Von außen ist die Scenic Eclipse in meinen Augen eines der schönsten Kreuzfahrtschiffe, die es derzeit gibt. Die kompromisslos bogenförmige Silhouette macht sie zu einem sehr ästhetischen Schiff – inklusive der sehr geschickten Lösung, die Seitenwände des Helipads nur dann seitlich abzuklappen, wenn der Helipad auch wirklich benutzt wird. So wird die Silhouette der Scenic Eclipse so selten wie möglich durch die zwangsweise waagrechte, große Hubschrauberplattform gestört.
Nach ihren ersten drei Wochen im Dienst wird die Scenic Eclipse dem eigenen Sechs-Sterne-Anspruch insbesondere bei der Service-Qualität noch nicht ganz gerecht, ist aber auf gutem Weg dahin und das dafür nötige Potenzial ist bei der Crew vorhanden. Behebbare Schwachpunkte gibt es auch noch in den Suiten.
Die Scenic Eclipse lebt von einem Konzept, das sich an Luxus-Hotels mehr orientiert als an Kreuzfahrtschiffen, was auch durch das stimmige, zurückhaltend-elegantes Design mit vielen nützlichen Details unterstützt wird.
Die Restaurant-Vielfalt, gerade auf einem so kleinen Schiff, ist beeindruckend, ebenso wie das exquisite Niveau der Küchen, das den besten der Kreuzfahrtbranche ebenbürtig ist.
Hubschrauber und U-Boot sind interessante Features, bei denen ich mir noch nicht abschließend sicher bin, ob sie wirklich notwendig wären. Hubschrauber, auch wenn es die beeindruckend leisen Eurocopter sind, wecken gewisse Bedenken in sensiblen Regionen – da muss Scenic noch den Beweis antreten, dass insbesondere der Tierschutz in der Arktis und Antarktis bedingungslosen Vorrang hat.
Das nahezu ausnahmslose All-inclusive-Konzept, die offene Brücke, der frei zugängliche Bugbereich und viele andere Details schaffen ein Ambiente, das eher dem einer privaten Megayacht als einem Kreuzfahrtschiff ähnelt – zugegebenen fehlt mir mangels privatem Reichtum aber bislang noch die Vergleichsmöglichkeit zu einer echten Privatyacht …