Ein Tag Regen ist in den Tropen nicht wirklich schlimm, denn es bleibt warm. An unserem letzten Tag auf den Seyschellen regnet es die ganze Nacht und den Vormittag durch. Nichts Ungewöhnliches in der „wet season“, die gerade zu Ende geht. Auf der Sea Star hatten wir einfach Glück und eine ganze Woche lang Sonnenschein.
Wir frühstücken auf der überdachten Veranda, während sich zwei Hühner bei uns vor dem Regen unterstellen und ein Fink sich vergeblich Hoffnungen auf unser Essen macht: Bananen und richtig schön reife Mangos. Wir schauen einem dieser langschnäbeligen Vögel zu, wie er den Nektar aus den Hibiskus-Blüten saugt, lauschen dem Regen in den Palmblättern und machen uns einen entspannten, faulen Vormittag.
Als der Regen nachlässt, radeln wir ein wenig entlang der Küste von Strand zu Strand und genießen die kleinen Dinge am Wegesrand: sehen einen Fischer, der eine Reuße aus Palmblätter-Geflecht am Ufer in der Brandung anbringt; bewundern ein traditionelles, kreolisches Haus mit Wellblech-Dach, großer Veranda, einer Kuh vor dem Haus, Kokospalmen und Bananenstauden rund herum; beobachten ein Stelzenvogel, der am Ufer bei Ebbe nach Krabben und anderem Kleingetier sucht.
Und wir treffen am Wegrand tatsächlich eine Riesenschildkröten, die wir bisher nur auf Curieuse und hier auf La Digue jeweils eingezäunt oder zumindest in kontrollierter Umgebung gesehen hatten – es gibt hier also wirklich wild lebende Schildkröten.
Es ist unverkennbar, dass wir uns in den vergangenen zehn Tagen die Lebensart der Seychellen angewöhnt haben: Am Spätnachmittag sitzen wir wieder auf der Veranda unseres Bungalows und tun – einfach einmal nichts …