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Mit dem Zodiac zu den Brüllaffen von Cuero y Salado

Nach mehreren Inseln steuert die Le Dumont D’Urville heute das Festland von Honduras an. Mit Zodiac-Schlauchbooten erkunden wir mit Unterstützung von einheimischen Guides den Zusammenfluss der beiden Flüsse Cuero und Salado und begeben uns auf die Suche entlang des Ufers auf die Suche nach Tieren, vor allem: Brüllaffen.

Doch bevor wir uns das ruhige Fahrwasser im Naturschutzgebiet Cuero y Salado kommen, müssen wir über eine mit nur wenig Wasser überspülte Sandbank – also mit dem Zodiac direkt durch die Brandung. Auf dem hinweggeht das beeindruckend unproblematisch vonstatten. Doch als wir ein paar Stunden später zurück zur Le Dumont D’Urville wollen, haben die Wellen zugenommen und wir werden durch und durch nass. Aber wen stört das schon wirklich bei dem warmen Wasser hier?

Cuero y Salada
Cuero y Salada

Langsam und möglichst leise gleiten die Zodiacs über das Wasser, die Oberfläche des Flusses ist spiegelglatt, das Ufer dicht bewaldet, unter anderem mit Palmen und Mangroven. Grundsätzlich gibt es hier viele Tiere zu entdecken, von Reihern, Eisvögeln und Tukanen über Seekühe und Kaimane bis zu Brüllaffen, Kapuzineraffen und mit sehr viel Glück Spinnenaffen.

Cuero y Salada
Cuero y Salada

Aber wir sind in der freien Natur, nicht im Zoo, deshalb ist allen klar, dass wir längst nicht alle diese Tiere entdecken werden, selbst mithilfe eines einheimischen Guides, den wir in seinem Dorf am Flussufer abholen. Aber allein schon der dichte Wald am Ufer hat eine große Faszination, das Plätschern des Wassers am Bug des Zodiacs, die Vogelstimmen aus dem Blätterdach. Am Ende werden wir sehr zufrieden sein mit dem, was wir entdecken.

Schnell finden wir einen einzelnen Brüllaffen, schwer zu sehen, hoch oben in einem Baum sitzend. Dann sehen wir einige Reiher, lernen einiges über Mangroven, sehen kleine Fledermäuse, die sich ausgerechnet auf einem Willkommensschild unter einer Mangrove festkrallen, aber weit und breit keine Affen mehr. Nicht einmal das kilometerweit zu hörende Gebrüll der Brüllaffen ist zu hören.

Brüllaffe
Brüllaffe

Doch plötzlich sind sie da: Vor allem Weibchen und Jungtiere, die sich von uns überhaupt nicht stören lassen, klettern auf beiden Seiten des an dieser Stelle recht schmalen Flusses durch die Äste und Zweige der Bäume am Ufer, pflücken sich Früchte und Blätter. Brüllaffen ernähren sich nämlich hauptsächlich von Blättern.

Und dann entdecken wir auch noch ein Tier im Wasser, bei dem wir uns nicht sicher sind, was genau es ist. Der einheimische Guide nennt es „Nutria“. Für ein Nutria, wie wir es kennen, ist es aber eigentlich zu groß und das Fell zu glatt. Es könnte ein Flussotter sein, aber sicher sind wir uns nicht. Flussotter sind in Mittelamerika verbreitet, mit hoher Wahrscheinlichkeit ist es also wirklich ein Otter.

Flussotter
Flussotter

Nach drei Stunden Zodiac-Fahrt setzen wir unseren Guide wieder am Ufer ab, bleiben mit ihm aber noch ein wenig in dem kleinen Dorf. Denn die Einheimischen haben eine kleine Tanz-Show für uns vorbereitet. Es gibt Kokosnusswasser aus frisch aufgeschlagenen Kokosnüssen, Papaya, Ananas und eine Art Pfannkuchen mit Bohnenpaste, Ei und Käse zum Probieren, letzteres ein typischer Snack hier.

Und erneut ist es erstaunlich, wie unterschiedlich die Kulturen hier in Honduras sind. Denn hier am Festland ist die Farben, die Kleider, die Musik, die Rhythmen und die Tänze spanisch-mittelamerikanisch geprägt – ganz anders als auf den Inseln, die wir zuvor besucht haben.

Tanzvorführung in Cuero y Salada
Tanzvorführung in Cuero y Salada

Besonders liebenswert und einfach großartig ist die – natürlich nicht wirklich ernst gemeinte – Wetterstation am Bootsanleger des Dorfes. Und auch wenn man kein Spanisch spricht, kann man sich das meiste davon doch ganz gut erschließen …

nicht ganz ernst gemeinte Wetterstation in Cuero y Salada
nicht ganz ernst gemeinte Wetterstation in Cuero y Salada

Den Nachmittag wollten wir eigentlich am Strand der kleinen Insel Water Caye ganz in der Nähe verbringen und an einem Korallenriff schnorcheln. Doch es regnet zeitweise und der Seegang ist zum Schnorcheln einfach zu stark.

Le Dumont D'Urville vor der Küste Honduras bei Cuero y Salada
Le Dumont D’Urville vor der Küste Honduras bei Cuero y Salada

Stattdessen spielt die Le Dumont D’Urville eine ihrer Stärken als Warmwasser-Expeditionsschiss auf: Die Crew fährt die große Badeplattform am Heck des Schiffs aus und wir gehen mitten im Meer baden.

Das Wasser ist wärmer als die Luft und ein wenig Seegang stört beim Baden im Meer auch nicht.

Anmerkung*: Cruisetricks.de reiste nach Honduras und Belize und mit der Le Dumont D'Urville auf Einladung von Ponant.
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Cruisetricks.de reiste nach Honduras und Belize und mit der Le Dumont D'Urville auf Einladung von Ponant.

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Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

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