Die kurze Reise mit der Scenic Eclipse geht mit einem Highlight zu Ende: Mit einem der beiden bordeigenen Helikopter fliegen wir über den kleinen Ort Lunenburg und die umliegende Landschaft Nova Scotias in Kanada.
Am Morgen fährt die Scenic Eclipse einem grandiosen Sonnenaufgang entgegen, bevor sie in der Lunenburg Bay ankommt und dort für den Rest des Tages liegt.
Die kleine Hafenstadt Lunenburg, etwa 90 Kilometer von Halifax entfernt, ist Kanadas älteste deutsche Siedlung mit langer Fischerei- und Schiffbautradition. Die Innenstadt Lunenburg mit ihren idyllischen, bunt angemalten Holzhäusern und einige historische Villen von Kapitänen ist seit 1995 Unesco-Weltkulturerbe.
Sie setzt zunächst das bordeigene U-Boot ab, mit dem Passagiere heute ein altes Schiffswrack erkunden sollen, das hier in der Bucht am Meeresgrund in etwa 30 Metern Tiefe liegt. Die U-Bootfahrt wird später allerdings abgesagt: Wind und Wellen sind zu stark, um ein sicheres Umsteigen der Passagiere vom Zodiac in das U-Boot zu erlauben.
Ich muss eigentlich zum Flughafen nach Halifax für meinen Rückflug nach München, aber davor habe ich noch einen Platz in einem der Hubschrauber für einen Rundflug über Lunenburg und die Umgegend ergattert. Die kanadischen Zollbehörden machen mir fast noch einen Strich durch die Rechnung, weil die Freigabe des Schiffs viel länger dauert als geplant und bis dahin auch der Hubschrauber nicht abheben darf.
Letztlich klappt es dann aber doch noch, ich nehme einen späteren Transfer zum Flughafen, der zwar zeitlich ein wenig knapp wird, aber dafür kann ich bei klarer Luft und herrlichem Fernblick vom Helipad der Scenic Eclipse abheben und mir alles von oben ansehen, …
… natürlich auch die Scenic Eclipse, um die der Pilot mehrfach kreist, damit alle Passagiere des Hubschraubers auf beiden Seiten Fotos vom Schiff machen können.
Was für ein grandioser Ausklang für diese Kreuzfahrt, die – auch ziemlich ungewöhnlich – mit einer Ausschiffung im Tenderboot endet, denn Lunenburg ist auch für ein relativ kleines Schiff wie die Scenic Eclipse zu klein für einen passenden Anleger.
Ich bin schon früher mit einem Hubschrauber dieses Typs von Eurocopter geflogen, auf Kauai mit Blue Hawaian Helicopters. Die Maschinen für bis zu sieben Passagiere sind sehr leise, haben wenig Vibrationen und eine große Glaskuppel für besten Blick von allen Plätzen aus – der wahrscheinlich beste Helikopter für Sightseeing-Flüge. Ganz billig sind die Hubschrauberflüge auf der Scenic Eclipse allerdings nicht: Knapp 400 Dollar werden für einen 20minutigen Flug fällig.
Hubschrauber, U-Boot, Spa-Behandlungen und einige ganz exquisite Weine sind dann aber auch das einzige, was im Reisepreis der Scenic Eclipse nicht bereits inklusive ist.
Fakten zu den Helikoptern
Auf der Scenic Eclipse kommen zwei Hubschrauber des Typs Airbus H130 (EC-130-T2) zum Einsatz kommen. Sie landen auf dem Deck der Discovery Yacht, werden in speziell dafür entwickelten Hangars an Bord gelagert und von einem flachen Transport-Roboter von den Hangars aufs Helipad gezogen. Die Eurocopter H130 sind speziell für Sightseeing-Flüge entwickelt worden und gehören zu den leisesten der Welt – sowohl bei den Außengeräuschen der Rotoren als auch für die Passagiere im Innenraum, wo Noisecancelling-Kopfhörer von Bose die Rotorengeräusche noch weiter dämpfen.
Die Hubschrauber sind vor allem deshalb so leise, weil sie über einen speziell dafür entwickelten Heckrotor verfügen – bei einem Hubschrauber typischerweise die kritischste Lärmquelle. Laut Hersteller liegt die Geräuschentwicklung etwa 7 Dezibel unterhalb des strengsten Grenzwertes im touristischen Bereich, nämlich den Regeln des Grand Canyon National Parks.
Der Eurocopter EC 130 T2 hat eine maximale Reichweite von 600 Kilometern oder vier Stunden Flugzeit und fliegt bis zu 237 Kilometer pro Stunde schnell.