Die Kabinen sind wiederum ein echtes Highlight der World Explorer: ansprechendes Design, viele Steckdosen inklusive USB-Ladebuchsen, auch direkt am Bett, ein großer Schreibtisch, ein bequemes, sehr breites Sofa und das Bad in edler Stein- und Marmor-Ausführung ist ziemlich geräumig.
Eine Besonderheit der World Explorer sind die Infinity-Kabinen: Außenkabinen mit einem bodentiefen Panorama-Fenster, dass sich zur Hälfte herunterfahren lässt und so zu einer Art französischem Balkon verwandeln lässt.
Dieses Panorama-Schiebefenster statt eines Balkons macht die Kabine sehr geräumig, weil der Platz vor dem Fenster bei geöffnetem Fenster quasi als Balkon fungiert, bei geschlossenem Fenster aber ein normaler Teil der Kabine ist. Geringfügig unpraktisch: Der Schalter zum Herauf- und Herunterlassen des Fensters ist neben dem Bett statt direkt am Fenster. Sehr nettes Detail: Direkt am Fenster stehen zwei bequeme Sessel, zusätzlich zum Sofa – das fühlt sich viel besser an als ein Balkon mit zumeist recht ungemütlichen Balkonstühlen.
In der Kabine gibt es sehr viele Steckdosen, sowohl im Schuko-Standard, als auch in einem Universal-Format, in das ebenfalls Schuko- und Euro-Strecker passen. Außerdem gibt es viele USB-Ladebuchsen, auch direkt am Bett. Stromadapter muss man auf die World Explorer also definitiv nicht mitnehmen.
Schrankplatz ist grundsätzlich genügend vorhanden und die Schränke sind innen beim Öffnen automatisch beleuchtet. Allerdings gibt es nur wenig Platz für liegende Kleidung, also zum Beispiel ein Stapel T-Shirts. Sehr praktisch ist die lange, offene Ablagefläche unter dem großen Flachbildfernseher gegenüber dem Bett. Kleiderhaken finden sich dagegen nirgendwo in der Kabine.
Das Bett ist sehr komfortabel, allerdings besteht es aus zwei Betten, die wahlweise auch getrennt gestellt werden können. Daher entsteht beim Zusammenstellen eine unangenehm breite Ritze. Da wäre Nachbesserung wünschenswert.
Bei den Vorhängen hat jemand gut mitgedacht: Sie überlappen deutlich und sind durch eine Verblendung rund herum absolut lichtdicht – auf Kreuzfahrtschiffen eine Seltenheit. In der Kabine gibt es auch keine störenden Lämpchen, die nachts die Dunkelheit stören würden, nicht einmal der Fernseher hat eine Standby-Lampe. Lediglich das Display der Klimaanlage leuchtet ein wenig, was sich aber sehr einfach abdecken lässt, wenn einen das stört.
Die Klimaanlage ist sehr leise und bläst nirgendwo spürbar kalt. Außerdem lässt sie sich komplett abschalten – eine Rarität auf Kreuzfahrtschiffen.
Das Badezimmer ist relativ geräumig, edel mit Stein und Marmor ausgestattet, die Kosmetik stammt von L’Occitane. Neben dem indirekt und blendfrei beleuchteten Spiegel gibt es ein Regal mit viel Ablage-Fläche.
Auch die Dusche mit Glastür ist sehr groß, bietet sowohl eine Handbrause (inklusive Massage-Funktion), eine Regendusche von oben sowie Massage-Düsen an der Wand mit einer Sitzbank. Lediglich Wäscheleine und Vergrößerungsspiegel fehlen – das lässt sich vielleicht noch nachrüsten.
Ein Nachtlicht unter dem Waschtisch macht es beim nächtlichen Toilettengang unnötig, das helle Bad-Licht einzuschalten.
RFID-Kabinenkarten, iPads und iPhones
Die Kabinen schließen mit modernen RFID-Kabinenkarten, aber auch der Safe in der Kabine hat eine eigene RFID-Karte, sodass die eher komplizierte Bedienung mit Geheimnummern entfällt. Noch bequemer wäre es, wenn die Kabinenkarte auch den Safe schließen und öffnen würde, statt dafür eine separate Karte zu benötigen.
Bestellungen im Restaurant und in den Bars werden über iPads aufgenommen, auch die Rechnung unterschreibt man direkt am iPad mit dem Finger. Das System ist offenbar ausgereift und funktioniert reibungslos, zumindest soweit das aus Passagiersicht zu erkennen ist. Auch da hat die World Explorer einigen großen Reedereien einiges voraus, bei denen solche Versuche bislang immer wieder gescheitert sind.
Und auch das Ein- und Auschecken zum Schiff bei Landgängen funktioniert über eine Barcode-Scanner-App auf den iPhones der Crew reibungslos.