Selbst für eine Expeditionskreuzfahrt ist diese Reise mit der Le Dumont D’Urville etwas Besonderes. Ich war in Belize und Honduras unterwegs, bin tief in die Natur und Kultur der Region eingetaucht – eine Expedition in den warmen Gewässern der Karibik, aber abseits der großen Kreuzfahrthäfen. Warum ich diese Reise mit Ponant gemacht habe, was an der französischen Reederei besonders ist und wie sich die Le Dumont D‘Urville präsentiert, erfahren Sie in diesem Beitrag.
Darf ich die Luxus-Expeditionsreederei Ponant als „Geheimtipp“ bezeichnen? Immerhin hat Ponant 13 Schiffe, darunter auch die außergewöhnliche Le Commandant Charchot mit Eisbrecher-Qualitäten und die Paul Gauguin in der Südsee. Dennoch: Ponant ist für den deutschsprachigen Markt in gewisser Weise noch ein Geheimtipp. Denn viele kennen sie gar nicht oder halten sie für eine rein französische Reederei.
Ponant ist französisch-europäisch geprägt, die Mehrzahl der Passagiere sind Franzosen. Doch Englisch ist gleichwertige Bordsprache und die französische Prägung der Reederei hat einige handfeste Vorteile. Details dazu, was den französischen Charme der Le Dumont D’Urville ausmacht und wie sich das Schiff dadurch von Expeditionsschiffen anderer Reedereien unterscheidet, lesen sie gleich im Kapitel „Was macht eine Expeditionskreuzfahrt mit Ponant besonders?“
Einen schnellen Überblick zur Le Dumont D’Urville finden Sie übrigens in meinem Video-Portrait der Le Dumont D’Urville auf Youtube, das alle Bereiche des Expeditionskreuzfahrtschiffs zeigt. Alle Details und ausführliche Informationen lesen Sie dagegen hier in diesem Beitrag.
Themen in diesem Beitrag:
- Was macht eine Expeditionskreuzfahrt mit Ponant besonders?
- Le Dumont D‘Urville und die Explorer-Klasse von Ponant
- Französische Küche ohne Kompromisse
- Main Lounge: gesellschaftlicher Mittelpunkt
- Panoramic Lounge: Ruhe und Aussicht
- Infinity-Pool, Marina und Badeplattform
- Rezeption, Shop und Ausflugsdesk
- Theater mit Vorträgen und Shows
- Eine Ecke für Kinder und Teenager
- Spa, Sauna, Fitness
- Ein genauerer Blick in Kabine 610
- Die Crew und der Service an Bord
- Was ist bei Ponant inklusive?
- Getränkepreise und inkludierte Getränke
- Wie formell geht es bei Ponant zu?
- Alleinreisende teils ohne Zuschlag
- Ausstattungs- und Kleidungstipps
- Mein persönliches Fazit
- Fakten: Le Dumont D’Urville
Seit rund zwölf Jahren war ich nicht mehr mit Ponant unterwegs – höchste Zeit also, mich und damit meine Leser auf den aktuellen Stand zu bringen. Ich habe die Reise der Le Dumont D’Urville von Belize City nach Honduras und Belize gewählt, weil die Fahrtroute ziemlich ungewöhnlich ist: Die Fahrtstrecken zwischen den Stopps sind sehr kurz, der Schwerpunkt liegt auf intensivem Erleben der Natur und der faszinierend unterschiedlichen, lokalen Kulturen abseits von Touristen-Hotspots.
Und Ponant legt viel Wert auf nachhaltigen Tourismus und faire Einbeziehung der Einheimischen, was bei Expeditionen dieser Art unabdingbar ist. Wie Ponant solche besonderen Fahrtrouten plant und vorbereitet, wird übrigens noch Thema eines eigenen Beitrags auf cruisetricks.de sein.
Was macht eine Expeditionskreuzfahrt mit Ponant besonders?
Ponant ist eine französische Reederei, aber keineswegs nur für Franzosen. Entgegen manchen Vorurteilen gegenüber Franzosen zeigt sich diese französisch-europäische Prägung in sehr positiver Weise.
Drei Aspekte sind mir dabei besonders aufgefallen: Beim Essen machen Franzosen keine Kompromisse, es ist erstklassig. Bei der Organisation greift Ponant auf viel Erfahrung zurück, entsprechend reibungslos klappt das. Das Expeditionsteam ist sehr engagiert und probiert auch Dinge, bei denen andere vorzeitig aufgeben würden.
Sprachbarrieren gibt es keine, solange man Englisch beherrscht. Denn deutschsprachige Betreuung gibt es bei Ponant nicht. Englisch jedoch sprechen alle Crew- und Expeditionsteam-Mitglieder sehr gut.
Anders dagegen die mitreisenden, französischen Passagiere – darauf sollte man sich einstellen: Franzosen sprechen oft kein oder nur sehr wenig Englisch. Verständigung ist also nicht mit allen Mitreisenden möglich.
Ponant geht damit recht geschickt um, trennt englischsprachige und französischsprachige Passagiere bei den Ausflugs- und Zodiac-Gruppen. Der überwiegende Teil der Offiziere sowie des Expeditionsteams sind Franzosen, sprechen aber alle sehr gut Englisch, sodass es immer englischsprachige Guides für die Nicht-Franzosen unter den Passagieren gibt. Kellner und Maitre’d kümmern sich – bei grundsätzlich freier Platzwahl im Restaurant – um sprachlich passende Tischgenossen, wenn man danach fragt.
Auf meiner Reise mit der Le Dumont D’Urville waren insgesamt 93 Passagiere an Bord, 27 davon englischsprachig aus Deutschland, Brasilien und Großbritannien, vor allem aber den USA.
Zur französischen Prägung gehört auch eine gewisse Entspanntheit im Vergleich zum oft stark auf Haftungsrisiken fokussierten Verhalten US-amerikanischer Reedereien. Da probiert man bei Ponant eben auch mal Zodiac-Fahrten trotz widriger Bedingungen, weil man die Anlandung auf einer reizvollen Insel nicht gänzlich ausfallen lassen will. Das Expeditionsteam lässt Vernunft und gesunden Menschenverstand walten und nimmt die Dinge sachlich statt dogmatisch, eben europäisch entspannt.
Besonders positiv aufgefallen ist mir, was für ein maximales Expeditionserlebnis besonders wichtig ist: reibungslose Abläufe, gute Organisation und ein sehr engagiertes Expeditionsteam. Auf der Le Dumont D’Urville klappte das wie am Schnürchen, pünktlich und mit klarer Informationspolitik.
Und auch „ad hoc“ geht es manchmal ganz schnell. Erst sah es beispielsweise so aus, als würden uns Wind und Wellen einen Strich durch die Rechnung gleich bei unserem ersten Ziel, Punta Sal in Honduras, machen. Landgang mit Wanderung und Zodiac-Ausfahrten waren schon abgesagt. Doch der Kapitän fuhr erst einmal trotzdem nach Punta Sal. Und siehe da, das Expeditionsteam entschied vor Ort, dass sie zumindest für die Zodiac-Ausfahrten einen Versuch wagen können. „Gute Nachricht: in 15 Minuten geht’s los.“
Positiv fällt auch die nahtlose Integration von lokalen Guides in das Expeditionsteam auf. Sowohl für Belize als auch Honduras waren jeweils für einige Tage Spezialisten für die jeweilige Region an Bord, die das feste Expeditionsteam von Ponant ergänzten – ein sehr gutes und funktionierendes Konzept.
Le Dumont D‘Urville und die Explorer-Klasse von Ponant
Le Dumont D’Urville ist als eines von Ponants sechs Explorer-Klasse-Schiffen vor allem für Expeditionskreuzfahrten abseits der Polarregionen konzipiert, sodass – anders als besonders auf Polarregionen optimierten Schiffen – der Fokus auf wärmeren und tropischen Regionen liegt.
Das wirkt sich vor allem am Heck der Le Dumont D’Urville aus: Hier gibt es eine Marina sowie eine große, nach hinten ausfahrbare Plattform zum Baden ebenso wie als Anleger für Boote und Zodiac. Dazu später noch mehr.
Für Situationen, in denen das Schiff bei der Ausschiffung Schutz vor Wind und Wellen bieten muss, gibt es aber auch Gangways auf beiden Seiten des Schiffs.
Blue Eye Lounge
Ein Highlight der Explorer-Klasse und einzigartig in der Kreuzfahrt ist die Blue Eye Lounge: Ganz unten auf Deck 0 hat dieser Raum zwei große, ovale Fenster nach draußen – unterhalb der Wasserlinie. Durch 18 Schichten Panzerglas blickt man hier auf das Meer um das Schiff herum.
Wenn man Glück hat, sieht man auch mal einen Fisch vorbeischwimmen. Scheinwerfer beleuchten die Unterwasserwelt, Hydrophone übertragen die Geräuschkulisse nach innen.
Das Design der Blue Eye Lounge soll an das Maul eines Wals von innen erinnern. Die Form der Sofas deuten Muscheln an und sind mit speziellen Lautsprechern ausgestattet, die Geräusche von draußen auch durch sanfte Vibration vermitteln. Die zwei Fenster symbolisieren die Augen des Wals.
Nach meinem Erleben dieser Lounge steht der Blick unter Wasser nach draußen aber nicht im Mittelpunkt – denn natürlich liegt die Le Dumont D’Urville nicht mitten in einem Korallenriff, sondern in tiefem Wasser, sodass man sich die Blue Eye Lounge nicht wie die Fahrt in einem Glasboden-Boot an einem Riff vorstellen darf, an dem es vor Fischen nur so wimmelt. Es ist vielmehr das faszinierende Gefühl, unter Wasser zu sein, fast wie in einem U-Boot. Es ist diese ruhige und meditative Atmosphäre, die das Blu Eye ausmacht.
Viertes von sechs Schiffen der Explorer-Klasse
Die Le Dumont D’Urville ist das vierte Schiff von insgesamt sechs Expeditionskreuzfahrtschiffen der Explorer-Klasse von Ponant. Bei 131,5 Metern Länge und einer Tonnage von BRZ 9.988 bietet sie Platz für maximal 184 Passagiere. Mehr Fakten zum Schiff finden Sie am Ende des Beitrags.
Zu Ponants Explorer-Klasse gehören:
- Le Lapérouse (Juni 2018)
- Le Champlain (Oktober 2018)
- Le Bougainville (April 2019)
- Le Dumont-d’Urville (June 2019)
- Le Bellot (März 2020)
- Le Jacques-Cartier (Juli 2020)
Namensgeber für dieses Schiff mit dem etwas komplizierten Namen ist ein französischer Entdecker und Marineoffizier von Anfang des 19. Jahrhunderts, Jules Dumont D’Urville. https://en.wikipedia.org/wiki/Jules_Dumont_d%27Urville Auch die übrigen Schiffe dieser Klasse sind nach französischen Entdeckern benannt.
Französische Küche ohne Kompromisse
Wenn Franzosen bei einer Sache keinen Spaß verstehen, dann ist das beim Essen. Auf einem Luxus-Kreuzfahrtschiff muss das exzellent sein – und das ist es auf der Le Dumont D’Urville auch.
Selten habe ich beispielsweise auf einer Kreuzfahrt erlebt, dass die Garstufe bei Fisch und Fleisch immer exakt wie bestellt auf den Punkt war. Die Creme Brûlée, um nur ein Beispiel zu nennen, war die beste, die ich bislang gegessen habe. Auch die Mousse au Chocolat ist eigentlich nicht zu übertreffen.
Die Auswahl auf der täglich wechselnden Speisekarte ist vielfältig, kreativ und immer auch mit attraktiven vegetarischen Optionen. Zudem gibt es gleichbleibende Standardgerichte sowie täglich ein oder zwei Gerichte mit lokalem Touch, mal als Vorspeise, mal als Hauptgang.
Erstaunlicherweise habe ich während der siebentägigen Reise lediglich ein knappes Kilogramm zugenommen, wohl weil die Speisen – sicherlich mit Ausnahme der Desserts – fett- und kalorienbewusst zubereitet sind und die Expeditionsaktivitäten, vor allem das Schnorcheln, durchaus anstrengend sind.
Die Le Dumont D’Urville bietet ein Hauptrestaurant, Le Nautilus, mit einem relativ kleinen, überdachten Außenbereich sowie den überdachten „Le Grill“ im Freien am Pooldeck, für kühlere Tage mit Heizstrahlern an der Decke.
Zum Frühstück gibt es eine kleine Auswahl für Frühaufsteher in der Main Lounge auf Deck 3, vor allem aber das Buffet inklusive einigen A-la-carte-Gerichten im Restaurant Le Nautilus.
Mittagessen gibt es sowohl im Le Nautilus a-la-carte als auch – bei schönem Wetter bevorzugt – im Le Grill mit Buffet und einigen Gerichten a-la-carte sowie einer Station des Küchenchefs mit wechselnden Gerichten, von der Paella bis zum im Ganzen gegrillten Red Snapper.
Abends ohne Buffet und mit Service am Tisch sind die Menüs im Le Nautilus und Le Grill identisch, im Le Grill im Freien jedoch weniger formell. Für Le Grill ist wegen der Limitierung auf 40 Plätze eine (kostenfreie) Reservierung nötig.
Main Lounge: gesellschaftlicher Mittelpunkt
Die Main Lounge auf Deck 3 und ihre Verlängerung nach draußen an den Pool am Heck der Le Dumont D’Urville ist der gesellschaftlicher Mittelpunkt des Schiffs. Hier trifft man sich schon morgens zum ersten Kaffee oder Tee, mittags draußen am Le Grill zum Essen, vor und nach dem Abendessen auf einen Champagner und Cocktails.
Hier gibt es Live-Musik-Unterhaltung – eine Sängerin oder Gitarristin, mit Backgroundmusik-Begleitung vom Band, angenehm dezent im Hintergrund.
Die Main Lounge ist gemütlich in hellen, aber warmen Farbtönen eingerichtet. Hinter dem Tresen stehen gute Barkellner, die sich durchaus auch persönliche Drink-Vorlieben der Passagiere merken und Passagiere teils auch bald mit Namen ansprechen.
Panoramic Lounge: Ruhe und Aussicht
Wer es dagegen ruhig haben will, geht in die Panoramic Lounge vorne auf Deck 6. Mit Blick nach vorne – und wenn es der Wind zulässt im Außenbereich – gibt es hier zwar ebenfalls eine Bar.
Ansonsten kann man sich hierher aber zurückziehen, wenn man für sich sein will, ein Buch lesen und die Aussicht genießen will. Auch eine kleine, zweisprachig englisch/französische Bibliothek ist hier integriert.
Infinity-Pool, Marina und Badeplattform
Zurück auf Deck 3 schließen sich hinter der Main Lounge der Pool-Bereich mit Le Grill, Infinity-Pool und ein Deck tiefer die Marina und gegebenenfalls Badplattform an.
Der Heckbereich der Le Dumont D’Urville ist klassisch abgestuft, ein Deck oberhalb des Pools liegt der Außenbereich des Restaurants Le Nautilus, nach hinten geht es über zwei breite Treppen hinunter zu der ziemlich großzügigen Marina, die allerdings standardmäßig nicht zugänglich ist, sondern nur dann, wenn darüber die Ausschiffung stattfindet.
Am Pool gibt es ein Buffet fürs Mittagessen im Freien, der Barservice kommt von der Bar in der direkt vor dem Poolbereich liegenden Main Lounge. Tagsüber ist der Pool-Bereich aber auch ein schöner Ort, um sich mit Mitreisenden in ein Gespräch zu vertiefen, ein Buch zu lesen oder sich auf einem der Liegestühle zu sonnen.
Der Infinity-Pool liegt zwar nicht direkt am Heck des Schiffs, bietet aber dennoch den typischen Blick ins Kielwasser nach hinten. Der obere Teil der dicken Glasscheibe ist klar, der untere Teil dagegen mattiert und mit integriertem Ponant-Logo. Denn unterhalb liegt die Marina, das Mattglas bietet also Sichtschutz trotz bodentiefer Verglasung des Infinity-Pools.
Unterhalb des Pools liegt die Marina und von dort aus kann zusätzlich eine große Plattform nach hinten ausgefahren werden. Der Clou dabei ist, dass die Plattform aus Echtholz sehr groß und auf unterschiedliche Höhen absenkbar ist. Das macht sie flexibel einsetzbar sowohl als Badeplattform knöcheltief unter Wasser, als auch als Anleger für Tenderboote und Zodiac, dann trocken etwas oberhalb des Wasserspiegels. Das ermöglicht sehr bequemes Einsteigen in Zodiacs oder Boote.
Ein weiteres, kleines aber gut durchdachtes Feature der Le Dumont D’Urville ist die Holztreppe von der Plattform zur Marina ist mit Wasserdüsen ausgestattet, sodass man nach der Rückkehr von Land bequem die Füße vom Sand oder auch mal die Schuhe vom Schlamm einer Urwaldwanderung befreien kann, ohne den Schmutz ins Schiff und in die Kabine zu tragen.
An der Marina stehen auch zwei große Tonnen mit Chlorlösung und Frischwasser zum Desinfizieren und Spülen der Schnorchel-Ausrüstung bereit. Gelegentlich ist dies von lokalen Behörden vorgeschrieben, um die Übertragung von invasiven Arten in andere Regionen zu vermeiden. Ponant bitte seine Passagiere aber, dies generell auch dort zu tun, wo es nicht vorgeschrieben ist.
Rezeption, Shop und Ausflugsdesk
Für die Rezeption haben die Planer und Architekten der Le Dumont D’Urville geschickt einen zentralen Punkt am Schiff ausgewählt: Günstig auf Deck 3 zwischen Main Lounge und Theater gelegen, kommt man hier regelmäßig vorbei, sodass keine extra Laufwege nötig sind, um sich beispielsweise in Teilnehmerlisten für optionale Ausflüge einzutragen oder eine Reservierung für Le Grill vorzunehmen.
In diesen runden, offene und sehr hell gestalteten Rezeptionsbereich sind außerdem eine kleine Boutique, das Ausflugs-/Expeditions- und Tauch-Desk sowie die Beratung für zukünftige Kreuzfahrten integriert – alle Organisatorische an einem Ort also.
Außerdem findet von hier aus auch die Ausschiffung statt, wenn Tender oder Zodiacs nicht hinten an der Marina, sondern wind- und wellengeschützt seitlich an der Le Dumont D’Urville anlegen.
Theater mit Vorträgen und Shows
Für ein kleines Expeditionskreuzfahrtschiff bietet die Le Dumont D’Urville recht viel Abendunterhaltung. Neben der Live-Musik in der Main Lounge hat das Schiff nämlich auch ein Theater, das nicht nur für die Expeditions-Briefungs, Recaps und Vorträge genutzt wird, sondern abends auch für Shows oder Filmabende mit Dokumentationen.
Drei große Shows und eine Mini-Show aus der Produktion von Paris C’Show bestreiten an den sieben Nächten der Reise vier Tänzerinnen und eine Sängerin. Der Video-Hintergrund macht daraus durchaus attraktive Shows, wenn man die begrenzten Möglichkeiten auf der relativ kleinen und niedrigen Bühne berücksichtigt. Die Shows haben durchaus Spaß gemacht, sie spielen auf diesem Schiff aber natürlich keine so große Rolle wie bei großen Massenmarkt-Kreuzfahrten.
Auf meiner Reise fanden im Theater die Expeditionsbriefings und Vorträge überwiegend für die große Gruppe französischsprachiger Passagiere, während sich die englischsprachige Gruppe für die täglichen Recaps und Briefings in kleiner Runde in der Main Lounge traf. Angenehmer Nebeneffekt: Hier kommen die Kellner mit Hors D’oeuvres und Champagner vorbei.
Eine Ecke für Kinder und Teenager
Die Le Dumont D’Urville ist kein Schiff, das Kinder oder Familien im Fokus hat. Aber immerhin gibt es auf Deck 6 beim Foto-Shop einen hübschen, kleinen Aufenthaltsbereich für Kids und Teens mit versteckter Sofa-Ecke, TV und Spielekonsole.
Spa, Sauna, Fitness
Fitness-Studio sowie ein kleines Spa gibt es auf der Le Dumont D’Urville. Attraktiv ganz oben auf Deck 7 gelegen, bietet es einen Beauty-Salon und zwei Anwendungsräumen, einer davon mit bodentiefem Fenster.
Die frei zugängliche Sauna erinnert mit ihrem geschwungenen Design ein wenig an die Blue Eye Lounge und hat ein großes Fenster mit Blick aufs Meer.
Im Fitness-Studio gibt es zwei Laufbänder, zwei unterschiedliche Cardio-Bikes, einen Crosstrainer sowie einige kleine Hanteln aber keine Kraftgeräte.
Ein genauerer Blick in Kabine 610
Während meiner Reise mit der Le Dumont D’Urville habe ich in Kabine 610 der Kategorie „Prestige“ gewohnt. Ein großer Teil der Kabinen sind Deluxe- oder Prestige-Kabinen, die sich untereinander lediglich durch ihre Lage am Schiff und bei der Balkontüre unterscheiden – Prestige hat eine Schiebetür, Deluxe eine Schwingtür.
Der Wohnraum der insgesamt 19 Quadratmeter großen Kabine bietet einen Spiegeltisch mit kleinem, aber zum gelegentlichen Arbeiten am Laptop gerade ausreichenden Schreibtisch sowie einen kleinen Tisch mit Sessel und Leselampe. Am Spiegeltisch steht ein Bluetooth-Lautsprecher von Bose mit sehr gutem Sound und für die persönliche Musikauswahl einfach mit dem Smartphone zu koppeln.
Das Bett kommt den europäischen Gewohnheiten näher als sonst die Betten auf amerikanisch geprägten Schiffen: Die Matratze ist angenehm fest, die Bettdecke kommt erfreulicherweise ohne das lose Leintuch über der Decke aus. Wer mit den Standardkissen nicht zurechtkommt, findet unterschiedliche Varianten in einem Kissen-Menü, muss den Kabinensteward darauf aber gezielt ansprechen.
Steckdosen gibt es in der Kabine ausreichend, sowohl nach US- als auch Schuko-Norm sowie USB-Ladebuchsen, auch auf beiden Seiten des Betts am Nachttisch.
Als sehr angenehm und praktisch habe ich die Klimaanlage erlebt. Durch einen sehr breiten Auslass entsteht kein stark wahrnehmbar kalter Luftstrom. Und die Schlitze sind so breit, dass man problemlos Kleiderbügel kann zum Trocknen von Kleidern daran aufhängen kann – auch wenn das beim Design der Kabinen wahrscheinlich nicht beabsichtigt war.
Der Platz für hängende Kleidung im Schrank ist einerseits angenehm hoch, sodass auch Hosen unten nicht aufstoßen. Andererseits ist er für zwei Personen ein wenig knapp bemessen. Immerhin gibt es unter dem Fernseher noch Schubladen und Schrankfächer als Stauraum und unter dem Bett ist genug Spielraum, um Koffer dort bequem darunter zu schieben.
In den Kleiderschrank integriert gibt es einen Safe, eine Kaffee-Kapsel-Maschine und Teekocher sowie eine befüllte Minibar. Sprudelndes und stilles Wasser gibt es in Glasflaschen, versiegelt mit Aluminium-Deckel, das direkt an Bord mit der Technik von Nordaq produziert wird. Zwei Trinkflaschen für Ausflüge und zum Auffüllen an einigen Stationen am Schiff, unter anderem in der Main Lounge und Panoramic Lounge, gibt es in er Kabine ebenfalls.
Badezimmer und Toilette sind auf der Le Dumont D’Urville voneinander getrennt, allerdings hat der Toilettenraum kein eigenes Waschbecken. Das Bad hat eine recht geräumige Dusche, ist absonsten aber so bemessen, dass man es wirklich nur alleine benutzen kann.
Optisch wirkt das Bad größer, wenn man das bodentiefe Fenster zum Schlafraum per Schiebetür (von außen) öffnet.
Diese Schiebetür in Lamellen-Optik wirkt vom Schlafraum aus betrachtet übrigens auch dann wie ein Fenster, wenn sie geschlossen ist. Tatsächlich befinden sich zwischen den Lamellen aber Spiegel, sodass man tatsächlich keinen Einblick ins Bad hat, wenn man die Schiebetür nicht öffnet.
Die Crew und der Service an Bord
Den Service habe ich auf der Le Dumont D’Urville als insgesamt sehr gut erlebt, wenn auch nicht immer perfekt und auch nicht völlig konsistent. Was aber sehr positiv auffällt ist die unkomplizierte, fröhliche und zugleich sehr verbindliche Atmosphäre beim Service.
Typisch für diese unkomplizierte Art ist für mich eine Szene beim Dinner im Restaurant: Trotz Bestellung kam mein Wein zunächst nicht. Als ich den Kellner daran erinnerte, gab er mit entwaffnender Ehrlichkeit zu: „Tut mir leid, ich habe es tatsächlich vergessen.“ Keine Ausflüchte, einfach die Wahrheit. Das ist so erfrischend, dass man ihm unmöglich dafür böse sein kann. Und es passierte ihm während der Reise auch nur ein einziges Mal.
Was mir persönlich sehr gut gefallen hat, ist die Service-Strategie, Dinge möglichst automatisch und im Hintergrund geschehen zu lassen, ohne dafür Aufmerksamkeit vom Gast zu verlangen. Man kann sich darauf verlassen, dass alles klappt, auch wenn man sich gelegentlich wundert, wie die Crew das hinbekommt.
Das beginnt schon bei der Einschiffung, die in Belize City nicht ganz einfach ist, weil das Schiff auf Reede liegt. Das Terminal nicht gerade modern ausgestattet, nicht einmal dedizierte Abstellflächen für Gepäck gibt es hier. Doch das alles musste mich nicht sonderlich kümmern, denn ein Ponant-Mitarbeiter warf lediglich einen kurzen Blick auf mein Kreuzfahrt-Ticket und erklärte mir, wann die Einschiffung beginnt, sprich: der erste Tender-Shuttle zum Schiff startklar ist.
Nicht einmal ein Kabinen-Label hatte ich an meinem Koffer, doch das Gepäck stand zuverlässig kurz nach meiner Ankunft am Schiff bereits vor der Kabinentür. Eine schnellere, freundlichere und besser organisierte Einschiffung, noch dazu in einem nicht idealen Hafen, habe ich noch selten erlebt.
Und, fast schon bin ich geneigt „natürlich“ zu sagen, als ich mit dem Tender-Shuttle bei der Le Dumont D’Urville ankomme, begrüßt Kapitän Régis Daumesnil alle Passagiere persönlich mit Handschlag.
Was ich so noch nicht erlebt habe: Beim Champagner-Empfang am Pool-Deck am letzten Abend der Reise stellt Kapitän Daumesnil (nahezu) sämtliche Crew-Mitglieder persönlich mit Namen vor – das dauert eine Weile, doch die Passagiere sind begeistert.
Ebenfalls eine für die unkomplizierte und herzliche Atmosphäre an Bord so typische Szene ist das Ein- und Aussteigen bei Zodiac-Fahrten. Denn der Kapitän persönlich steht dort am Zodiac und hilft den Passagieren ins Zodiac, und zwar nahezu bei jeder einzelnen Zodiac-Fahrt. Der eine oder andere Passagier merkt daher erst beim Kapitänsempfang am zweiten Abend, dass das nette Crew-Mitglied vom Zodiac-Anleger in Wirklichkeit der Kapitän des Schiffs ist. Beide Seiten nehmen es mit Humor. Der Kapitän kennt das schon und hat sichtlich Spaß daran.
Was ist bei Ponant inklusive?
Bei keiner Reederei bedeutet „all inclusive“, dass wirklich sämtliche Ausgaben im Reisepreis inklusive sind. Mal ist es etwas mehr, mal etwas weniger. Bei Ponant sind – wie überall – Spa-Anwendungen und Einkäufe in der Bord-Boutique zu bezahlen. Ein Spielkasino gibt es an Bord ohnehin nicht.
Bei Expeditionsreisen sind – ebenfalls wie überall – Ausfahrten und Ausflüge mit dem Zodiac und ähnlichen Expeditionsausflüge inklusive. Zusätzlich werden vereinzelt optionale Ausflüge gegen Bezahlung angeboten, auf dieser Reise beispielsweise in Placencia, Belize. Extra kosten außerdem Tauchgänge, während Schnorcheln inklusive Leihausrüstung inklusive ist.
Internet-Zugang per Wlan mit einem Gerät gleichzeitig ist im Reisepreis inklusive, die Verbindungsgeschwindigkeit ist nicht sonderlich schnell, aber passabel. Wer mit mehreren Geräten online gehen will, gibt entweder den Wlan-Hotspot am eigenen Smartphone für die anderen Geräte frei oder loggt sich jeweils an einen Gerät au und am anderen ein, um zu wechslen.
Im Restaurant sind sämtliche Mahlzeiten und Gerichte inklusive, ein zuzahlungspflichtiges Spezialitätenrestaurant gibt es nicht.
Bei den Getränken erinnert das Inklusive-Konzept ein wenig an TUI Cruises, bewegt sich dem Reisepreis entsprechend aber auf höherem Niveau. Nahezu alle nichtalkoholischen Getränke sind inklusive, ebenso eine Auswahl an guten Weinen, einige Biere, ein Teil der Cocktails und auch ein ziemlich guter Champagner ist inklusive: Marke Abelé 1757 Brut (Einzelhandelspreis ab 40 Euro). Wer beispielsweise Dom Perignon (75ml 220 Euro) oder Veuve Clicquot (12cl 13 Euro, 75ml 65 Euro) trinken will, kann das gegen Aufpreis.
Und es gibt sogar ein Getränkepaket für alle Premium-Cocktails, zusätzliche Flaschenbiere, Smoothies, frisch gepresster Orangensaft sowie Spirituosen bis 12 Euro und Champagner Veuve Clicquot per Glas. Kostenpunkt: 25 Euro pro Tag.
Getränkepreise und inkludierte Getränke
In der Tabelle finden Sie die inkludierten Getränke sowie Beispiele für die extra zu bezahlenden Getränke:
Wasser, Softdrinks, Heißgetränke | Euro |
---|---|
Coca-Cola-Softdrinks | inkl. |
Perrier | inkl. |
Fruchtsäfte | inkl. |
Smoothies | 5,00 |
frisch gepresster Orangensaft | 4,00 |
Kaffee, Tee, heiße Schokolade | inkl. |
Bier, Wein | Euro |
Heineken, Budwiser, lokale Biere, alkoholfreies Bier | inkl. |
Leffe, Corona, Grolsch, Guinness (33cl) | 4,00 |
Champagner Abelé 1757 Brut | inkl. |
Veuve Cliquot (12cl) | 13,00 |
div. Hausweine | inkl. |
Chablis 1er Cru (Glas) | 9,00 |
Sarget De Gruaud Larose (Glas) | 10,00 |
Flaschenweine | ab 33 Euro |
Cocktails | Euro |
Cocktail du jour | inkl. |
Bloody Mary, Cosmopolitan, Caipiroska | inkl. |
Dry Martini, Pink Lady | inkl. |
Pina Colada, Caipirinha, Mojito, Daiquiri, Planters Punch, Margarita | inkl. |
Manhattan, Scotch Negroni, Brooklyn | inkl. |
Mimosa, Bellini, Champagne Cocktail, French Kiss | inkl. |
Negroni, Tequila Sunrise, Grog, Old Fashioned, Whisky Sour, Irish Coffee | 8,00 |
Ponant Star Martini, Mojito Royal, Ginger Fever, Winter Glory Sparkling Nut | 9,00 |
alkoholfreie Cocktails (Amber, Apple pilar, Creola) | inkl. |
Aperitifs, Digestifs | Euro |
Campari, Martini rosso, Sherries, Pastis, Portwein, Dubonnet Rougw | inkl. |
Armagnac, Calvados, Limoncello, Grappa, Amaretto, Bailey’s, Contreau, Kahlua | inkl. |
Spirituosen (4cl) | Euro |
Jameson, Johnny Walker Red, Jim Beam | inkl. |
Glenmorangie 10y, Ardbeg 10y | 9,00 |
Johnny Walker Black | 10,00 |
Glenfiddich 18y, Carduh 18y | 16,00 |
Absolut, Stolichnaya Wodka | inkl. |
Belvedere, Grey Goose | 9,00 |
Gordon’s, Beefeater Gin | inkl. |
Bombay Sapphire | 9,00 |
Hennessy VS | inkl. |
Hennessy XO | 18,00 |
Eine zusätzliche Servicegebühr zu den Preisen in der Barkarte gibt es bei Ponant übigens nicht.
Trinkgeld ist freiwillig und wird nicht automatisch dem Bordkonto belastet, sondern kann am Ende der Reise in bar oder Umschlag oder über die Kreditkarte bezahlt werden. Die Empfehlung der Reederei lautet auf zehn bis zwölf Euro pro Person und Tag.
Wie formell geht es bei Ponant zu?
Eigentlich klingen die Kleiderempfehlungen von Ponant relativ formell. Doch auf der Expeditionsreise mit der Le Dumont D’Urville habe ich die Atmosphäre auch in dieser Hinsicht als sehr entspannt erlebt. Zwar lautet die Empfehlung zumindest für die zwei Gala-Abende „elegant outfit“ und dunklem Anzug mit Krawatte oder Fliege. Tatsächlich sind aber – so zumindest meine Erfahrung auf dieser Expeditionsreise – weder Abendkleid noch dunkler Anzug wirklich nötig.
Zum Dinner im Restaurant Le Nautilus empfiehlt sich für Damen ein hübsches Kleid oder Ähnliches, für Herren eine Stoffhose und langärmliges Hemd, für Gala-Abende ergänzt durch ein leichtes Sakko. Aber wer es gerne etwas formeller bevorzugt, fällt auch mit eleganterem Outfit nicht als overdressed auf.
Alleinreisende teils ohne Zuschlag
Ponant ist relativ attraktiv für Alleinreisende, denn offenbar je nach Buchungslage fällt bei einigen Reisen der Einzelkabinen-Zuschlag sogar komplett weg – so auch auf dieser Reise. Entsprechend viele Alleinreisende waren an Bord. Die Maitre’d organisierte für die Gruppe von allein rund zwölf englischsprachigen Alleinreisenden jeweils den Captain’s Table, freilich ohne Kapitän – schlicht, weil dieser Tisch der größte im Restaurant ist.
Ausstattungs- und Kleidungstipps
Ponant hat in einem umfassenden und personalisierten „Travel Book“ zu jeder Reise (sowie auf der Website) gute Packlisten für diese Art von Expeditionsreisen, weshalb ich das hier nicht wiederholen muss. Jedoch möchte ich ein paar Tipps aus eigener Erfahrung ergänzen.
Bei Zodiac-Fahrten bei Warmwasser-Expeditionen wird man je nach Wind und Wellen deutlich nasser als in Polarregionen. Denn die Zodiacs können bei warmem Wasser auch dann noch fahren, wenn das in Polarregionen nicht mehr möglich ist – weil es zwar ein wenig unangenehm, aber völlig ungefährlich ist, wenn die Passagiere bei 28 Grad warmem Wasser auch mal ordentlich nass werden.
Deshalb empfiehlt sich für die Zodiac-Ausflüge schnell trocknende Kleidung, bei der mal das Salzwasser auch im Waschbecken in der Kabine schnell auswaschen kann und die Kleider innerhalb weniger Stunden oder über Nacht wieder trocken sind. Offiziell gibt es dafür im Bad eine relativ lange Wäscheleine, aber auch die Klimaanlage im Schlafraum eignet sich gut zum Aufhängen von Kleidern.
Ebenfalls empfehlenswert ist ein wasserdichter Rucksack oder Ähnliches. So überstehen auch Kameras und Smartphones die nassen Zodiac-Fahrten unbeschadet.
Mein persönliches Fazit
Im Vergleich zu meiner letzten Reise mit Ponant vor knapp zwölf Jahren hat sich bei Ponant viel verändert: Vor allem der Service ist wesentlich besser und konsistenter, als ich ihn von damals in Erinnerung hatte. Das Essen ist noch etwas besser – und moderner – geworden. Expeditions-Organisation und -Team waren schon damals erstklassig und daran hat sich auch nichts geändert.
Ponant ist eine französisch geprägte Reederei – was im Vergleich zu vor zwölf Jahren nun aber etwas durchweg Positives ist, denn Schwachpunkte in diesem Zusammenhang konnte ich aktuell nicht mehr feststellen.
Insbesondere gelingt es Ponant im Vergleich zu damals nun sehr gut, französisch- und englischsprachige Passagiere völlig gleichberechtigt zu bedienen, ohne merkliche Präferenzen für die eine oder andere Gruppe. Manchmal hat man als englischsprachiger Passagiere sogar das Gefühl von mehr Exklusivität, weil man eben zur kleineren der beiden Gruppen zählt.
Allein von dem Label „französisch“ sollte man sich also nicht abschrecken lassen. Ob „französisch“ ein Vor- oder Nachteil ist, ist ohnehin persönliche Geschmackssache. Jedenfalls hat die Herkunft der Reederei durchaus nicht unerhebliche Vorteile, wie ich bereits ausführlich beschrieben habe, vor allem: hervorragendes Essen, sehr gute Organisation und europäische Lockerheit.
Das womöglich wichtigste auf einer solchen Reise: Das Expeditionsteam ist sehr freundlich, zugänglich, offen, fröhlich, verbreitet immer gute Laune und ist sehr engagiert. Expeditionsleiter David hat auch bei widrigen Verhältnissen nicht aufgegeben, sondern alles versucht. Dann wurden wie zwar beim Zodiacfahren auch einige Male richtig nass. Aber wir haben nichts nur wegen „Wetter“ verpasst und das war es wert.
Zwei Aspekte – ein positiver und ein etwas gewöhnungsbedürftiger – seien an dieser Stelle noch angemerkt:
- Positiv: Das Schiff hat keine spürbaren Vibrationen und auch in den Kabinen auf den unteren Decks – laut Mitreisenden – keine nennenswerten Motorengeräusche. Meine Kabine war auf Deck 6, war dort überhaupt nichts vom Motor zu hören oder zu spüren. Lediglich im Treppenhaus war bei voller Fahrt ein leises Wummern der Motoren zu hören, jedoch viel geringer als auf anderen kleinen Kreuzfahrtschiffen, mit denen ich schon unterwegs war.
- Gewöhnungsbedürftig: Jeder Passagier hat eine persönlich zugeordnete Zodiac-Rettungsweste. Das hat zwar den Vorteil, dass man sie nur einmal zu Beginn der Reise für den eigenen Körperumfang justieren muss. Der Nachteil ist jedoch, dass man die Weste bei Zodiac-Anlandungen nicht wie bei anderen Reedereien am Strand abgibt und sich für die Rückkehr einfach eine andere nimmt. Stattdessen trägt man sie die Zeit an Land mit sich herum, entweder weiter angelegt oder verstaut im mitgebrachten Rucksack – letzteres ist sehr zu empfehlen, vor allem an heißen Tagen in den Tropen.
Insgesamt gefällt mir die Le Dumont D‘Urville und damit Ponants Explorer-Schiffsklasse für Warmwasser-Expeditionen sehr gut. Vor allem aber haben die Herzlichkeit und das Engagement des Expeditionsteams sowie die positive und lockere Atmosphäre an Bord die Reise trotz meiner vielen, berufsbedingten Kreuzfahrten zu etwas Besonderem gemacht.
Bei der Ausschiffung habe ich tatsächlich ein wenig Wehmut verspürt – und das geschieht wahrlich nicht mehr allzu oft. Gerne wäre ich sofort auf das Schiff zurückgekehrt, als ich mit dem Shuttle-Tender von der Le Dumont D’Urville in Richtung Belize City fuhr und Kapitän Régis Daumesnil und die Cruise-Direktorin Marie Hervieu von der Gangway aus hinterher winkten …
Fakten: Le Dumont D’Urville
- Flagge: Frankreich/Mata Utu, Wallis and Futuna
- Baujahr: 2019
- Ausgeliefert am 14. Juni 2019, Jungfernfahrt ab 7. August 2019
- Bauwerft: Vard Sovik, Norwegen (Rumpf: Vard Tulcea, Rumänien)
- Tonnage: BRZ 9.988
- Länge: 131,5 Meter
- Breite: 18 Meter
- Tiefgang: 4,7 Meter
- Reisegeschindigkeit:12,5 knots
- Eisklasse: 1C
- Passagierdecks: 5
- Kabinen: 92
- Passagiere: 184
- Zodiacs: 9
Ich bin schon seit vielen Jahren mit Ponant unterwegs und nach der Kreuzfahrt ist vor der nächsten Abfahrt. Ich genieße die Individualität und die lockere Atmosphäre an Bord. Außerdem trifft man auf jeder neuen Kreuzfahrt Crewmitglieder, die man schon kennt. Die Begrüßung ist dementsprechend herzlich. Teilweise trifft man auch schon bekannte Mitreisende. Es ist bei jeder neuen Einschiffung wie nach Hause kommen. Die nächste Kreuzfahrt ist schon gebucht und dementsprechend groß die Vorfreude.
Vielen Dank für den tollen Bericht. Was mich noch interessieren würde: Wie sieht es aus mit
Seekrankheit? Die Explorer-Schiffe haben spezielle Stabilisatoren, richtig? Mich würde interessieren, wie sich das Fahrgefühl bei stärkerem Seegang entwickelt. Besonders, wenn man auf Deck 6 ist. Dort haben wir für eine Kreuzfahrt im Januar im indonesischen Archipel auf der Le Lapérouse eine Kabine gebucht. Teilweise herrscht dort dann Regenzeit und da geht es bestimmt auch wellenmäßig mal höher her. Würde mich über eine Antwort freuen, vielen Dank schon mal!