Die Luft ist kalt und klar heute Morgen. Die Elbe Princesse II paddelt entlang des Havel-Kanals. Wir sind auf dem Weg nach Magdeburg und genießen den Morgen und Vormittag auf dem Wasser.
Längst herrscht diese wunderbare Flusskreuzfahrt-Atmosphäre, bei der alles zwei Gänge herunter schaltet. Zeit spielt keine große Rolle, die Landschaft gleitet vorbei. Hier flattert ein Entenpärchen schnatternd davon ob der lästigen Störung durch das Kreuzfahrtschiff. Dort schwebt majestätisch ein Graureiher vorbei, der sich von uns nicht weiter stören lässt.
Über Nacht lagen wir vor der Schleuse in Wusterlitz, die nachts nicht in Betrieb ist, wohl weil sich ein 24-Stunden-Betrieb bei dem relativ geringen Schiffsverkehr auf dem Havelkanal nicht lohnt.
Im frühen Morgenlicht erwacht die Elbe Princesse II dann zum Leben, die Schaufelräder schicken diesen unvergleichlichen Rhythmus der ins Wasser gleitenden Schaufelrad-Blätter durchs Schiff und lassen eine noch einmal wegdösen.
Am frühen Nachmittag erreichen wir Magdeburg, aber bis dahin genießen die Passagiere das zeitlose Gefühl an Bord und beobachten die vorbeiziehenden Felder, Bäume, Enten, Dörfer, entgegenkommende Frachtschiffe. Für Technik-Fans sind die Schleusen und die Unterquerung des Mittelland-Kanals ein Erlebnis.
Und faszinierende Kleinigkeiten fesseln einen. Etwa, welche Wirkung das eigentlich gar nicht so große Flusskreuzfahrtschiff in dem schmalen Havel-Kanal hat. Es verursacht am Ufer im Vorbeifahren ein Sog, durch den sich das Wasser kurzzeitig zurück zieht und vermeintlich neben dem Schiff dann eine kleine Welle nebenher läuft. Ebenso schnell ist der Effekt aber auch wieder vorbei. Ein paar Hundert Meter hinter dem Schiff sieht es aus, als wären wir nie da gewesen.
Es ist herrlich, die Ruhe zu haben, solche Beobachtungen zu genießen und seine Freude daran zu haben.
Hallo, sehr interessant die Beiträge. Könnte fast 3 Wochen die Ausrüstung der Elbe Princess 2 verfolgen, sie lag bei uns im Hafen!