Auf unserer heutigen Etappe mit der Europa zeigt sich eine besondere Stärke dieses wunderbaren, relativ kleinen Schiffs: Die Europa fährt Häfen an, die sonst kaum einer anläuft und sie fährt Passagen, die man sonst kaum bekommt. Gestern die Umrundung von Capri, heute Ankern vor Lipari und am Abend Kreuzen vor dem Vulkan Stromboli bei Nacht.
Der Tag beginnt mit einem ausgedehnten Frühstück in der Morgensonne im Lido Café: unter freiem Himmel mit einem leichten Windhauch um die Nase und dem leisen Rauschen des Meeres in den Ohren.
Die Europa bietet auch hier im Lido Café so viel Platz, dass man sich wie auf der eigenen, privaten Yacht fühlen kann, umsorgt von einer Crew mit sensationellem Service. Besser kann man das einfach kaum machen.
In der Entfernung sehen wir schon den Vulkankegel des Stromboli aus dem Meer ragen, wie immer mit einer Rauchwolke über dem Gipfel. Am Abend werden wir uns das noch genauer ansehen können.
Nachmittagsspaziergang im beschaulichen Lipari
Mittags kommen wir in Lipari an – einem Fischerdorf mit verwinkelten Gassen, vielen, kleinen Kunsthandwerksläden und genau so vielen Kirchen. Wir spazieren durch den Ort und steigen auf den kleinen Hügel mit der Festung und der Bartolomäus-Kathedrale.
Dabei spüren wir immer deutlicher den Muskelkater von unseren ausgiebigen Wanderungen auf Capri gestern mit den vielen Treppenstufen bergauf und vor allem bergab. Zurück am Schiff genießen wir den Whirlpool am Pooldeck und anschließend die Dampfsauna im Spa – das entspannt die geschundenen Muskeln hoffentlich etwas …
Um 19 Uhr fahren wir ab in Richtung Messina – wegen des extrem schlechten Wetters auf der Südseite von Sizilien hat der Kapitän nämlich ein wenig umdisponiert und wir laufen Messina statt Syrakus an, dort soll das Wetter deutlich besser werden, mit Glück nicht einmal regnen.
Stromboli bei Nacht
Auf dem Weg nach Messina steht allerdings noch das Highlight des Tages auf dem Programm: Kreuzen vor dem Vulkan Stromboli bei Nacht. (Die Qualität der Fotos ist eher mittelmäßig, aber rotes Licht bei fast vollkommener Dunkelheit von einem bewegten Schiff aus zu fotografieren stößt einfach an die Grenzen der Technik.)
Gut geplant kurz nach dem Abendessen kommen wir dort an und Kreuzen eine Stunde lang an der Westseite des Vulkans. Dort ist die Chance am größten, den roten Schein der Lava oder vielleicht sogar ein paar aufspritzende Lava-Fontänen zu sehen. Allerdings ist der Stromboli derzeit wenig aktiv, sodass wir nur den roten Lichtschein der Lava im Krater erahnen können. Nachts mit der Europa so nahe an dem über 900 Meter hohen Bergkegel entlang zu fahren ist dennoch ein faszinierendes Erlebnis.