Bis 1973 war Heimaey die einzige bewohnte Westmänner-Insel im Süden von Island. Dann brach am Ende Januar ohne Vorwarnung ein Vulkan aus, der Heimaey nicht nur wochenlang in die TV-Nachrichten weltweit brachte, sondern auch die Insel grundlegend veränderte …
Heimaey wurde deutlich größer, die Lava verschlang aber auch viele Häuser. Beinahe hätte der Vulkanausbruch, der mehrere Monate anhielt, den Hafenzugang mit Lava verschüttet. Glück im Unglück: Heute ist der Hafen dadurch viel sicherer und geschützter als zuvor.
Die restliche Stadt wurde unter einer bis zu zwei Meter dicken Ascheschicht bedeckt, die die Einwohner und zahlreiche freiwillige Helfer nach und nach wieder abtrugen, die schwarz gewordenen Häuser reinigten und selbst den Friedhof mühsam und vorsichtig von Hand mit Schaufeln wieder ausgruben.
Erstaunlicherweise kam bei dem Ausbruch niemand ums Leben. Die mehreren Tausend Einwohner konnten sich – in einer stürmischen, kalren Januar-Nacht – vor allem auf kleinen Fischerbooten aufs isländische Festland retten.
World Explorer auf den Westmänner-Inseln
Heute zieht Heimaey die Geschichte um den Ausbruch des Vulkans Eldfell Touristen an und so hat auch die World Explorer den kleinen Hafen von Heimaey angesteuert. Die enge Einfahrt zwischen hohen Felsen und den Ausläufern der erkalteten Lava ist spektakulär, zum Wenden bleiben dem Schiff nur wenige Meter Spielraum.
Wir wandern durch Lavafelder – unter denen Teile der früheren Stadt begraben sind – hinauf auf den Eldfell mit grandiosem Blick über Heimaey, auf den zweiten Vulkan der Insel, Helgafell.
Und mit Blick bis auf die Hauptinsel Islands, wo friedlich der schneebedeckte Eyjafjallajökull liegt, der mit den Aschewolken seinem Ausbruchs im Jahr 2010 Flugzeuge über Europa wochenlang behinderte.
Es ist faszinierend, sich den Ausbruch des Eldfell 1973 so hautnah vor Augen zu führen. Am Rand des Lava-Gerölls sieht man bis heute teils verschüttete Häuser, zwischen der erkalteten Lava haben die Einheimischen Schilder an den Stellen aufgestellt, an denen früher Straßen verliefen.
Und in einem exzellent gemachten Museum (Eintritt ca. 18 Euro) kann man den Ausbruch und die weitere Entwicklung teils mit interaktiven Elementen ein wenig nacherleben und ein aus der Lava-Asche ausgegrabenes Haus ansehen.
Auf Heimaey hatte man eigentlich immer mit einem Ausbruch des Vulkans Helgafell gerechnet, der direkt hinter der Stadt aufragt. Stattdessen tat sich 1973 urplötzlich ein langer Riss im Boden auf, aus dem Dutzende von Lava-Fontänen emporschossen. Als Monate später alles vorbei war, hatte Heimaey zwei Vulkan-Kegel statt zuvor einen.
Hallo Herr Neumeier,
endlich sind sie auf der World Explorer.
Könnten Sie bitte auf das Schiff und seinen Zustand eingehen. Die ersten Bewertungen sind miserabel und wir etwas Angst unsere Reise am 14.09. anzutreten.
Vielen Dank!
@Baldur: ja, kurzes Zwischenfazit folgt morgen :-) ich würde mir keine grossen Sorgen machen, die größten Probleme, die in den Kritiken angesprochen werden, sind behoben, die Crew ist Klasse, das Schiff sehr schön.