Freiwillig war Napoleon Bonaparte nicht auf Elba. Wo der berühmte, französische Feldherr während seiner ersten Verbannung mit seiner Schwester Paulina lebte, ist in Portoferreio zu besichtigen.
Für Portoferraio auf Elba haben wir unsnichts Großes vorgenommen, schon weil die Kreuzfahrtschiff-Pier nur ein paar Hundert Meter von der Altstadt liegt. Entlang des halbrunden Hafens mit seinen bunten Häusern, Fischerbooten und kleineren Yachten, durch enge Gassen und über steile Treppen hinauf und hinunter geht es durch den kleinen Fischerort, der von gleich mehreren Festungen dominiert wird: Forte Stella, Forte Falcone und die Fortezze Medicee.
Mit bester Aussicht auf einer Anhöhe liegt die Villa Mulini, die Napoleon von Mai 1814 an für ein Jahr bewohnte, nachdem er gestürzt und zum ersten Mal verbannt wurde. Erst bei seiner zweiten Verbannung gingen die Franzosen wirklich auf Nummer sicher und schickten ihn sehr weit weg, nach St. Helena.
Die Villa Mulini in Portoferraio auf Elba ist überraschend klein mit recht engen Zimmern, die mit Möbeln eingerichtet sind, die der Zeit Napoleons entsprechen. Selbst das alte Plumps-Klo des Hauses ist zu besichtigen. Sehr schön und mit netter Aussicht zum italienischen Festland und auf den Leuchtturm „Faro Stella“ ist der Garten der Villa.
Der Nachmittag gehört dann dem Pooldeck der Europa. Auf einer Sonnenliegemit dicker, weicher Auflage und viel individuellen Platz rundherum und ohne nervende Dauerbeschallung wie auf den meisten anderen Kreuzfahrtschiffen döst es sich herrlich vor sich hin, während der eine oder andere Mitreisende dem relativ großen Pool ein paar Bahnen schwimmt.
So einen faulen Nachmittag in der Herbstsonne von Elba kann man am Pooldeck der Europa wirklich sehr genießen.
Dinner: Kreuzfahrt-Klassiker unter freiem Himmel
Das Abendessen sollte einer dieser wunderbaren Kreuzfahrt-Erlebnisse werden, die es nur selten gibt. Unter freiem Himmel im Lido Café der Europa gibt’s Kreuzfahrt-Klassiker wie Hummer und Gänseleber, Krustentier-Bisque, Chateaubriand, Variationen vom Stilton und einen warmen Schokoladenkuchen. (Die Fotos werden dem feinen Essen nicht ganz gerecht, geben aber einen groben Eindruck – mit dem Handy bei Dunkelheit blitzen ist nicht wirklich optimal …)
Dazu einen farbintensiven Sonnenuntergang hinter Elba, später Sternenhimmel und das alles bei gut über 20 Grad und nur einem leichten Windhauch. Die Europa ist da mit ihrem Lido Café fast unschlagbar. Hapag-Lloyd Cruises sagt: „die schönste Yacht der Welt“, und an einem solchen Abend denkt man sich: „Das kommt der Realität schon ziemlich nahe.“
Schade, nur ein Vormittag in Elba. Zumindest zwei Tage in zwei veschiedenen Häfen wären nötig.
Portoferraio ist schön, aber Elba hat deutlich mehr zu bieten.Porto Azzurro oder Capoliveri am Abend, nicht das laute Nachtleben, sondern die Künstler und Kunsthandwerker, die ihre Dinge anbieten, das Eis am Jachthafen. Daneben gibt es sehr schöne Divespots im Süden der Insel oder ausgedehnte Wanderungen durch den Urwald, den es vereinzelt auch noch gibt. Am Ende ist die Fahrt auf den Monte Capane lohneswert, weil es von dort einen hervorragenden Panoramablick über das ganze Archipel gibt.