Die Norwegian Prima legt im irischen Cobh an. Das hübsche Städtchen ist Teil der tragischen Geschichte der Titanic ebenso wie der Lusitania. Wir wenden uns jedoch hauptsächlich einem fröhlicheren Thema zu und unternehmen einen Ausflug zur Whiskey-Destillerie von Jameson in Midleton nahe Cork.
Am 7. Mai 1915 wurde die Lusitania nahe Cobh von einem deutschen U-Boot versenkt, 1.198 Passagiere und Crewmitglieger kamen dabei ums Leben. In Cobh erinnert ein großes Denkmal und eine Mahnmal-Tafel an die Katastrophe.
Der Hafen von Cobh (damals noch unter dem Namen Queenstown) hat aber vor allem durch eine andere Schiffskatastrophe Berühmtheit erlangt: Es war der letzte Hafen, den die Titanic 1912 vor ihrem Untergang angelaufen hatte. Über 100 Passagiere stiegen hier noch zu, bevor das Schiff sich auf den Weg nach New York machte, wo es nie ankommen sollte. Aber 44 gingen in Cobh auch von Bord, unter ihnen ein Fotograf, von dem viele Bilder stammen, die wir heute von der Titanic kennen.
Das damalige Gebäude der White Star Line ist heute ein Museum, das „Titanic Experience Cobh“, und erinnert an die Katastrophe. Etwas weiter die Straße hinunter steht auch das alte Cunard-Line-Gebäude.
Im Hafen erinnert außerdem eine Statue an ein freudigeres Ereignis: Die erste USA-Einwanderin, die auf der New-Yorker-Einwandererinsel Ellis Island empfangen wurde. Am 31. Dezember 1891 erreichte die 17jährige Annie Moore, von Cobh aus kommend, Ellis Island.
Übrigens: Der Ortsname „Cobh“ spricht sich wie das englische „cove“ aus – denn nichts anderes bedeutet der Name auch. Die Iren wollten bei der Namensgebung nur nicht, dass der Name zu Englisch aussieht. So erzählt es jedenfalls unser Tourguide.
Whiskey schnuppern und probieren bei Jameson
Jameson ist der weltweit meistverkaufte irische Whiskey und gehört heute zum Spirituosen-Imperium Pernod Ricard. Die Destillerie ist eine von ursprünglich sechs Destillerien in Dublin, stellt seien Whiskey heute aber in der New Midleton Destillery im Landkreis (County) Cork her – übrigens gemeinsam mit den zwei weiteren in Midleton verbliebenen Destillerien.
Die alte Jameson Distillery in der Bow Street in Dublin wurde nach der Verlagerung der Produktion 1976 geschlossen und ist heute ein Museum. Die Ursprünge der Destillerie gehen auf das Jahr 1780 zurück, als der Schotte John Jameson die gleichnamige Destillerie in Dublin gründete. Seine Ehefrau war Margret Haig, älteste Tochter des schottischen Whisky-Destillers John Haig – Haig Whisky gehört heute zum zweiten, großen Spirituosen-Imperium, Diageo.
Bei der Destillerie-Tour sehen wir sas riesige Wasserrad, das – später zusammen mit einer Dampfmaschine – lange die Hauptenergiequelle für das Unternehmen war. Wasserrad und Dampfmaschine waren noch bis Mitte der 1970er-Jahre hinein in Betrieb.
Ebenfalls bis in die 1970er-Jahre genutzt wurde die weltgrößte Destille mit einem beeindruckenden Fassungsvermögen von rund 144.000 Litern. Ebenso groß war der Maischebottich.
Heute hat Jameson eine moderne Destille in einem anderen Gebäude und erzeugt rund 5.000 Fässer Whiskey täglich. Zu besichtigen ist dieser Teil nicht, dafür aber die Mikro-Destillerie mit fünf Fässern pro Tag, die für die Ausbildung und für Versuche genutzt wird. 1,9 Millionen Whiskey-Fässer lagern in der näheren Umgebung von Midleton und waren auf den richtigen Reifegrad für die Abfüllung und Export in die ganze Welt.
Der Jameson Whiskey ist ein Blend aus Grain Whiskey und Single Pot Still Whiskey, für den eine Mischung aus gemälzter und ungemälzter, irischer Gerste verwendet wird, die aus einem Umkreis von 50 Meilen um die Brennerei in Cork angebaut wird.
Bei Jameson wird die Gerste in einem geschlossenen Ofen getrocknet – anders als in vielen traditionellen, schottischen Destillerien, wo der Rauch von Torf für die besondere Geschmacksnote sorgt. Beim Verfahren von Jameson dagegen kommt eine besondere Geschmacksnote von den Anteilen ungemälzter Gerste und natürlich vom Fass.
Reizvoll ist das Tasting am Ende der Destillerie-Tour: Probiert wird ein Scotch (Johnny Walker Black Label), ein Bourbon (Jack Daniels) und eben der irische Whiskey von Jameson – ein interessanter Vergleich.
Am 7. Mai 2915 wurde ….. ah wohl erst in der Zukunft :-)
Jack Daniel’s ist kein Bourbon, sondern ein Tennessee Whisky, darauf legen die Leute in Lynchburg,TN großen Wert!
Slainte
@Leo Stuehler: ja, stimmt natürlich absolut. Für diesen Vergleich kann man’s aber mit etwas gutem Willen trotzdem als Bourbon durchgehen lassen, finde ich, weil es die selbe Herstellungsart ist ;-)