Martha’s Vineyard ist die Sommerfrische der Reichen und Schönen New Yorks und Washingtons. Lange Sandstrände, strahlend weiß gestrichene Landhäuser, der berühmte „Gay Head“-Leuchtturm von Edgartown und das älteste noch funktionierende Karussell der USA sind die bekanntesten Attraktionen der Insel.
Mit der Scenic Eclipse ankern wir vor dem Ort Oak Bluffs. Wobei „ankern“ der falsche Begriff ist, denn die Scenic Eclipse hat ein System, das die Position des Schiffs automatisch hält, ohne dass ein Anker gesetzt werden muss, was den Meeresboden schont.
Oak Bluffs ist bekannt für die hübschen – manche würden sagen: kitschigen – kleinen Häuschen im Zuckerbäcker-Stil, bunt angemalt, mit viel Verzierungen und wunderbaren Verandas mit Schaukelstühlen.
Martha’s Vineyard hat um diese Jahreszeit nur rund 15.000 Einwohner, im Winter noch sehr viel weniger, wird in den Sommermonaten sowie zum amerikanischen Nationalfeiertag aber von täglich mehr als 100.000 Touristen besucht.
Und in Oak Bluffs steht das älteste noch funktionierende Karussell der gesamten USA – das älteste steht in Kalifornien, ist aber nur noch ein nicht mehr betriebenes Museumsstück.
Weinberge gibt und gab es auf Martha’s Vineyard übrigens nicht – der Name wurde der Insel schon 1602 gegeben und begründet sich darin, dass auf der Insel sehr viel wilder Wein wächst. Und Martha war entweder die Schwiegermutter oder die Tochter des Namensgebers – beide hießen Martha und es ist unklar, nach welcher der beiden Frauen die Insel benannt wurde.
Heute kommen die Hubschrauber der Scenic Eclipse zum ersten Mal auf dieser Reise zum Einsatz. Relativ starker Wind und Böen machen den Start etwas verzwickt, aber letztlich fliegt der Pilot mehrere Male zu Rundflügen über Martha‘s Vineyard. Mit etwas Glück sitze ich gerade im Tenderboot, als der Hubschrauber abhebt. Die Hubschrauber sind Eurocopter speziell für Rundflüge konzipiert – mit diesem Hubschraubertyp bin ich auf Hawaii schon einmal geflogen: wenig Vibrationen, sehr leise im Betrieb und große Fenster für guten Blick von allen Plätzen aus.
Ich mache einen Ausflug im alten Schulbus über die ganze Insel.
Wir passieren Häuser und Farmen, in denen überwiegend demokratische US-Präsidenten wie Barack Obama oder Bill Clinton ihre Urlaube verbrachten und Grundstücke, die Schauspielern oder auch der Kennedy-Familie gehören.
Wobei „Häuser sehen“ wieder der falsche Ausdruck ist. Die Top-Promis bevorzugen den von Touristen selten besuchten Teil von Martha’s Vineyard und die Häuser sind von der Straße aus nicht zu sehen. Nur kleine, unauffällige, unbefestigte Straßen führen zu den in den Wäldern der Insel versteckten Anwesen.
Highlight der Rundfahrt aber ist Edgartown mit dem berühmten Leuchtturm von Gay Head und den spektakulären Klippen.
Um diese Jahreszeit beginnen Hunderte und Tausende von Zugvögeln sich hier im Süden der Insel zu sammeln, um bald in den Süden vor allem nach Mittelamerika zu fliegen.
Wunderbar passend hierzu wäre ein Ausflug nach Newport (Rhode Island). Eine wunderschöne Stadt in der man die Prunkvillen des alten New Yorker Geldadels als Museen besichtigen kann. Ein lohnenswerter Ausflug. Schöner Hafen, tolle Spaziergang an der Steilküste und sehr gute Pubs und Restaurants.