Die Chronos segelt von Procida quer über den Golf von Neapel hinüber nach Sorrent. Der Stadtbummel dort bringt vor allem eine Erkenntnis: Es gibt hier eine exzellente Eisdiele. Und viele Menschen, die nichts von Maskenpflicht halten. Am nächsten Morgen ankern wir ganz in der Nähe von Sorrent und erkunden mit dem Kayak schlanke, hohe Höhlen in der felsigen Steilküste, die einst Schiffswerften waren.
Persönlich konnte ich noch nie viel mit Sorrent anfangen, abgesehen von der faszinierenden Lage der Stadt oben am Rand steiler Klippen. Deshalb haben wir uns vorgenommen, vor allem ein paar Eisdielen anzusehen und auszuprobieren, um das beste Eis der Stadt zu finden – in einer Stadt, die in dem Ruf steht, nur mittelmäßiges Eis für Touristen zu produzieren.
Zumindest bei einer Gelateria müssen wir da allerdings widersprechen: Raki in der Via San Cesareo 48 wirkt zwar auf den ersten Blick ähnlich wie alle anderen Eisdielen. Aber schon auf den zweiten Blick wird klar: Da meint es ein Eismacher ernst mit Qualität. Entsprechend fein ist da Eis – unsere klare Empfehlung für Sorrent.
In der engen Gasse, die vor allem aus Souvenirshops besteht und durch die sich auch jetzt schon wieder zahllose Touristen drängen, sind viele ohne die eigentlich obligatorische Gesichtsmaske unterwegs. Deshalb ziehen wir uns bald wieder auf die Chronos zurück und genießen den Blick über den Golf von Sorrent und hinüber zum Vesuv von hier aus.
Baden und Kajak fahren an der Steilküste
Die Chronos bleibt über Nacht vor Sorrent und verholt am nächsten Morgen ein Stück die felsige Steilküste entlang an eine Stelle zwischen Meta und Sant Angelo – für einen weiteren Badestopp und Wassersport.
Sofort fallen in den Klippen zahlreiche sehr hohe, aber schmale Höhlen auf, offensichtlich von menschengemacht. Wir lernen, dass es sich dabei um die Reste historischer Werften handelt. Mit den beiden Kajaks der Chronos paddeln wir hinüber, um uns das genauer anzusehen.
Dabei entdecken wir auch eine Höhle mit Durchlass, die wir mit dem Kajak durchpaddeln und auf der anderen Seite wieder herauskommen. Beeindruckend: Von jeder dieser Höhlen führt eine steile, in den Fels geschlagene Treppe die fast senkrecht aufragenden Klippen hinauf. Begehbar dürften sie heutzutage allerdings nicht mehr sein.
Auf dem Rückweg zur Chronos entdecken wir eine hübsche Spiegelei-Qualle im Wasser. Diese Quallenart ist etwa handtellergroß und harmlos, dafür aber schön anzusehen.