Nimmt man die Namen der Kreuzfahrtschiffe wörtlich, ist die MSC Bellissima ist die schöne Schwester der entzückenden MSC Meraviglia. Cruisetricks.de war anlässlich der Taufe zwei Tage an Bord der MSC Bellissima. Wir haben nach Besonderheiten gesucht und uns das Schiff genau angesehen.
Ganz neu sind ein paar Details – hier zunächst im Überblick, später ausführlich. Das wesentlichste: Die Top Sail Lounge und das Restaurant des Yacht Clubs sind nun räumlich vereint, wie schon auf den Schiffen der Seaside-Klasse.
Der spanische Zwei-Sterne-Koch Ramon Freixa hat mit dem „Hola“-Tapas-Restaurant das Eataly ersetzt – selbiges aber auch auf der MSC Meraviglia bereits nicht mehr existiert, derzeit „Food Market“ heißt und wohl bald ebenfalls in ein Tapas-Restaurant umgewandelt wird.
Ebenfalls neu auf der Galleria-Bellissima-Promenade ist das französische Spezialitätenrestaurant L’Atelier Bistrot. An gleicher Stelle liegt am Schwesterschiff dort das Ristorante Italiana.
Den virtuellen Flugsimulator im Action-Bereich auf Deck 16 hat MSC durch einen virtuellen Irrgarten ersetzt, durch den Passagiere mithilfe einer VR-Brille auf Monsterjagd gehen können.
Erst bei genauerem Hinsehen entdeckt man auf der MSC Bellissima etwas ziemlich besonders, nämlich eine Art Museum mit Kreuzfahrtschiff-Modellen. Was es damit auf sich hat, siehe Serien-Teil „Schiffsmodell-Museum im Treppenhaus“.
MSC Bellissima als Allwetter-Schiff
Die MSC Bellissima ist ein Allwetter-Schiff. Durch die vielen teils recht großzügigen Innenbereiche ist sie gut auch für kühlere Fahrtgebiete geeignet. Entsprechend ist das Promenadendeck, wie auf vielen moderneren Kreuzfahrtschiffen, vor allem für die Rettungsboote vorgesehen. Es führt aber immerhin halb um das Schiff herum, im Bugbereich hinter dem Mooring-Deck vorbei durch einen Tunnel.
Die MSC Bellissima verfügt aber auch über genug Freifläche, mehrere Pools, einen großen Wasserpark mit Rutschen sowie einen Hochseilgarten, um auch in warmen Fahrtgebieten punkten zu können.
Das Innen-Design wirkt wie schon auf der MSC Meraviglia elegant-schlichter als frühere MSC-Kreuzfahrtschiffe. Wie bei ihrer Schwester fügen sich die einzelnen Bereiche optisch viel stärker ineinander. Die Farbigkeit ist insgesamt etwas zurückgenommen. Das ist auch insofern bemerkenswert, als die MSC Bellissima in ihrer zweiten Saison nach China geht, wo typischerweise eher auffällige Farben und verspieltes Design gefragt sind.
MSC Bellissima fährt 2019 bis Mitte November im westlichen Mittelmeer, im Winter ab Dubai und Abu Dhabi, um dann Ende März 2020 nach Asien zu gehen. Ihre etwas größere Schwester MSC Grandiosa kommt aber schon im November 2019, sogar mit Taufe in Hamburg, und fährt anschließend vorerst dauerhaft im Mittelmeer.
„Galleria Bellissima“-Promenade
Herzstück im Inneren der MSC Bellissima ist die Galleria Bellissima und das daran anschließende Atrium. Auch wenn die Galleria ein wenig an die Royal Promenade bei Royal Caribbean erinnert, unterscheidet sie sich vor allem durch ein faszinierendes Feature: die 80 Meter lange, gewölbte LED-Screen-Decke.
Mit wechselnden Bild-Motiven und kurzen Video-Shows simuliert der LED-Dom beispielsweise einen Sonnenaufgangshimmel, mal einen grünen Dschungel, mal ähnelt er den bunten Glasfenstern der berühmten Galleria Vittorio Emanuele II in Mailand. Vor allem aber wirkt die Galleria durch die LED-Beleuchtung von oben sehr hell und freundlich, fast wie bei Tageslicht.
Entlang der Galleria auf Deck 6 reihen sich Cafés, Restaurants ind Shops: die Bellissima-Lounge und Bar mit Live-Musik, das Jean-Philippe Maurys Chocolat & Café, gegenüber das französische L‘Atelier Bistrot sowie zwei Stände mit hausgemachter Eiscreme und Crepés, ebenfalls von Jean-Philippe Maury, und dazu ein paar edle Shops mit Schmuck und Handtaschen.
Auf der Empore auf Deck 7 liegen die Spezialitätenrestaurants Butcher’s Cut und Kaito Sushi jeweils auch mit Sitzplätzen an der Brüstung zur Galleria hin, außerdem ein Teppanyaki-Restaurant. Hinzu kommt das englische Pub „Masters of the Sea“, das heimelig mit viel Liebe zum Detail eingerichtet ist und gegenüber die TV-Studio-Lounge und -Bar mit kleiner Bühne, die vielseitig als Raum für kleine Veranstaltungen, Quiz-Events und Empfänge genutzt wird. Witziges Detail (und Marketing-Gag) an der Bar ist eine Whisky-Schnupper-Station an der Bar, die den Duft von Dewar’s White Label auf Knopfdruck riechen lässt.
Der optische Kontrast zwischen der dunklen Glas-Optik des TV-Studios und der verspielten Säulen-Brüstung des „Masters of the Sea“ gegenüber wirkt dabei ein wenig hart. Ansonsten entsteht auf der Promenade durchaus das Flair einer dieser altehrwürdigen Shopping-Passagen Italiens wie der schon erwähnten Mailänder Galleria Vittorio Emanuele II.
Vergleich mit Bildern vom Rohbau in der Werft
Wer übrigens einen Blick auf die MSC Bellissima werfen will, wie sie noch vor einen guten halben Jahr in der Werft als Rohbau aussah, dem sei unser Beitrag „MSC Bellissima: So sieht ein Kreuzfahrtschiff im Rohbau aus“ empfohlen. Der Vorher-Nachher-Vergleich beispielsweise der Galleria Bellissima ist ziemlich faszinierend, beispielsweise die Galleria:
Atrium
Das Atrium wird dominiert von einer abstrakten, metallisch glänzenden Skulptur und den für MSC typischen Swarovski-Treppen. Auf der Ebenen finden sich im Atrium vor allem Bars und einige Shops.
Unten auf Deck 5 liegt die Rezeption und Infinity Bar mit einer Bühne für Live-Musik. Auf Deck 6 – zugleich der Übergang zur Galleria Bellissima – findet sich die Edge Cocktail Bar sowie einige Shops. Auf Deck 7 liegt rund um das Atrium die Champagne Bar sowie zum Treppenhaus hin eine Sitzecke mit kleiner Bibliothek.
interaktive Panorama-Bilder: MSC Bellissima: Galleria und Atrium
Sky Lounge
Eine bemerkenswerte Lounge bietet die MSC Bellissima auf Deck 18. Denn die Sky Lounge ist eine Art Light-Version der für Yacht-Club-Passagiere vorbehaltenen Top Sail Lounge. Ruhig gelegen bietet sich von hier aus ein Blick seitlich aufs Meer und über den Haupt-Pool.
Die Sky Lounge bietet sich an für einen Cocktail zum Sonnenuntergang oder auch untertage, um abseits vom Trubel ein Buch zu lesen.
Schade, dass es im Grunde nichts Neues auf der Bellissima gibt. 2 ausgetauschte Restaurants und ein paar Schiffsmodelle sind dann doch ein bisschen wenig. Mehr gemütliche Lounges und Bars zum Verweilen wären da schon wünschenswerter gewesen. Aber durch die MSC Getränkepakete ist das wohl vom Konzern unerwünscht. Mir tut das alles sehr sehr leid … Aber zum Glück gibt es in diesem Segment ja Costa …