Generic selectors
Exact matches only
Search in title
Search in content
Post Type Selectors

Bewegung am Markt für gebrauchte Kreuzfahrtschiffe: AIDAvita und Costa Magica verkauft, Schicksal der Astoria unklar

Die Verkäufe der AIDAvita und Costa Magic sind keine Überraschung, die beiden Reedereien hatten bereits zuvor bekannt gemacht, dass diese Kreuzfahrtschiffe ausgemustert werden und zum Verkauf stehen. Unklar ist das Schicksal der Astoria, zu der es Verschrottungsgerüchte gab, die der aktuelle Eigentümer aber dementiert.

Vor einem Monat hatte AIDA Cruises bekannt gegeben, dass die AIDAvita die Flotte verlässt und nicht mehr für AIDA zum Einsatz kommen wird. Das Schiff war während der Pandemie bereits seit einiger Zeit in Tallinn aufgelegen. Nun wurde das Schiffe offenbar tatsächlich verkauft, wie die Reederei bestätigt. Wer der neue Eigentümer ist, wurde noch nicht bekannt. Einziger Hinweis: Die AIDAvita führt nun die Flagge Portugals.

Update: Inzwischen ist auch bekannt, wohin die AIDAvita geht. Sie soll unter dem neuen Namen „Blue Dream Melody“ für die chinesische Kreuzfahrt-Reederei Blue Dream Cruises fahren.

AIDAvita
AIDAvita

Seajets neuer Eigentümer der Costa Magica alias „Mykonos Magic“

Dass die Costa Magica zum Verkauf steht, war schon seit Dezember 2022 bekannt, nachdem Carnival Corp. die Ausmusterung dreier weiterer, zunächst nicht näher benannter Kreuzfahrtschiffe abgekündigt hatte. Costa bestätigte auf Nachfrage, dass es sich dabei um die Costa Fortuna und Costa Magica handle. Das dritte Schiff, das von Carnival gemeint war, ist die AIDAaura, die Ende September 2023 ihre letzte Fahrt für AIDA unternimmt, wie sich kurz darauf herausstellte.

Bei der Costa Magica ist der neue Eigentümer bekannt: Es handelt sich um die Seajets. Das Schiff führt nun die Flagge der Bermudas und hat den neuen Namen „Mykonos Magic“ bekommen. Das Kerngeschäft von Seajets ist eigentlich der Betrieb von zahlreichen Passagier- und Frachtfähren mit Routen zwischen griechischen Inseln und dem Festland. Während der Pandemie hat das Unternehmen aber auch begonnen, ausgemusterte Kreuzfahrtschiffe wie die Oceana von P&O Cruises, die Pacific Aria von P&O Australia, die Majesty of the Seas von Royal Caribbean International sowie die Veendam und Maasdam von Holland America Line zu kaufen – mutmaßlich zu Spekulationszwecken.

Die Maasdam hat Seajets bereits an eine neue Kreuzfahrt-Reederei in Frankreich weiterverkauft, Die Columbus und die Magellan von CMV hatte Seajets ebenfalls übernommen und später zur Verschrottung weiterverkauft.

Als einen der Gründe für die Ausmusterung der beiden Costa-Schiffe hatte Carnival Corp. die anhaltende Unsicherheit im chinesischen Markt genannt, weswegen China-Kreuzfahrten weiterhin nicht möglich seien. Anfang Februar allerdings gab Costa dann bekannt, sogar noch in diesem Jahr wieder in China aktiv zu werden, zumindest indirekt: Die Costa Serena soll unter Vollcharter bei südkoreanischen und taiwanesischen Kreuzfahrtanbietern fahren, ausschließlich für lokale, asiatische Märkte – im Juni in Südkorea, von Juli bis September in Taiwan.

Astoria, ältestes Kreuzfahrtschiff der Welt, angeblich zur Verschrottung verkauft

Unklar ist das Schicksal des ältesten, klassischen Kreuzfahrtschiffs der Welt, der Astoria. Ende Januar hatten zahlreiche Medien gemeldet, das in Rotterdam aufliegende Schiff mit Baujahr 1948 sei zur Verschrottung verkauft worden.

Astoria
Astoria, aufliegend in Rotterdam

Kurz darauf bestritt der aktuelle Eigentümer des Schiffs, der puerto-ricanische Investor „The Roundtable“ des Kryptowährungs-Milliardärs Brock Pierce, die Verkaufsgerüchte aber vehement. Es gebe aber Verkaufsgespräche für das Schiff, mit dem Ziel, die Astoria wieder als Kreuzfahrtschiff einzusetzen.

Die heutige Astoria, 1948 als Stockholm in Dienst gestellt, hatte 1956 weltweit Schlagzeilen gemacht, als sie in dichtem Nebel mit der Andrea Doria zusammenstieß, selbige daraufhin sank. Später fuhr das Schiff unter anderem in der DDR unter dem Namen Völkerfreundschaft, später am deutschen Markt unter dem Namen Italia Prima für Neckermann Reisen und von 1998 bis 2001 als Valtur Prima für Air Maritim Seereisen. 2005 schließlich wurde das Kreuzfahrtschiff an Classic International Cruises verkauft und bekam nach umfangreichen Umbauten den Namen Athena.

Eine ausführliche Historie der Astoria bis zum Jahr 2010 lesen Sie in unserem ausführlichen Beitrag „Athena, eine alte Bekannte der Andrea Doria“.

2 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

2 Gedanken zu „Bewegung am Markt für gebrauchte Kreuzfahrtschiffe: AIDAvita und Costa Magica verkauft, Schicksal der Astoria unklar“

  1. da ist ja einiges in Bewegung auf dem Gebrauchtschiffmarkt. Als ehemaliger TransOceaner, zuletzt bekanntermaßen unter dem Dach von CMV, musste ich in jüngster Zeit ja schon durch einige Täler der Tränen gehen und die Verschrottung der Ur-Astor und ihrer älteren Schwester Ur-Astoria erleben. Rein realistisch gesehen natürlich nur konsequent, aber es darf auch in Zeiten von Nachhaltigkeit und Klimadebatte sowas wie Emotionalität geben. Vielleicht ist der ASTORIA, geb. Stockholm katzengleich ein weiteres Leben, in welcher Form auch immer, gegönnt und es bleiben ihr die Schneidbrenner in Aliaga erspart…….

  2. Da bin ich ganz bei Dir, Hans-Peter: Bei aller Energieeffizienz und Klimadiskussion sollten wir uns die Emotionen nicht verbieten und wir sollten uns ohne schlechtes Gewissen wünschen, dass so legendäre Schiffe in irgendeiner Form erhalten bleiben. Leider sind die Unterhaltskosten für ein Schiff halt so hoch, dass das wirtschaftlich eigentlich nur als aktives Kreuzfahrtschiff möglich ist. Museen, Hotels oder Ähnliches funktionieren da leider nur sehr vereinzelt, wie bei der Rotterdam in Rotterdam oder der Queen Elizabeth 2 in Dubai. Aber noch gibt es Hoffnung für die Astoria.

Schreibe einen Kommentar

E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.

Hinweis: Neue Kommentare werden aus technischen Gründen oft erst einige Minuten verzögert angezeigt.
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner