Schnorcheln vor der Felseninsel Basiluzzo und der Vulkan Stromboli sind heute die Highlights auf unserem Segeltörn mit der Rhea zu den Liparischen Inseln.
Basiluzzo ist nur eine kurze Fahrt von unserem nächtlichen Ankerplatz vor Panarea entfernt. Die felsige Insel aus faszinierenden Gesteinsformationen vulkanischen Ursprungs ist ein romantischer Platz zum Ankern. Aber hier soll es auch eine römische Villa geben, die einst von den Klippen ins Meer gestürzt ist.
Wir schnorcheln entlang der Klippen, finden die Villa aber nicht. Dafür sehen wir Schwärme aus kleinen Fischen und einige anmutige, wenn auch naturgemäß nicht sonderlich sympathische Quallen.
Im Schlauchboot fahren wir einmal rund um die Insel und erkunden kleine Grotte und die mächtigen Felsen.
Hinüber zum Stromboli
Eigentlich wollten wir zum Stromboli hinüber segeln, doch wieder einmal herrscht Flaute. Erst als wir vor San Bartolo auf Stromboli vor Anker gehen, frischt der Wind auf – zu spät für uns.
Wir setzen nach San Bartolo über und spazieren durch die engen, steilen Gassen des Dorf am Fuße des Vulkans, beobachten Wandergruppen, die sich auf den Weg zum Kraterrand machen und finden eine feine Eisdiele, die Gelateria Lapillo, gleich unterhalb der Kirche: Die Mandel-Granita ist exzellent, das Gelato (Schoko-Ingwer, Birne mit Schokostückchen) ebenfalls.
Der ständige Blick auf den stets dampfenden und gelegentlich dunkel qualmenden Vulkan ist beeindruckend und beängstigend zugleich. Hier zu wohnen, direkt unter dem Vulkankrater, muss man wohl von Kindheit an gewohnt sein, um sich dabei halbwegs wohl fühlen zu können. Für einen Tagesbesuch ist San Bartolo dagegen wunderschön, die Atmosphäre erinnert ein wenig an Capri.
Nachts am Meer vor dem Vulkan
Abends setzt vor dem Stromboli ein auffälliger Schiffsverkehr in Richtung Rückseite des Vulkans ein. Ausflugsschiffe, Segelboote, Yachten – alle bewegen sich in die gleiche Richtung, wie in einer Prozession. Von San Bartolo aus um die kleine Leuchtturm-Insel Strombolicchio herum in den Sonnenuntergang hinein.
Alle stoppen an derselben Stelle, nämlich dort, wo man den besten Blick vom Meer aus auf die Eruptionen des Stromboli hat. Die Rhea nimmt natürlich auch ihren Platz unter dem Vulkan ein. Und dann heißt es, ein wenig Geduld haben.
Schon bei Dämmerung ist der orange-rote Lichtschein in den Dampfwolken über dem Krater erkennbar. Je dunkler es wird, desto besser sieht man auch mit bloßem Auge die aufspritzende Magma und glühende Lavabrocken, die den Abhang hinab rollen. Manchmal hört man sogar das Donnergrollen des Vulkans.
Am Kraterrand zucken weiße Lichtlein – die Stirnlampen der Wanderer, die zu dem nächtlichen Schauspiel stundenlang aufgestiegen sind, um die Eruptionen möglichst nahe sehen zu können.
In unregelmäßigen Abständen spuckt der Stromboli Magma nach oben, mal als Sprühregen, mal als geballte Feuerladung. Manchmal bildet sich kurzzeitig eine ducke, schwarze Rauchwolke über dem Krater, gelegentlich kullern glühenden Lavabrocken den Hang hinab.
Und wer seinen Blick vom Krater abwenden kann, sieht einen prächtigen Sternenhimmel, die Milchstraße, den Mond und gelegentliche Sternschnuppen über den Himmel ziehen.
Hast Du toll geschrieben. LG. Andreas
Toller Reisebericht mit wunderschönen Fotos :)