Der Kokospalmen-Regenwald im Vallée de Mai auf der zweitgrößten Seychellen-Insel Praslin ist viel beeindruckender und größer, als ich mir das nach den Fotos vorstellen konnte, die ich vorher gesehen hatte. Die riesigen Palmen – insgesamt gibt es fünf verschiedene Arten – ragen hoch auf und bilden ein Dach aus Palmblättern, das den Wald in ein Licht aus Grün- und Gelb-Schattierungen taucht.
Zugleich ist es hier extrem feucht und schwül – so, wie man sich einen tropischen Regenwald vorstellt. Die Besonderheit des Naturschutz-Gebiete Vallée de Mai ist die Coco de Mer, eine riesengroße Kokosnuss mit ungewöhnlicher Form, die es nur hier gibt. Die Einheimischen hüten ihre Coco der Mer wie ihren Augapfel, nur wenige dürfen jedes Jahr geerntet werden. Die Coco de Mer braucht sieben Jahre, bis sie reif ist …
Außerdem gibt’s in dem Naturschutzpark kleine Geckos, einen Vogel mit dem Namen „Blue Pigeon“, der eigentlich gar nicht wie eine Taube aussieht, vor allem aber den Black Parrot – einen Papagei mit schwarzem Gefieder. Wir hatten Glück und haben einen der eher unscheinbaren, dafür aber umso lauteren Vögel gesehen.
Das Video gibt einen ungefähren Eindruck von der Größe der Bäume und der Atmosphäre in diesem Regenwald:
Auf dem Rückweg fliegt eine riesige „Fledermaus“ über unser Boot, ein Flying Fox oder auch Seychellen-Flughund: tagaktiv und am ehesten mit den Affen verwandt, sieht aber aus wie eine Fledermaus und hat eine geschätzte Flügelspannweite von einem Meter. Der Flughund ist das einzige Säugetier auf den Seychellen.
Ansonsten gibt es hier vor allem Wasser-Getier, die wie auch heute wieder beim Schnorcheln an einem hübschen, kleinen Strand und sogar rund um die Sea Star fanden. Überhaupt sind wir ständig im Wasser, das genau so warm ist wie die Luft. Es ist einfach herrlich, wenn man „nur mal schnell“ eine Runde ums Boot schwimmen kann oder einfach den Schnorchel und die Taucherbrille schnappt, wenn sich zum Beispiel einen kleinen Hai anzuschauen, der neben dem Boot auftaucht.
Dinner im Mondlicht
Mond aufgeht, die Sonne hinter Praslin verschwunden ist. Das Wasser glitzert das Meer silbrig, plätschert sanft gegen das Boot, nur der Generator der Sea Star brummt leise vor sich hin. Eine leichte Brise weht über das Achterdeck, wo wir zum Abendessen draußen sitzen. Abkühlung bringt der schwache Wind kaum, es ist immer noch knapp 30 Grad warm. Einer dieser Momente, in denen die Zeit einfach stehen bleiben könnte und niemanden würde es stören.