Die zu Honduras gehörende Insel Roatan ist der südlichste Punkt der Kreuzfahrt. Das merkt man schon an der morgendlichen Hitze. Mit den Gedanken an Kälte und Schnee zu Hause in Deutschland kommt einem da freilich kein Jammern über die Lippen.
Der Kreuzfahrtanleger mit seinen in fast allen Karibikhäfen ähnlichen Souvenir-Buden und sogar einen reichlich geschmückten Christbaum täuschen nur einen Moment lang darüber hinweg, das Honduras ein wirtschaftlich sehr armes Land ist. Das werden wir bei der Fahrt durch den Ort Coxen Hole und übers Land deutlich sehen und spüren.
Sehr liebenswert und individuell sind die meisten Souvenirs, die hier verkauft werden – handgemacht in Honduras, nicht in irgendeiner chinesischen Fabrik.
Wir erkunden Roatan im Kleinbus auf der „Best of Roatan“-Tour. Von einem Aussichtpunkt aus schweift der Blick über das Grün der Insel und das vorgelagerte Korallenriff, das sich von hier bis hoch nach Mexiko erstreckt und angeblich das zweitgrößte der Welt ist. In den nächsten Tagen werden wir da auch noch ein wenig schnorcheln.
Beliebt bei Besuchern und deshalb wesentlicher Teil unserer Tour sind ein paar kleine Dörfer der Garifuna – Nachfahren karibischer Ureinwohner und afrikanischer Sklaven, die bis heute viel von ihrer ursprünglichen Kultur beibehalten haben. Und die verstanden haben, dass man diese Kultur touristisch gut nutzen kann.
Wir probieren aus Yukka gebackenes Fladenbrot (hat Ähnlichkeit mit Knäckebrot), erleben traditionelle Tänze und besuchen ein kleines Freilichtmuseum mit einem Lehmhütten-Dorf. Auch hier gibt’s wieder etwas zu probieren: Kokosmilch-Suppe mit Kochbananenstampf und Fisch, die anders als ihr optischer Eindruck wirklich lecker ist.
Zum Abschluss der Tour unternehmen wir von Dixon Cove aus eine kleine Bootsfahrt zu zwei alten Schiffswracks, einigen Mangroven-Inseln und sehen Kolibris, bevor es zurück zur Norwegian Getaway geht.
Den Nachmittag genießen wir auf den Wärmeliegen, in der Salzgrotte und dem riesigen Whirlpool im Spa. Gegen das schlechte Gewissen lege ich außerdem noch eine halbe Stunde Crosstrainer im Fitness-Studio ein.
Die Norwegian Getaway legt übrigens am alten Kreuzfahrt-Pier von Roatan in Coxen Hole an.
Die Carnival Corp. hat dagegen einen eigenen Pier für die Schiffe seiner Marken gebaut, ein paar Kilometer entfernt mit eigenem Strand, der sogar per Sessellift mit dem Kreuzfahrtpier verbunden ist. Der Vorteil von Coxen Hole: Von hier sind es nur ein paar Schritte in die Stadt, während Carnivals „Mahogany Bay“ abseits liegt.
Highlight des Abends an Bord ist das Dinner im Spezialitätenrestaurant Ocean Blue. Dabei entdecken wir, dass beim Getränke-All-inklusive-Paket, das alle deutschen Passagiere von Norwegian Cruise Line automatisch haben, sogar Champagner inklusive ist.
Standesgemäß genießen wir also zu Königskrabben, Hummer und Snapper-Filet das eine oder andere Gläschen des edlen Getränks. Zum Dessert komme ich an einer weiteren Variante des Schokoladen-Kuchens nicht vorbei …
Oh, wie schön, Roatan steht auch schon länger auf meiner Liste. Die Eindrücke machen jedenfalls Lust darauf, bald mal dorthin zu reisen, wenn es denn wieder möglich ist. :-)
Farbenfroh, interessant und abwechslungsreich, genauso, wie man Mittelamerika kennt. Danke für die Impressionen!
LG, Chris