Le Havre wird oft auch als „Kreuzfahrthafen von Paris“ bezeichnet, denn viele Passagiere nehmen von hier die dreistündige Fahrt auf sich, um einen Ausflug in die französische Hauptstadt zu machen. Eine liebenswerte Alternative bietet die Nachbarstadt Honfleur, 30 Minuten entfernt auf der anderen Seite der Seine, mit ihrem mittelalterlichen Stadtkern und ebenso bodenständigen wie feinen Restaurants entlang des hufeisenförmig angelegten Hafens.
Honfleur liegt in der Normandie, etwa 25 Kilometer südöstlich von Le Havre, auf der gegenüberliegenden Seite der Mündung der Seine in den Ärmelkanal. Die Pont de Normandie – einst längste Hängebrücke der Welt – überquert die Seine nahe ihrer Mündung.

Vom Kreuzfahrt-Hafen, wo wir mit der Norwegian Prima anlegen, bringt uns der kostenlose Shuttlebus nach Le Havre. Von dort verkehrt zweimal am Tag ein Bus nach Honfleur. Für 26 Euro kommt man nach Honfleur hin und zurück mit gut drei Stunden Aufenthalt, was für einen gemütlichen Stadtbummel und ein Mittagessen reicht.

Wir schlendern durch entlang der Promenade des Hafens in Honfleur, bewundern die ungewöhnliche Holzkirche Sainte Catherine mit ihren zwei Kirchenschiffen und dem separat vom Kirchengebäude stehenden Kirchturm. Die Kirche stammt aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Entlang des alten Hafens Vieux Bassin aus dem 17. Jahrhundert und in den Gassen ragen schmale, aber bis zu sechs Stockwerke hohe Fachwerkhäuser auf.

Ist heute Le Havre der mit Abstand wichtigere Hafen, hatte in der Honfleur in der Vergangenheit die größere Bedeutung, was man den prächtigen Häusern und Kirchen aus der Blütezeit der Stadt ansieht. Honfleur ist beispielsweise aber auch der Geburtsort des französischen Komponisten Erik Satie. Maler wie Courbet, Sisley, Jongkind, Claude Monet, Pissarro, Renoir und Cézanne schätzten Honfleur, das eine der Geburtsstätten des Impressionismus gilt.
















Wer sich kulinarisch verwöhnen lassen will, probiert beispielsweise die Miesmuscheln mit Roquefort-Käsesauce („Moules au Roquefort“) und trinkt dazu eine Tasse Cidre oder ein Glas Wein.

Wer dem Gedränge und den nicht immer ganz freundlichen Bedienungen in den Restaurants entlang des Hafenbeckens entfliehen will, findet in den Straßen rund um den Hafen viele gemütlich, teils auch sehr kleine Restaurants, die noch dazu günstiger sind als die entlang der vordersten Touristen-Linie.