In die Kategorie „zwiespältig“ geht es beim Essen. Denn die Qualität war auf unserer Reise ziemlich inkonsistent, von „okay“ (Mittagsbuffet) bis „recht lecker“ (meist beim Nachmittagskaffee und Abendessen). Insgesamt betrachtet ist das Essen okay, aber nichts Begeisterndes.
Beim Fisch fürs Buffet werden überwiegend Tilapia und Pangasius verarbeitet, die ziemlich trocken oder verkocht am Buffet landen – besonders schade, wenn man gerade im Nordland unterwegs ist. Bei der Auswahl am Buffet kann man durch die geringe Passagierzahl bedingt nicht zu viel erwarten, bei drei Hauptgerichten sollte aber dennoch nicht zwei Gerichte mit der gleichen Fleischsorte enthalten sein. Auch beim Salat dürfte es etwas mehr Vielfalt sein.
Andererseits sind die angebotenen Suppen hervorragend, die Ananas am Frühstücksbuffet vollreif und süß, die Käse-Qualität ist sehr gut und die Auswahl vielfältig, das Brot und generell alles aus der Bäckerei ist erstklassig und – mein persönliches Highlight – am Buffet gibt es immer eine Schüssel mit Pistazien.
Bilder vom Frühstücks-Buffet finden Sie in unserem Schwesterblog Cruisediary.de im Beitrag „Torshavn – Schafe und ein Besuch auf der Brücke“, zum Mittagsbuffet im Beitrag „Stavanger, Norwegen – Treffen mit einer Katzendame und noch mehr Regen“.
Der Gala-Abend zeigt deutlich, dass die Galley grundsätzlich sehr Gutes leisten kann und auch sonst sind vor allem beim Abendessen im Bedienrestaurant immer wieder sehr leckere Gerichte dabei. Was fehlt, ist ein gleichbleibendes Niveau über die Mahlzeiten hinweg. Es ist zu hoffen, dass dies nur Anfangsschwierigkeiten sind, bis sich alles auf dem neuen Schiff eingespielt hat.
Getränke und Getränkepakete
Anders als die ziemlich teuren Landausflüge sind die Getränkepreise an Bord der World Explorer sehr fair. 3,50 Euro für ein Glas ziemlich guten, wechselnden Hauswein (offiziell 10 cl, tatsächlich aber großzügig eingeschenkt), sehr gut gemixte Cocktails für 7 bis 8 Euro, Beck’s Bier 33 cl für 3 Euro, Coca-Cola-Softdrinks 33 cl sowie Kaffee, Cappuccino und Espresso für je 2 Euro. Automatische Trinkgelder, wie sonst oft üblich, werden nicht aufgeschlagen.
Stilles und sprudelndes Tafelwasser gibt es generell kostenlos, auch an den Bars und auch für Landausflüge. Und an der großen Tee- und Kaffee-Station zur Selbstbedienung auf der Rückseite der Rezeption finden sich Zapfhähne für Tafelwasser gekühlt still, ungekühlt still und gefühlt sprudelnd zum Abfüllen in mitgebrachte Wasserflaschen. Auch in der Kabine füllt der Kabinensteward je eine Flasche stilles und sprudelndes Wasser täglich zweimal nach.
Nicko Cruises bietet zwei Getränkepakete an, die sich angesichts der günstigen Getränkepreise aber vermutlich nur selten rechnen werden – zumal der schon im kleinen Paket für 29 Euro pro Tag enthaltene Hauswein (rot, weiß, rosé) ziemlich gut ist.
Wer gerne Cocktails trinkt, findet auf der World Explorer sehr fähige Bartender, die ihr Handwerk verstehen. Für Cocktails dieser Qualität zahlt man bei internationalen Reedereien teils den doppelten Preis.
Details zu den Getränkepaketen und weitere Nebenkosten wie Getränke, Landausflüge und Spa finden Sie in unserem Schwesterblog Cruisediary.de im Beitrag „World Explorer – Nebenkosten an Bord“.
Entertainment
Großes Entertainment-Programm kann man auf einem kleinen Expeditionsschiff nicht erwarten, ein wenig mehr Unterhaltung vor allem an Seetagen wäre aber dennoch wünschenswert.
Angeboten wurden auf unserer Reise recht gute, tägliche Destinations-Vorträge einer Lektorin, eine Lesung eines Buchautors, Kino-Filme im Theater und zeitweise Live-Musik wechselweise in einer der Bar mit zwei ziemlich guten Musikern mit Gitarre, Piano und Gesang. Zwei Reiseleiter boten gelegentlich ein Quiz oder Bingo an.