbar wenig motivierter College-Studenten, hat sich das inzwischen grundlegend geändert. In allen Bereichen habe ich exzellenten und sehr aufmerksamen Service erlebt, der über das hinausgeht, was man auf einem Massenmarkt-Schiff erwarten würde.
Viele der Crew-Mitglieder sind bereits seit vielen Jahren dabei und haben sichtlich Spaß an ihrem Job, reagieren schnell auch auf vermeintliche Kleinigkeiten, erinnern sich schnell an Namen ihrer Gäste, sind kommunikativ und insgesamt ausnehmend freundlich und herzlich. Da fühlt man sich richtig wohl.
Mindestens 75 Prozent der Crew muss den Vorschriften zu Folge amerikanische Staatsbürgerschaft haben. Bezahlt wird nach den auf Hawaii geltenden Tarifvereinbarungen mit den Gewerkschaften auf Stundenlohn-Basis. Nicht-Amerikaner dürfen maximal rund drei Jahre an Bord der Pride of America arbeiten, bevor sie auf ein internationales Schiff von Norwegian Cruise Line wechseln müssen.
Pride of America in 360°-Panorama-Bildern:
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Nationalitäten an Bord
Die Passagiere der Pride of America stammen überwiegend aus den USA, vor allen von der Westküste. Aber auch Asiaten sind gut vertreten, denn für sie gibt es viele Direktflüge nach Honolulu und die Flugzeit beschränkt sich auf erträgliche sieben bis neun Stunden. Als Deutscher ist man daher deutlich in der Minderzahl – auf meiner Reise waren 66 Deutsche, Österreicher und Schweizer an Bord.
Dennoch gibt es das Menü-Karten, Tagesprogramm und Hafeninformationen wie von Norwegian gewohnt immer auf Deutsch und auch einige Besatzungsmitglieder an der Rezeption sprechen Deutsch, die Koordinatorin für Reisegruppen, ist sogar gebürtige Deutsche und der aus Finnland stammende Hotel Director Kaj Turunen spricht ebenfalls exzellentes Deutsch.
Eine weitere Besonderheit der Pride of America (Update: ab 1. April 2017 gilt das Folgende nicht mehr, die Pride of America ist dann ebenfalls ins All-inclusive-Konzept integriert): Aufgrund amerikanischer Vorschriften darf hier das ansonsten für deutsche Passagiere geltende All-inklusive-Konzept nicht angeboten werden. Trinkgelder und Getränke müssen also – anders als auf allen anderen Schiffen von Norwegian Cruise Line bei Buchung in Deutschland, Österreich oder Schweiz – an Bord extra bezahlt werden.
Restaurants und Essen
Auf der Pride of America finden sich viele der von Norwegian Cruise Line gewohnten Spezialitätenrestaurants wieder: das französische Le Bistro, der Italiener La Cucina, das brasilianische Steakhaus Moderno Currascaria sowie das amerikanische Steakhaus Cagney’s. Im (kostenlosen) East Meets West sind eine kleine Sushi-Theke (a la carte) und einige Teppanyaki-Tische integriert.
Zuschlagsfrei sind der Asiate „East Meets West“und der klassische „Cadillac Diner“, ebenso natürlich wie das Buffet-Restaurant „Aloha Café“, der „Key West Grill“ am Sonnendeck, das legere Hauptrestaurant „Skyline“ und das „Liberty“ mit etwas anspruchsvollerem Dresscode – sprich: lange Hosen, Ärmel am T-Shirt und vernünftige Schuhe als Mindestanforderung. Selbiges gilt übrigens auch für „Jefferson’s Bistro“.
Mit Ausnahme des Teppanyaki habe ich alle Restaurants durchgetestet und auch hier ist mein Gesamteindruck überaus positiv. Die Speisen sind auf den Punkt gegart, selbst die Fleischspieße im Moderno waren perfekt und insbesondere das Filet Mignon butterzart. Besonders lecker ist hier auch die gegrillte Ananas mit frischer, zuckersüßer hawaiianischer Ananas. Der Service war in allen Restaurants sehr schnell und freundlich. Da fällt es schwer, überhaupt einen Kritikpunkt zu finden.
Entertainment: von hawaiianisch bis international
Das Bühnen-Entertainment teilt sich auf der Pride of America auf zwei Räume. Im Hollywood Theater finden große Shows im Las-Vegas-Stil und Shows mit Einzelkünstlern wie einem erstklassiger Magier mit Großillusionen oder dem bekannten amerikanischen Comedian Jeff Harms statt. In der kleineren Mardi Gras Lounge gibt es Themenabende mit Beatles-, Abba- oder Eagles-Musik, aber auch intimere Vorstellungen der großen Bühnenkünstler wie etwa eine Close-up-Zaubershow.
Der andere Teil des Entertainments orientiert sich ganz am Fahrtgebiet Hawaii. Die Hawaiian Ambassador gibt Hula-Tanzkurse (mit durchaus professionellem Anspruch) und insgesamt drei Kurse zur Herstellung der traditionellen, hawaiianischen Ketten namens „Lei“ mit Muscheln, Kukui-Nüssen und sogar frischen Blüten. All diese Kurse sind kostenlos. Und für hawaiianische Musik sorgt ein einheimisches Duo mit Gesang und Gitarre mehrere Stunden jeden Abend in mehreren Bars.
Die so wunderbar entspannte, hawaiianische Stimmung setzt sich also durchaus auch an Bord der Pride of America fort. Den sonst auf Kreuzfahrten oft typischen Bruch zwischen Schiffsleben und Landgang spürt man hier kaum.
Kabinen
Die Kabinen wurden im Rahmen der Renovierung des Schiffs im April 2016 aufgefrischt, bieten insgesamt relativ viel Stauraum und sind ansonsten vergleichbar mit Standard-Kabinen auf vielen anderen Kreuzfahrtschiffen auch. Ein gutes Bild vermittelt hierzu unsere Bildergalerie.
Drei der Steckdosen haben amerikanischen Stecker-Standard, eine aber auch europäischen mit 220 Volt. Die Duschkabine hat lediglich einen Vorhang, der aber mit senkrechten Streben stabilisiert ist – ein interessanter Kompromiss.
Mein persönliches Fazit
Man liest es aus meinen Beschreibungen sicherlich heraus – ich bin persönlich sehr begeistert von der Pride of America. Sie vereint für mich vieles von dem, was man sich als regelmäßiger Kreuzfahrt von einem Schiff wünscht: viel Freiraum, eine umlaufende Promenade, Außendecks mit freiem Blick nach vorne und hinten, guten, aber nicht übertriebenen Service, ebensolches Essen und dazu ein spannendes Fahrtgebiet.
Zahlen zur Pride of America
- Passagiere: 2.186 (bei Doppelbelegung)
- Crew: 917
- Baujahr: 2005 (Lloyd Werft Bremerhaven, Rumpf: Ingalls Shipbuilding)
- Flagge: USA
- Tonnage: BRZ 80.439
- Länge: 280,53 m
- Breite: 32,21 m
Weitere Teile der Serie " Hawaii mit der Pride of America ":
- Vier Hawaii-Inseln mit der Pride of America
- Pearl Harbor & Waikiki Beach
- The Pig & The Lady
- Oahu-Tour und das Surferparadies North Shore
- Surfen am Waikiki Beach
- Die spektakuläre Steilküste von Molokai
- Erkundungstour auf Maui
- Wasser und Lava auf Big Island
- Hawaiianische Geschichte, Kaffee und Schnorcheln
- Mit dem Hubschrauber über Kauai
- Kauai – Kulisse vieler, großartiger Kinofilme
- Tipps und Infos zu Hawaii
- Pride of America - ein sehr positives Erlebnis
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Cruisetricks.de reist nach Hawai’i und auf der Pride of America auf Einladung von Norwegian Cruise Line mit zusätzlicher Unterstützung durch Hawai’i Tourism Authority und deren lokale Partner sowie durch United Airlines.
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Ich durfte bereits 2013 am Bord dieses tollen Schiffes durch die Gewässer von Hawaii kreuzen und war ebenfalls sehr angetan vom Ambiente und vom Angebot an Bord. Eine tolle Kreuzfahrt, was nicht zuletzt an einer einmaligen Destination liegt…
Ich werde versuchen 2018 mit meinem besten Freund und Kollegen diese Kreuzfahrt zu machen, vorher geht leider noch nicht, weil ich da schon zwei andere Kreuzfahrten geplant habe. Wir werden dann auch so drei Vorübernachtungen einplanen vor der Kreuzfahrt, wegen der heftigen Zeitumstellung die man dort hat.