Technisch wartet die Scenic Eclipse mit ein paar Besonderheiten auf, die vor allem dem Komfort der Passagiere dienen, aber auch bei der Umwelttechnik auf dem aktuellen Stand der Entwicklung sind. Und natürlich erregen die beiden Hubschrauber und das U-Boot Aufmerksamkeit.
Die Stabilisatoren der Scenic Eclipse sind laut Reederei 50 Prozent größer als für diese Schiffsgröße typisch und funktionieren auch, wenn das Schiff nicht fährt – sogenannte Zero Speed Stabilizer.
Zwei mit je 1.500 PS besonders starke Bugstrahlruder machen das Schiff zusammen mit den zwei Azimuth-Pod-Antriebseinheiten sehr wendig. Auffällig ist während meiner Zeit an Bord auch, was nicht auffällt: Am Schiff gibt es keine spürbaren Vibrationen. Und laut Kapitän James Griffiths hat sich der Antrieb während der Erprobungsfahrten auch als sehr leise erwiesen.
Als Treibstoff kommt laut Kapitän James Griffiths ausschließlich Marine Gasoil (MGO) zum Einsatz, ein Abgasreinigungssystem filtert zusätzlich den größten Teil der Stickoxide, sodass die Scenic Eclipse den NOx-Grenzwert nach Tier III der Marpol-Vorschriften der IMO einhält. Abwärme-Rückgewinnung wird zur Verminderung des Treibstoffverbrauchs genutzt.
Ballastwasser wird sowohl bei der Aufnahme als auch Abgabe mit UV-Licht behandelt, um eine Übertragung von Mikroorganismen in andere Regionen der Ozeane zu verhindern.
Mit einem automatischen Positionshaltesystem („dynamic positioning“) muss das Schiff nicht ankern und schont so den Meeresboden vor allen in sensiblen Regionen.
Eurocopter-Hubschrauber
Mit den beiden Hubschraubern vom Typ Eurocopter H130 von Airbus verfügt die Scenic Eclipse über die leisesten Sightseeing-Helikopter überhaupt. Bis zu sechs Passagiere können neben dem Piloten mitfliegen. Mehr zu den Hubschraubern und Fotos von einem Rundflug finden Sie im Beitrag „Mit dem Helikopter der Scenic Eclipse über Lunenburg, Nova Scotia“.
U-Boot „Scenic Neptune“
Das U-Boot „Scenc Neptune“ ist ein witziges und reizvolles Feature der Scenic Eclipse. Das U-Boot vom Typ „Cruise Submarine 7“ des niederländischen Herstellers Worx ist mit Abmessungen von 3,2 mal 4,5 mal 2,32 m erstaunlich kompakt und kann unter Wasser bis zu drei Knoten (5,55 km/h) schnell fahren. Es schafft bis zu 300 Metern Tauftiefe, theoretisch bis zu 18 Stunden Unterwasser-Zeit, acht möglichen Tauchgängen pro Tag für jeweils sechs Passagiere plus Pilot.
Aber genau wegen dieser doch relativ geringen Kapazität sollte man das U-Boot nicht als wesentlichen Grund für die Buchung der Scenic Eclipse sehen. Je nach Fahrgebiet und Tauchmöglichkeiten können längst nicht alle Passagiere mitfahren. Auf der Reise, von er ich die ersten fünf Tage an Bord war, konnte lediglich bei einem Hafenstopp zu einem alten Schiffwrack getaucht werden und das musste letztlich wegen zu starkem Seegang angesagt werden.
Das U-Boot ist sehr abhängig von Wind und Wellen, weil die Passagiere von einem Zodiac-Schlauchboot in das U-Boot umsteigen müssen. Und das gestaltet sich schon bei relativ wenig Seegang oder stärkerem Wind sehr schwierig. Ein 20minütiger Tauchgang mit dem U-Book kostet übrigens 250 Dollar, für 40 Minuten berechnet Scenic 475 Dollar.