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Marina in Visby

Oceania Cruises’ Marina: Elegantes Premium-Kreuzfahrtschiff mit dezentem Luxus

Ein Premium-Kreuzfahrtschiff, das legeren Luxus, aufmerksamen Service und exzellente Kulinarik bietet: Wir waren fünf Tage auf der Marina von Oceania Cruises in der Ostsee unterwegs und haben uns das Schiff genau angesehen. Im diesem Beitrag berichten wir über das Ambiente und Konzept bei Oceania Cruises sowie die Besonderheiten der Marina.

Es ist immer wieder reizvoll, ein Schiff und eine Reederei unter die Lupe zu nehmen, die bei vielen deutschen Kreuzfahrt-Urlaubern kaum oder gar nicht bekannt ist. Eine davon ist Oceania Cruises – von Insidern geschätzt, für die meisten aber unbekanntes Terrain. Reizvoll ist der Blick auf solche Reedereien deswegen, weil man sich oft verwundert fragt: Warum buchen nicht viel mehr Deutsche diese Reisen?

Oceania Cruises ist Teil der Norwegian Cruise Line Holdings, zu der im Ultraluxus-Segment Regent Seven Seas Cruises und im Premium-Massenmarkt Norwegian Cruise Line (NCL) gehören. Die sechs relativ kleinen Schiffe der Oceania-Flotte – vier der früheren R-Klasse von Renaissance Cruises und zwei Neubauten von 2011 und 2012 – bieten Platz für knapp 700 beziehungsweise 1.250 Passagiere. Zwei weitere Schiffe kommen 2023 und 2025 hinzu.

Schornstein
Oceania-Logo am Schornstein der Marina

Oceania Cruises ordnet sich selbst im oberen Premium-Markt ein, pflegt damit aber ein gewisses Understatement: Lieber etwas weniger versprechen, als der Passagier an Bord tatsächlich erlebt und ihn dann positiv überraschen.

Vieles an Bord der Marina kann man getrost in die Kategorie Luxus-Markt einordnen. Für das Essen gilt das ohnehin. Der selbst erhobene Anspruch „The Finest Cusine at Sea” ist durchaus realistisch. Aber auch beim Service hat uns die Crew bei unserer Ostsee-Reise auf der Marina sehr überzeugt.

Horizons, Afternoon Tea
Horizons, Afternoon Tea

Hinweis: Die Marina wird im Frühjahr 2023 umfangreich renoviert. Daher gehe ich in diesem Beitrag nicht auf alle Details des Schiffs ein, sondern konzentriere mich vor allem auf die Aspekte, die auch nach der Renovierung zumindest in ähnlicher Form weiterhin gelten werden. Alle aktuellen Details zur Marina finden Sie aber im sehr ausführlichen Schiffsportrait der Marina bei cruisediary.de.

Video-Impressionen von der Marina

Auf unseren neu belebten Kanal auf Youtube habe ich einige Impressionen von der Marina und meine Lieblingsstellen an Bord zusammengestellt.

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Bibliothek statt Pool-Animation

Interessant ist Oceania Cruises für Kreuzfahrer, die gerne etwas luxuriöser unterwegs sind und dafür auch etwas mehr Geld ausgeben wollen – also beispielsweise bei Massenmarkt-Reedereien sonst typischerweise eine Suite buchen. Im Gegensatz zu den meisten großen Schiffen geht es bei Oceania gediegener und ruhiger zu. Das Entertainment ist hervorragend, fokussiert sich aber vor allem auf Theater-Shows sowie Live-Musik. Wilde Wasserrutschen, lärmende Pool-Animation und andere höher-schneller-weiter-Attraktionen findet man hier nicht.

Bibliothek
Bibliothek

So gibt es auf der Marina beispielsweise eine herrlich altmodische Bibliothek direkt neben der Barista-Kaffeebar, sodass man es sich in den schweren Sesseln der Library zwischen Bücherschränken aus dunklem Holz und teils mit Blick aufs Meer bei einem perfekten Illy-Cappuccino gemütlich machen kann.

Atrium
Atrium

Auch in dem eleganten, großzügigen Atrium der Marina wird man vergeblich auf lärmende Tanz-Animation oder Discopartys warten. Erstaunlicherweise gibt es hier nicht einmal ein Café oder ein Bar. Aber die „Martinis“-Bar liegt auf Deck 6 immerhin gleich nebenan.

Das Ambiente auf der Oceania Cruises‘ Marina – eine Einordnung

Am besten einzuordnen ist Oceania Cruises im Vergleich mit Luxus- und Ultraluxus-Reedereien. Ultraluxus-Kreuzfahrtschiffe haben oft auch etwas Prahlerisches. Oceanias Schwesterreederei Regent Seven Seas Cruises etwa protzt regelrecht mit Superlativen und teuren Features wie einem 150.000-Dollar-Bett und einem 250.000-Dollar-Steinway-Flügel in der größten Suite.

Pooldeck
Pooldeck

Was Ultraluxus-Schiffe ansonsten besonders teuer macht, ist das enorme Platzangebot pro Passagier. Vergleicht man etwa sie Seven Seas Explorer (BRZ 55.254, 750 Passagiere, 552 Crew) mit der kaum größeren Marina (BRZ 66.084, 1.238 Passagiere, 780 Crew-Mitglieder), wird der Unterschied deutlich. Für den zusätzlichen Platz bei Regent bezahlt der Passagier aber auch erheblich mehr.

Sonnendeck, Deck 14
Sonnendeck, Deck 14

Und so ist die Marina wie die bescheidenere Schwester, leiser und weniger opulent im Auftreten, aber mit Luxus-Qualitäten, wo es wirklich darauf ankommt: exzellentes Essen, relativ viel individueller Platz pro Passagier und eine hohe Zahl an Crew-Mitgliedern sowie individueller und sehr aufmerksamer Service.

Amerikanisch geprägt mit Tendenz zu mehr Internationalität

Das Publikum stammt bei Oceania Cruises bislang mehrheitlich aus Nordamerika, allerdings gibt sich die Reederei zunehmend Mühe, die Schiffe besser für den europäischen und deutschen Markt anzupassen, etwa mit deutschsprachigen Speisekarten und Ähnlichem. Geprägt ist das Ambiente an Bord von einer Kombination aus Lockerheit und einer gewissen Distinguiertheit, die für wohlhabendere Amerikaner typisch ist.

Auch wenn es keine engere Kleiderordnung gibt, wird man zum Dinner niemanden in kurzer Hose oder Löcher-Jeans, Schlabbershirt oder Kleidung mit auffälligen Logo-Prints treffen. Typisch ist bei den Herren die lange Hose sowie ein Hemd, optional mit Sakko, fast nie mit Krawatte. Damen kleiden sich vor allem abends stilvoll leger bis elegant.

Schiffsgröße: große Vielfalt an Bord und dennoch attraktive Destinationen

Die Marina ist gerade noch klein genug für Häfen, die abseits der Kreuzfahrt-Rennstrecken der großen Schiffe liegen. So kann sie auch etwas ausgefallenere Routen fahren. Sie ist aber groß genug für mehrere verschiedene Restaurants und Bars sowie Entertainment, das sich hinter den großen Produktionen etwa der Schwesterreederei NCL nicht verstecken muss.

Marina Lounge, Theater
Marina Lounge, Theater

In der Marina Lounge, dem Theater der Marina, treten sowohl Gastkünstler auf, als auch ein eigenes Show-Ensemble mit zwei Sängern, zwei Sänger-Tänzern und acht Tänzern sowie einer siebenköpfigen Live-Band.

Bar-Pianist im Martinis

In den Bars spielt mal ein Duo aus Gitarre und Klarinette, mal ein Bar-Pianist oder auch ein Streicher-Trio. Fans von Live-Musik kommen auf der Marina also sehr auf ihre Kosten, was auf Kreuzfahrtschiffen immer seltener wird.

Streichtrio in der Horizons Lounge
Streichtrio in der Horizons Lounge

Zum Entertainment-Programm à la Oceania Cruises gehört aber auch das „Artist Loft“ – ein Künstleratelier mit Workshops für die Passagiere …

Artist Loft
Artist Loft

… und unbedingt erwähnenswert: die Kochschule an Bord der Marina, das Culinary Arts Center. Ich hatte auf dieser Reise keine Gelegenheit, an einem der Kochkurse teilzunehmen. Jedoch verfolgt Oceania Cruises das gleiche Konzept wie die Schwesterreederei Regent Seven Seas Cruises. In meinem Beitrag über die Seven Seas Splendor bin ich darauf bereits etwas ausführlicher eingegangen: „Bars, Restaurants und Raumgefühl auf der Seven Seas Splendor“.

Wahrscheinlich die beste Kulinarik auf See

Man muss nicht lange drum herumreden: Das Essen auf der Marina gehört zum Besten in der ganzen Kreuzfahrt-Branche. Dafür hat Oceania Cruises schon zahlreiche Preise erhalten und die Kulinarik zu ihrem wichtigsten Markenzeichen entwickelt. Selbst die Ultraluxus-Schwester Regent Seven Seas Cruises räumt ein, dass Oceania auf diesem Feld die Nase knapp vorne hat.

La Reserve
La Reserve

Auf ähnlichem Niveau spielen nur eine Handvoll andere Reedereien mit, beispielsweise Hapag-Lloyd Cruises, Silversea, Regent oder wenige Spezialitätenrestaurants auf großen Schiffen.

Etwas ausführlicher habe ich darüber schon einmal nach einem Ship-Visit auf der Marina vor einigen Jahren berichtet: „Kulinarisches Intermezzo: Stippvisite auf der Marina von Oceania Cruises“.

Was man bei der Einordnung der Reisepreise bei Oceania Cruises berücksichtigen sollte: Keines der Restaurants auf der Marina kostet einen Aufpreis. Einzige Ausnahme sind besondere Menüs mit Weinbegleitung im „La Reserve“, bis hin zum „Dom Pérignon Experience“ mit sechs Gängen und verschiedenen Jahrgangs-Champagner.

La Reserve
La Reserve

Die Restaurant-Auswahl ist so groß, dass wir es auf unserer Fünf-Nächte-Reise in der Ostsee nicht geschafft haben, in jedem der Restaurants zu essen. Das Toscana und auch das Hauptrestaurant Grand Dining Room müssen bis zur nächsten Oceania-Reise warten.

Grand Dining Room
Grand Dining Room

Essen mit Worten zu beschreiben, ist schwierig, wenn man über – auf die Restaurants der Marina durchaus zutreffende – Allgemeinplätze wie „lecker“ oder „ausbalancierte Aromatik“ hinausgehen will. Einen guten Eindruck vermitteln Fotos …

Asiate „Red Ginger“

Mein persönlicher Favorit unter den Restaurants der Marina ist das Red Ginger, das schon damit begeistert, dass man die Wahl zwischen verschiedenen Arten von Stäbchen hat. Den „Spicy Duck and Watermelon Salad“ würde ich auch als Hauptgang bestellen, das Beef Teriyaki ist an Zartheit kaum zu überbieten und die Short Ribs im Malaysian Beef Penaeng sind ein so abgerundetes Geschmackserlebnis, dass man kaum genug davon bekommen kann.

Steakhaus „Polo Grill“

Der Polo Gill ist ein klassisches, amerikanisches Steakhaus mit guter Auswahl, auch an Seafood-Gerichten. Das Surf & Turf kommt hier noch mit Hummer statt Garnele wie sonst inzwischen häufig auf Schiffen. Die Portion ist erfreulich überschaubar, denn verlockende Vor- und Nachspeisen beanspruchen ebenfalls noch etwas Platz im Magen, wie etwa das Polo Quintet aus Chocolate Fudge Brownie, Key Lime Pie, New York Cheesecake, Creme Brûlée und Apple Crumb Pie. Die fünf kleinen Dessert-Portionen würde man alle auch in der großen Portion essen wollen. Mein persönlicher Favorit ist der Key Lime Pie.

Franzose „Jacques“

Im Jacques, benannt nach dem langjährigen Kulinarik-Chef von Oceania Cruises Jacques Pepin, hat mich die Beschreibung in der Speisekarte und ein gewisses Grundvertrauen sogar dazu gebracht, ein Gericht mit Jakobsmuscheln zu bestellen, die ich eigentlich gar nicht mag: Jakobsmuschel-Gnocchi mit Hummer und Weißwein-Sauce. Das wird für mich sicherlich eine Ausnahme bleiben, aber diese Gnocchi waren ausnehmend lecker. Grandios ist hier auch das Wolfbarsch-Filet im Blätterteigmantel, also Fisch á la Wellington. Die Zwiebelsuppe ist hervorragend, hat für meinen Geschmack aber zu viel Brot und Käse.

„La Reserve by Wine Spectator“

Wenn man denkt, es könnte keine Steigerung mehr geben, macht man die Rechnung ohne die weinbegleiteten Menüs im „La Reserve“ – die einen nicht unerheblichen Aufpreis jenseits der 100 Dollar kosten, aber eben auch von exzellenten Weinen, oder beim Dom Perignon Experience von Champagner begleitet werden.

La Reserve
La Reserve

Hier habe ich beim Jakobsmuschel-Gericht verzichtet und stattdessen Hühnchen in der identischen Präsentation bekommen – was der Kellner so unauffällig gehandhabt hat, dass es von sonst niemand bemerkt hat. Die Jakobsmuschel brutzelt bei diesem Gericht auf einem heißen, runden Stein, wenn es an den Tisch kommt.

Jakobsmuscheln auf heißem Stein

Das Pilzrisotto mit geräuchertem Ricotta und schwarzem Trüffel ist eines der besten Risotti, die ich in einem Restaurant bisher gegessen habe. Und natürlich sind die Trüffel echt und nicht etwa das notorisch penetrante, billige Trüffelöl.

Die begleitenden Weine sind ganz exzellent auf jeden Gang abgestimmt. Eine so gut harmonierende Weinbegleitung habe ich persönlich bislang noch nirgendwo erlebt, denn manche der Weine sind für sich genommen beispielsweise zu süß, bilden in Kombination mit dem zugehörigen Gericht aber ein beeindruckendes Geschmackserlebnis.

Die Menüs im „La Reserve“ sind – vor allem auch angesichts der hohen Qualität der übrigen, kostenfreien Restaurants – relativ teuer, ihr Geld aber wert, wenn man sich ein wirklich besonderes Dinner-Erlebnis gönnen möchte.

Tipp: So gut die Weine sein mögen – bei sechs Gängen sollten darauf achten, dass der Kellner nicht nachschenkt. Denn sonst ist der Alkoholpegel zu früh so hoch, dass man die letzten Gänge nicht mehr bei klarem Kopf genießen kann. Ein echtes Luxus-Problem.

Terrace Café mit Außenbereich am Heck und Waves Grill am Pool

Für einen schnellen Lunch oder ein weniger opulentes Abendessen und natürlich zum Frühstück hat die Marina natürlich auch ein Buffet-Restaurant – an den Buffets mit Bedienung durch die Crew. Mein Lieblingsplatz ist hier der Außenbereich des Terrace Cafés am Heck, allerdings nur für wärmere Tage, denn Heizstrahler gibt es hier nicht.

Exzellente Burger und Sandwiches gibt‘s am Waves Grill am Pool einschließlich eines Wagyu-Burgers mit Krautsalat und knusprigen Fries, der auch wirklich rosa kommt, wenn ihn „medium“ bestellt.

Waves Grill am Pool
Waves Grill am Pool

Bars & Lounges mit unterschiedlichem Ambiente

Zählt man die Pool-Bar mit, hat die Marina fünf sehr unterschiedliche Bars und Lounges, von der Waves Bar im Freien am Pooldeck bis zur großzügigen Horizons Bar und Lounge als Aussichtslounge vorne oben am Schiff.

Horizons Aussichtslounge
Horizons Aussichtslounge

Die Casino-Bar liegt ein wenig ungünstig zwischen zwei Teilen des Spielcasinos mit entsprechendem Geräuschpegel von den Spielautomaten, sofern das Schiff auf See und das Casino damit geöffnet ist. Dafür nippt man in der Casino-Bar an seinen Cocktails in direkter Nähe zu Originalen von Pablo Picasso. Und im Durchgang zur Grand Bar hängen sechs Gemälde von Joan Miró.

Casino Bar
Casino Bar

Tipp: An der Rezeption gibt’s einen Audio-Guide für die vielfältige und erstklassige Kunstsammlung an Bord der Marina führt.

Die Grand Bar hat keinen eigenen Bar-Tresen und wird von der Casino-Bar mit bedient. In der Grand Bar geht es ruhig zu, die Live-Musik zum Beispiel mit einem Duo aus Gitarrist und Klarinettist ist eher dezent.

Grand Bar
Grand Bar

Die Martinis Bar dagegen ist lebhafter und mit klassischem Bar-Pianist. Meine Lieblingsbar ist das Martinis vor allen auch wegen der feinen Martini-Cocktails. Ein echtes Highlight ist der Chocolate Soother, wenn auch nicht ganz kalorienarm.

Martinis Bar
Martinis Bar

Hier kommt elegantes Cocktailbar-Feeling auf, wenn der Barkellner mit dem Shaker an den Tisch kommt, nur die Hälfte des Martinis ins Glas gießt und den Shaker zum Kühlhalten des restlichen Drinks am Tisch lässt.

Executive Lounge, Concierge Lounge

Erwähnenswert sind auch die eher konservativ gestaltete Executive Lounge für Suiten-Gäste ab Penthouse-Kategorie und die deutlich heller designte Concierge Lounge für die Passagiere der Concierge-Veranda-Kabinen.

Executive Lounge
Executive Lounge

Die beiden Lounges sind jeweils nur mit der passenden Kabinen-Karte zugänglich, haben ein kleines Snack-Buffet und Getränke sowie zu bestimmten Tageszeiten einen Concierge, der einem beispielsweise bei der Restaurant-Reservierung oder Buchung von Ausflügen behilflich ist.

Concierge Lounge
Concierge Lounge

Pool und Sonnendecks

Der Poolbereich und die Sonnendecks der Marina sind schnörkellos und großzügig gestaltet, die Sonnenliegen mit bequemen, dicken Polstern belegt, wie man auf einem Premium-Schiff erwarten kann.

Pooldeck
Pooldeck

Die Jogging-Bahn sowie Boccia- und Shuffleboard und einen Minigolf-Platz hat Oceania auf Deck 15 und 16 abseits der Sonnenliegen-Bereiche platziert, sodass man am Pool und ein Deck höher am Sonnendeck 14 davon ungestört ist.

Liebenswert ist sind die beiden Bereiche „Sanctury“ und „Patio“ am Sonnendeck, etwas abgetrennt windgeschützt und überdacht, wenn man einmal eine noch ruhigere Ecke sucht oder auch bei einiger schönem Wetter Zeit an der frischen Luft verbringen will.

Kabinen und Suiten

Wie bereits erwähnt, wird die Marina Anfang 2023 umfangreich renoviert, weswegen ich an dieser Stelle auf eine ausführlichere Beschreibung der Kabinen verzichte. Auf Cruisediary.de finden Sie aber einen ausführlichen Beitrag zu den Penthouse-Suiten sowie einen Überblick zu Veranda-Kabinen, Ocean- und Vista-Suiten.

Was insgesamt auffällt, ist ein angenehm großes Badezimmer, das in den meisten Kabinen nach der Renovierung noch großzügiger wirken wird. Selbst in den Balkonkabinen („Veranda“-Kategorie) sind die Bäder recht groß. Denn derzeit gibt es sowohl eine Dusche als auch eine Badewanne – letztere wird in den meisten Kabinen entfallen.

Veranda Suite 9047, Concierge Level
Badezimmer der Veranda-Kabine 9047, Concierge Level

Ebenfalls sehr angenehm: Alle Kabinen bieten sehr viel Schrankplatz und Stauraum, was längst nicht mehr auf allen Kreuzfahrtschiffen der Fall ist. Oft fällt der Stauraum dem Design oder schlicht dem Platzmangel zum Opfer.

Zu den Annehmlichkeiten der Suiten sowie Concierge-Veranda-Kabinen gehört der freie Zugang zum Wellness-Bereich des Spa und der Spa-Sonnenterrasse.

Spa
Spa Sun Terrace

In meinem Highlight-Video zur Marina bei Youtube finden Sie weitere Details zur Kabinenkategorie „Penthouse Suite“. Da die Passagierauslastung des Schiffs auf der Ostseereise wegen der Streichung von St. Petersburg aus der Fahrtroute recht niedrig war, haben wir erfreulicherweise nämlich ein Upgrade in eine Penthouse-Suite bekommen und konnten uns daher auch einmal in das Wohlgefühl einer größeren Suite hineindenken, die man sonst nur von kurzen Besichtigungen kennt.

All-inclusive-Konzept von Oceania Cruises: „O-Live Choice“

Oceania Cruises gehört zu den Reedereien, bei denen im Reisepreis bereits viele Leistungen an Bord enthalten sind. Zugleich bietet Oceania mit dem Programm „O-Live Choice“ eine gewisse Flexibilität bei der Wahl de Inklusive-Leistungen.

Extra zu zahlen ist die tägliche Servicegebühr/Trinkgeld von 16 Dollar (23 Dollar in Suiten) pro Person. Immer im Reisepreis enthalten sind dagegen insbesondere:

  • Internet („Wavenet Unlimited Internet“-Paket für ein Gerät – weiteres Gerät rund 25 Dollar pro Tag, „Wavenet Prime Unlimited“ rund 35 Dollar pro Tag)
  • Vero-Wasser, still und sprudelnd
  • Softdrinks und Kaffee-Spezialitäten
  • mehrere Waschsalons an Bord zur Selbstbedienung
  • Shuttle-Busse ins Stadtzentrum

Im Rahmen von „O-Live Choice“ wählen Passagiere dann zusätzlich eine der folgenden Optionen aus:

  • Landausflüge (vier Ausflüge pro Kabine bei 7-Nächte-Reisen, sechs oder acht bei längeren Reisen)
  • Getränkepaket „House Select+“ (und optional gegen 20 Dollar Aufpreis pro Tag das „Prestige Select“-Paket)
  • Bordguthaben (400 Dollar bei 7-Nächte-Reisen pro Kabine, 600 oder 800 Dollar bei längeren Reisen)

Bei Sonderaktionen sind auf manchen Reisen auch alle drei dieser Leistungen inklusive.

Gesichtserkennung, Raucher-Bereiche, Waschsalons

Erwähnenswert sind noch ein paar Details, etwa die Gesichtserkennung beim Betreten und Verlassen des Schiffs. Es ist eigentlich nur eine Kleinigkeit, letztlich aber dann doch sehr bequem, wenn man zum Landausflug und bei der Rückkehr die Kabinenkarte in der Tasche stecken lassen kann. Denn das Ein- und Auschecken an der Gangway erfolgt per Kamera, und zwar sehr schnell und zuverlässig. Nur die Sicherheitsleute im jeweiligen Hafen wollen weiterhin die Kabinenkarte sehen.

Vor allem für längere Kreuzfahrten sehr praktisch sind die insgesamt fünf Waschsalons, auf jedem Passagierdeck eines. Waschmaschine, Trockner, Bügeleisen und das zugehörige Waschpulver stehen hier zur kostenlosen Nutzung bereit. Daneben gibt es natürlich auch den üblichen, kostenpflichtigen Reinigungsservice.

Waschsalon
Waschsalon

Gut gelöst ist auch das Thema „Raucher“: Rauchen ist an Bord auch auf den Kabinenbalkonen nicht erlaubt. Aber es gibt auf der Steuerbordseite des Pooldecks es einen recht gut abgeschirmten, überdachten Bereich mit Stühlen und Tischen für Raucher.

Raucher-Ecke am Pooldeck
Raucher-Ecke am Pooldeck

Außerdem hat die Horizons-Aussichtslounge auf Deck 15 vorne einen sehr hübsch gestalteten Nebenraum inklusive Panoramafenster für Raucher.

Horizons Aussichtslounge
Raucher-Bereich in der Horizons-Aussichtslounge

Service-Qualität zum Wohlfühlen

Das Erlebnis auf einem Premium- und Luxus-Kreuzfahrtschiff wird maßgeblich von der Crew und der Qualität des Service geprägt. Und hier hat Oceania Cruises auf unserer Reise mit der Marina sehr überzeugt. Kellner, Kabinenstewards und Butler sind sehr gut ausgebildet und leisten sich daher kaum Fehler, sind herzlich und offen und reagieren flexibel auf Sonderwünsche. Zugleich ist der Service dezent und unaufdringlich, aber sofort verfügbar, wenn man ihn braucht.

Afternoon-Tea in de Horizons-Lounge

So war es beispielsweise eine Selbstverständlichkeit, dass wir unseren Favoriten „Chocolate Soother“, den es wegen der speziellen Zutaten eigentlich nur an der Martinis-Bar gibt, eben auch in der Grand Bar serviert bekamen. Wir wollten an diesem Abend einfach lieber in der ruhigen Grand Bar sitzen als im lebhafteren Martinis.

Auch Sonderwünsche beim Essen wurden sehr zuverlässig und ohne großes Aufhebens erfüllt. Und selten zuvor habe ich auf einem Kreuzfahrtschiff einen Butler und eine Kabinen-Stewardess erlebt, die einen so herzlichen Kontakt gepflegt haben und sich so genau auf unsere (allerdings auch nicht sonderlich extravaganten) Wünsche eingestellt haben.

Butler serviert das Frühstück in der Suite

Das Frühstück in der Kabine wird beispielsweise auch nicht einfach nur abgestellt. Vielmehr deckt der Butler den Tisch komplett ein, als wäre man im Restaurant

Zum Service-Erlebnis sei angemerkt, dass die Passagierauslastung auf unserer Reise nur bei etwa der Hälfte der maximalen Kapazität lag. Dennoch dürfte das Gesagte weitgehend auch für ausgebuchte Reisen gelten. Denn Service-Qualität auf diesem Niveau hat viel mit Ausbildung und Erfahrung zu tun und das ist auch bei geringerer Auslastung klar erkennbar.

Nebenkosten

Details zu allen Nebenkosten finden Sie bei Cruisediary.de im Beitrag „Marina – Nebenkosten an Bord“. Einen genaueren Überblick zu den Getränkepaketen und Getränkepreisen finden Sie außerdem in unserem Beitrag „Getränke-Preise und Getränke-Pakete bei Oceania Cruises“.

Informationen zu Trinkgeld und Servicegebühr finden Sie ständig aktualisiert in unserem Übersichtsbeitrag „Trinkgeld auf Kreuzfahrt-Schiffen: Wie viel ist angemessen?

Waves Poolbar
Waves Poolbar

Fakten zum Schiff: Marina

  • Baujahr: 2011
  • Bauwerft: Fincantieri di Sestri Ponente, Genua
  • Flagge: Marshall Islands
  • Tonnage: BRZ 66.084
  • Länge: 238,35 Meter
  • Breite: 32 Meter
  • Passagierdecks: 11
  • Passagiere: 1.238 (bei Standardbelegung)
  • Crew: 780
Marina in Klaipeda
Marina in Klaipeda

Anmerkung*: Cruisetricks.de fuhr auf der Marina auf Einladung von Oceania Cruises.
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4 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

4 Gedanken zu „Oceania Cruises’ Marina: Elegantes Premium-Kreuzfahrtschiff mit dezentem Luxus“

  1. Hallo Herr Neumeier,
    als langjähriger Oceania Cruises Liebhaber, finden wir ( meine Frau und ich) ihren Bericht sehr gelungen.
    Die Einordnung, Besonderheiten und Vorzüge dieser Reederei sind sehr punktgenau dargestellt.
    Einige wenige zusätzliche Anmerkung:
    Oceania Cruises verzichtet auf einen Bordfotografen. Das empfinden wir als sehr angenehm.
    Ohne gewisse Englisch Kenntnisse würden wir eine Reise nicht empfehlen. Ohne den Smalltalk mit Housekeeping, Buttler der immer freundlichen Crew oder den Gästen am shared table würde etwas fehlen.
    Landausflüge oder Transferleistungen sind aus unserer Sicht überteuert und besser individuell zu organisieren.
    Mit freundlichen Grüßen
    Steffen Müller

  2. Hallo Herr Müller,

    vielen Dank für die Ergänzungen! Ich freue mich, dass meine Einschätzung und meine Beobachtungen sich mit den Ihren decken, der Sie Oceania als langjähriger Kunde natürlich viel besser kennen als ich.

    Bordfotograf ist natürlich Geschmackssache und hängt auch von deren Verhalten ab. Ich habe auch schon Schiffe erlebt, v.a. im Expeditionsbereich, wo der Fotograf eine echte Bereicherung ist. Ebenso umgekehrt natürlich Massenmarktschiffe, wo die Bordfotografen einen nicht einmal in Ruhe Abendessen lassen, ohne einen ständig zu Fotos zu drängen.

    Die Landausflüge habe ich auf unserer Reise nicht als überteuert empfunden, aber das hängt sicherlich auf ein wenig von der Region ab. Die Qualität der Ausflüge hat mich in Relation zum Preis nicht rundweg überzeugt, aber das ist zur Zeit pandemiebedingt noch nicht wirklich fair zu beurteilen, weil halt auch bei den Ausflugsanbietern und Tourguides viel Personal fehlt. Insofern haben Sie bzgl. Ausflugspreisen wahrscheinlich mehr Erfahrung bei Oceania wie ich.

    Und klar, ein wenig Englisch sprechen sollten man natürlich. Das hatte ich gar nicht erwähnt, weil ich davon bei einer internationalen und amerikanischen geprägten Reederei generell ausgehe. Ganz ohne Englischkenntnisse kommt man letztlich nur bei einer explizit deutschsprachigen Reederei weiter.

    Herzliche Grüße
    Franz Neumeier

  3. Grüezi Herr Neumeier
    Ihr Bericht über die Marina ist ein „Volltreffer“!. Wir waren zwei mal mit der Marina und mehrere Male mit den kleineren R-Schiffen unterwegs. Uns gefällt, dass Oceania Cruises keine Jubel-Trubel Reederei ist (Selbst an Silvester gabe es um Mitternacht „nur“ einen Drink und ein langes Tuuten des Schiffs). Aber das ist sehr persönlich, haben wir doch auf einer längeren Reise Leute angetroffen, die ein grösseres Unterhaltungsangebot erwartet haben. Hier wurden vermutlich die grundsätzlichen Informationen zum Unterhaltungsangebot „überlesen“.

    Wie Steffen Müller schreibt, erachte ich auch die Landausflüge als deutlich überteuert und eine Selbstorganisation (im Voraus!) lässt sich gut planen. Man muss sich aber bewusst sein, dass bei einem selbstorganisierten Ausflug die Verantwortung, das Schiff rechtzeitig wieder zu erreichen, NICHT bei der Reederei liegt. Das Schiff wartet also nicht auf die selbstorganisierten Gäste, jedoch wird immer gewartet, wenn ein vom Schiff organisierter Ausflug verspätet zurückkommt. Und gerade bei den selbstorganisierten Ausflügen sind gute bis sehr gute Englischkenntnisse notwendig.
    Alles in allem: wir sind gerne bei Oceania „zu Hause“.
    Beste Grüsse
    Andreas Wandfluh

  4. Danke an Franz Neumeier für das You Tube video u. den Podcast zur. “ Marina „.
    Mein Beitrag :
    Die Balkonkabinen sind 26 qm , haben ein sehr luxuriöses Bad. Mit Badewanne u,Dusche. Balkone sind mit bequemen Flechtsesseln ausgestattet. .
    Es gibt auch sog. „Oceanview“ – Kabinen. Die sind sehr gross , haben ein riesiges Fenster vom Boden bis zur Decke.
    Da lohnt sich auch mal ein Preisvergleich zur Balkonkabine.
    Und nicht zu vergessen die überragende Teatime im traumhaften Ambiente .
    Absolute Spitzenqualität.
    Und noch vieles mehr.
    Wir waren begeistert.

    Grüsse
    Alfred Kraus

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