Vor einigen Tagen haben wir, quasi im Vorbeifahren, auf Capri nur die Grotta Azzurra besucht. Jetzt steuert die Chronos die Marina Piccola an und bleibt über Nacht. Direkt neben der Bucht liegen die berühmten Faraglioni-Felsen von Capri.
Auf dem Weg nach Capri legen wir noch einen kurzen Badestopp ein und erwischen dann einen prächtigen Wind, sodass wir alle Segel setzen – wörtlich, denn auch Passagiere packen dabei mit an – und genießen, wie sich die Chronos bei zehn Knoten zur Seite lehnt und durch die Wellen schneidet.
Das ist dann auch der Zeitpunkt, um sich an einem der schönsten Orte der Welt auszustrecken: Ganz vorne im Bugspriet-Netz, quasi außerhalb des Schiffs, direkt über den Wellen mit Blick auf die geblähten Segel.
Die folgende Audio-Aufnahme gibt einen vorsichtigen Eindruck vom Gefühl, das sich hier im Bugspriet-Netz einstellt:
Unter vollen Segeln steuert Kapitän Niko Göttert die Chronos in die Marina Piccola von Capri und verschafft uns bei der Ankunft unter den dort vor Anker liegenden Yachten einen großen Auftritt.
Die Marina Piccola liegt genau auf der anderen Inselseite wie die Marina Grande, wo die Schnellfähren mit den Tagesausflüglern vor allem aus Neapel und Sorrent ankommen.
Die Bucht ist bei Yachten aller Größen zum Ankern beliebt. Mit der Chronos können wir uns hier durchaus sehen lassen. Mit uns ist aber auch die viertgrößte Segelyacht der Welt, die Athena hier. Und nicht weit entfernt liegt die Aquila, Familien-Yacht der Walmart-Erben.
Kitschig-spektakulär sind die Faraglioni – aus dem Meer ragende Felszacken und Wahrzeichen Capris. Die Felsen sind vulkanischen Ursprungs. Ihr Name kommt vom griechischen Wort „pharos“ für Leuchtfeuer. Laut Wikipedia wurden sie in der Antike solche exponierten Felsen häufig durch Feuer beleuchtet, um Seefahrern die Orientierung und Navigation zu erleichtern.
Wir kommen nachmittags in der Bucht von Marina Piccola an, bleiben über Nacht, sehen die Faraglioni bei Sonnenunter- und -aufgang und segeln erst am Vormittag weiter. Vorher fahren wir mit den Dinghis der Chronos ganz nahe an die Faraglioni heran und natürlich auch durch den natürlichen Tunnel in einem der Felsen hindurch.
Die Chronos fährt für uns – und alle staunenden Beobachter auf den anderen Yachten – langsam zwischen den Faraglioni hindurch, während wir das Show-off vom Dinghi aus beobachten.
Die Faraglioni von Capri
Die vier Faraglioni liegen nahe zusammen vor der Südostspitze der Insel. Die 109 Metern höchste ist Faraglione di Terra, gefolgt von Faraglione di Fuori mit 104 Metern Höhe.
Die kleinste der drei großen Klippen ist mit 81 Metern Höhe die Faraglione di Mezzo. Besonders faszinierend ist der etwa 60 Meter lange Tunnel auf Meereshöhe, durch den man mit kleinen Booten hindurch fahren kann. Etwas abseits, rund 200 Meter entfernt von den anderen liegt die kleine Scoglio del Monacone, die Einsiedler-Klippe.
Faraglioni von Capri Faraglioni von Capri Faraglioni von Capri Faraglioni von Capri Faraglioni von Capri Sonnenaufgang hinter den Faraglioni von Capri Sonnenaufgang hinter den Faraglioni von Capri Faraglioni von Capri Faraglioni von Capri Faraglioni von Capri Faraglioni von Capri Chronos an den Faraglioni von Capri Faraglioni von Capri Chronos an den Faraglioni von Capri Faraglioni von Capri
Die Augustus-Gärten von Capri – mit spektakulärem Blick
Am Nachmittag steigen wir 20 Minuten lang Treppen – hinauf nach Capri Stadt. Denn die Anstehschlange für die Busfahrt ist lang, dicht gedrängt und viele Italiener scheinen der Meinung zu sein, dass Covid-19 ihnen nichts anhaben kann …
Unser Ziel sind die Augustus-Gärten, die Giardini di Augusto. Auch wenn die Gärten als solche recht hübsch sind, ist es vor allem der herrliche Blick, weswegen sich der Weg hierher lohnt: das Tyrrhenische Meer, die Fariglione-Felsen, der 589 Meter hohe Monte Solaro und die Bucht der Marina Piccola.
Die Giardini di Augusto wurden Anfang des 20. Jahrhunderts von Friedrich Alfred Krupp angelegt und hieß zunächst Krupp-Gärten. 1989 wurden sie in „Gärten des Augustus“ umbenannt.