In den vergangen Jahren war ich oft mit dem Kreuzfahrtschiff in Palma de Mallorca. Doch die Altstadt habe ich dabei schon lange gemieden – zu viele Touristen, wie auch viele Einheimische finden. Diesmal habe ich der Stadt eine wohlverdiente, neue Chance gegeben …
Denn jetzt ist hier immer noch nicht viel los. Also habe ich mich beim Stopp der Celebrity Apex in Palma einfach ein wenig durch die Gassen und über die Plätze der Altstadt Palma de Mallorcas treiben lassen. Das mache ich gerne, um eine Stadt zu erkunden – ohne konkretes Ziel, ohne Sightseeing-Checkliste, einfach ein wenig die Atmosphäre aufsaugen und sich überraschen lassen.

Der Shuttlebus vom Kreuzfahrthafen bringt einen an eine Haltestelle unterhalb der Kathedrale, aber auch mit dem öffentlichen Bus kommt man von beiden Kreuzfahrtterminals bequem zur Altstadt.
Die Kathedrale ist ein guter Ausgangspunkt, …

… von der aus man durch das alte, arabische Viertel schlendern kann und das arabische Bad besichtigen kann (3 Euro) …
… vielleicht an dem etwas versteckten, kleinen botanischen Garten „Jardi del Bisbe“ vorbeikommt, …

… oder an der Placa de Quadrado das prachtvolle Can Barcelo entdeckt, das eines der bekanntesten Häuser der Stadt im Art-Nouveau-Stil in Palma ist. Wer etwas zielgerichteter durch die Stadt spaziert, findet zahlreiche Gebäude aus dieser Epoche.

Unweigerlich landet man irgendwann auch in der Markthalle Mercat l’Olivar mit seinen Obst- und Gemüseständen, Gewürzen, Fleisch und Schinken, vor allem aber mitten im Trubel immer wieder kleinen Ständen mit Wein und Tapas.

Die Cafés auf der Placa Major laden zu einem Kaffee oder Cortado ein, in belebten den Straßen in der Nähe findet sich aber auch die eine oder andere Bäckerei, die fluffige, frisch gebackene Ensaimadas verkaufen, …

… mit der Kürbis-Marmelade Cabello de Angel („Engelshaar“) gefüllt – herrlich puderzuckrig süß und ein guter Ersatz für ein ganzes Mittagessen, wenn man zuvor im Markt schon ein paar Tapas probiert hat.

Hallo Herr Neumeier,
schön, dass Sie einen netten Tag in Palma hatten.
Wir waren zeitgleich mit Ihnen vor Ort, allerdings nicht mit einem Kreuzfahrtschiff sondern im Rahmen eines Finca-Urlaubes. Aus meiner Sicht ist Palma de Mallorca eine der unterschätztesten Städte des Mittelmeeres, insbesondere aus Kreuzfahrersicht, da die deutschen Reedereien Palma zumeist als Wechselhafen nutzen und ein Besuch daher selten zustande kommt.
Das Palma gerne mal überlaufen wirkt ist natürlich zutreffend, die engen Gassen tuen ihr übrigens. Aber von der Architektur, der Kulinarik, den Angebot an kleinen und großen Läden sowie der Atmosphäre muss sich Palma m.E. vor anderen Großstädten am Mittelmeer nicht verstecken.
Liebe Grüße
Hallo Patrick,
da kann ich nur zustimmen. Ich kenne Mallorca von beiden Seiten, da meine Schwester lange eine Finca im Hinterland hatte und ich dort auch einige Zeit verbracht habe. Die Insel hat enorm viel zu tun und es ist ein Leichtes, sich dem Massentourismus zu entziehen, der sich ja – wie so oft – auf nur wenige Plätze konzentriert. Mit ein wenig Entdeckergeist und Vorbereitung kann man auch als Kreuzfahrer viel von der schönen Insel und insbesondere dann auch Palma sehen, selbst wenn der Hafen als Ein- und Aussteigehafen dient, da die Kreuzfahrtterminals und der Flughafen ja sehr gut mit dem öffentlichen Bus angebunden sind. Ein-/Ausstiegshafen gilt übrigens v.a. für deutsche Kreuzfahrtschiffe, die internationalen machen den Passagierwechsel eher in Barcelona oder Civitavecchia.
Herzliche Grüße
Franz
Hallo Franz!
Ich beneide Sie sehr. Ich gehe in Kürze auf Costa Smeralda. Hier werden wir leider noch immer zu bezahlten Ausflügen verdonnert und dürfen in Eigenregie nicht von Bord.
Costa betreibt unternehmerischen Selbstmord. Niemand glaubt noch, dass hier noch immer das Sicherheitsprotokoll der ital. Regierung zu tragen kommt.
Lg, Oliver
@Oliver: De facto ist es aber wirklich so: Italien erlaubt keine individuellen Landausflüge, bei keiner Reederei. Auch bei unserem Stopp mit der Celebrity Apex in Messina waren individuelle Landgänge nicht möglich. Bei Costa kommt zusätzlich dazu, dass die Schiffe unter italienischer Flagge fahren und dadurch zusätzlichen Beschränkungen unterliegen.
Costa würde liebend gerne individuelle Landgänge erlauben, was man auch daran sieht, dass die angebotenen, sehr günstigen Landausflugspakete m. E. nach bestenfalls kostendeckend sind. AIDA, ebenfalls unter italienischer Flagge, hat für die Wintersaison individuelle Landgänge avisiert – da könnte sich also auch bei Costa demnächst etwas ändern, aber aktuell ist Italien da einfach strikt und kompromisslos.