„Schiff im Schiff“, Luxus-Bereich, Suiten-Komplex – wie man den MSC Yacht Club auch nennen mag, er ist eine eigene kleine Welt auf der MSC Seaside. Im Vergleich zu früheren Schiffen ist der Yacht Club noch einmal attraktiver geworden. Während unserer Karibik-Reise konnten wir uns dort ein wenig umsehen.
Der Zugang zum Yacht Club hat etwas Geheimnisvolles: verschlossene Glastüren und nur wer die magische Kabinenkarte hat, die diese Türen öffnet, kommt hier weiter. So manch verwunderter oder neidischer Blick verfolgt einem da, auch wenn die Zugänge zum Yacht Club abseits des Publikums-Stroms liegen und nicht sonderlich auffallen.
Der MSC Yacht Club ist vorne auf den obersten drei Decks der MSC Seaside angesiedelt, knapp oberhalb der Brücke. Dort gibt es für die Suiten-Gäste eine eigene Lounge mit großer Bar und Häppchen-Buffet, ein exklusives Restaurant, ein separates Pool- und Sonnendeck mit kleinem Pool und zwei Whirlpools sowie einem Grill- und Buffet-Restaurant im Freien.
Top Sail Lounge zwei Decks hoch
Komplett neu strukturiert ist auf der MSC Seaside die Top Sail Lounge. Optisch ein wenig ähnlich der Observation Lounge der Norwegian Joy und Norwegian Bliss hat die Top Sail Lounge eine zwei Decks hohe Glasfront mit Blick nach vorne. Das lässt den Raum sehr großzügig erscheinen.
Im unteren Bereich ist die eigentliche Lounge mit Bar, Sitzgruppen und einem Häppchen-Buffet als Verlängerung der Bar angesiedelt.
Yacht Club Restaurant
Etwas zurück versetzt auf der oberen Ebene liegt das Yacht-Club-Restaurant mit Tischen, die entweder einen Blick seitlich aus den Fenstern bieten, oder über die Glasbalustrade nach vorne in die Top Sail Lounge und nach draußen. Zu erreichen ist das Restaurant sowohl aus dem Kabinengang des gleichen Decks oder über eine Treppe, deren glitzernde Stufen MSC-typisch mit Swarovski-Kristallen verziert sind.
Das Restaurant ist auf der MSC Seaside komplett in die Top Sail Lounge integriert. Auf der MSC Meraviglia war das Restaurant zwar in den Suiten-Komplex integriert worden, sowohl Lounge als auch Restaurant waren aber separate, jeweils nur ein Deck hohe Räume. Auf den Schiffen der Fantasia-Klasse liegt das Restaurant dagegen ganz außerhalb des eigentlichen Yacht Clubs an Heck des Schiffs.
Nicht überraschend ist, dass das Essen im Yacht-Club-Restaurant exzellent und sehr abwechslungsreich ist. Innerhalb der grundsätzlichen Öffnungszeiten gibt es zu Frühstück, Mittag- und Abendessen keine festen Tischzeiten und selbst zu Stoßzeiten ist immer ein Tisch frei, meist schön gelegen am Fenster oder an der Balustrade.
Außenterrasse der Top Sail Lounge
Auf der unteren Ebenen – auch das ist neu – zieht sich vor der Top Sail Lounge über die gesamte Breite ein Außenbereich, der direkt über der Brücke liegt – also auch über die Wing-Bridge reicht. Von dort bietet sich ein faszinierender Blick seitlich auf das gesamte Schiff und natürlich nach vorne.
Die hohe Verglasung macht zwar das Fotografieren etwas schwierig, dafür ist der Bereich aber windgeschützt, sodass man hier auch während der Fahrt beispielweise den Sonnenuntergang bei einem Cocktail genießen kann. Und auch für Raucher ist dieser Außenbereich praktisch, denn in der Top Sail Lounge ist Rauchen auf der MSC Seaside nicht gestattet.
Sonnen- und Pooldeck
Das Pool- und Sonnendeck des Yacht Clubs ist auf der Seaside in zwei Bereiche geteilt: Nach vorne gibt es Liegestühle und zwei erhöhte Whirlpools mit Blick nach vorne durch einen gläsernen Windschutz.
Weiter nach hinten gibt es seitlich Cabanas und Sitzgruppen und dann einen relativ großen Pool.
Dort liegt auch die Bar und das Grill- und Buffet-Restaurant. Die zugehörigen Tische sind um den Pool gruppiert sowie vor allem seitlich mit Zeltdach.
Anders als auf der MSC Meraviglia hat MSC hier auf die Glas-Segel über dem Sonnendeck verzichtet. Man ist also – außer an den Restaurant-Tischen – überall direkt unter freiem Himmel. Schattenplätze sind auf dem Sonnen- und Pooldeck deshalb allerdings Mangelware. Lediglich die Cabanas sind überdacht, für die allerdings selbst Yacht-Club-Gäste extra bezahlen müssen.
Der Yacht Club der MSC Seaside in interaktiven Panorama-Bildern:
(Vollbild-Modus lässt sich mit dem Button rechts unten aktivieren/deaktivieren.)
Yacht-Club-Service mit Butler
Die eigentliche Besonderheit des Yacht Clubs ist das gute Preis-Leistungs-Verhältnis. Denn zumindest die Standard-Suiten sind relativ günstig, wenn man berücksichtigt, dass hier im Preis sehr viel enthalten ist: Butler-Service, bevorzugte Ein- und Ausschiffung, auch bei Landgängen, viele Getränke in der Top Sail Lounge und im Restaurant inklusive, ein eigenes Restaurant, Pool- und Sonnendeck abseits des Trubels.
Bei MSC Meraviglia und auch wieder bei der MSC Seaside gibt es sogar Yacht-Club-Innenkabinen, die preislich meist einer Balkonkabine außerhalb des Yacht Clubs entsprechen, aber dennoch alle Yacht-Club-Annehmlichkeiten beinhalten.
Auf unserer Reise haben wir den Yacht Club sehr geschätzt als ruhigen Rückzugsort mit viel Platz und sehr persönlichem und freundlichem Service (wobei MSC in dieser Hinsicht in den vergangenen Jahren auch außerhalb des Yacht Clubs im Allgemeinen sehr gut geworden ist).
Am besten lässt sich die Service-Qualität der Butler vielleicht an einer Szene erkennen, die wir erlebt haben, als wir in Nassau nach dem Landgang zum Schiff kamen. Die Liegezeit war etwas kurz, wir waren spät dran, entsprechend lang war die Ansteh-Schlange. Weil wir ja nun nicht wirklich Yacht-Club-Passagiere waren, gingen wir in Richtung Schlange, um uns dort ganz normal anzustellen. Doch sofort lief uns ein Yacht-Club-Butler hinterher und bat uns, ihm doch zum exklusiven Eingang für Suiten-Gäste zu folgen, um dort sofort und ohne Wartezeit an Bord zu gehen.
Nassau war nach einem Seetag der erste Landgang auf dieser Reise und wir konnten uns nicht erinnern, diesen speziellen Butler bis dahin im Yacht Club überhaupt schon getroffen zu haben. Der Service ist da einfach sehr aufmerksam, zugleich aber auch herzlich und familiär. Mit zwei der Kellner im Restaurant, an deren Tischen wir zumeist saßen, haben wir uns viel unterhalten und hatten sehr angenehmes Verhältnis, am Ausschiffungstag haben wir viele herzliche Abschiedsszenen zwischen Crew und Passagieren beobachtet. Und so, wie Yacht-Club-Passagiere bei der Einschiffung von ihrem Butler im Terminal abgeholt und zu ihrer Suite geleitet werden, begleitet der Butler sie bei der Einschiffung auch wieder von Bord.
Anmerkung: Wir haben auf der Reise zwar in einer normalen Balkonkabine gewohnt, von MSC aber eine Zugangskarte zum Yacht Club bekommen, die sonst den Suiten-Gästen des Yacht Clubs vorbehalten ist. Klar, das passiert nicht ohne Hintergedanken. Ohne Zugang zum Yacht Club könnten wir hier nicht darüber schreiben. Und auch für den Auftrag einer Tageszeitung für eine Reportage über den Yacht Club geht’s nicht, ohne den Yacht Club selbst zu erleben …
Yachtclub ist das Non-Plus Ultra, freue mich schon im Oktober auf den Seaview YC.
na ja so ganz kann ich das nicht bestätigen
YC ist für mich die einzige Option ein Schiff wie die Seaside zu buchen,
Leider bietet der YC keinerlei Schattenplätze für LIegstühle – für mich eine klare Fehlkonstruktion
die Flächen auf dem Schiff sind für die vielen Gäste einfach viel zu klein.
Selbst im YC ist nicht alles gold was glänzt.
Im Restaurant sind Abends Wartezeiten von bis zu 1h auf einen Tisch eigentlich nicht akzeptabel:
Bei 140 Sitzplätzen und >200Gästen ist das vorhersehbar
Wer „Spass“ haben will nutzt die „ich hol mir meinen Aufzug“ Funktion des Armbands….
@Markus T.: Vielen Dank für die Beobachtungen. Stimmt, der Mangel an Schattenplätzen im Yacht Club ist seltsam. Ich hoffe, dass MSC hier noch nachrüstet, beispielsweise mit Sonnensegeln. Außerhalb des Yacht Clubs entspricht die Fläche dem, was ich auch von anderen Massenmarkt-Schiffen kenne bzw. tendenziell habe ich auf der MSC Seaside es sogar so empfunden, dass hier mehr Liegen vorhanden waren, wenn man das auf alle drei Pool plus Promenadendeck bezieht. Aber zugegeben: Nachgezählt habe ich nicht ;-)
Wartezeiten im Restaurant hatten wir tatsächlich nie. Lediglich an einem Abend war es etwas voller, da bekamen wir nur noch einen Tisch in der Mitte, also nicht an der Balustrade oder am Fenster. Vermutlich hängt das auch ein wenig an der Passagierzusammensetzung: Wenn zu viele Amerikaner im Yacht Club sind, wollen die Leute tendenziell gleich um 18 Uhr essen, so dass es da eine Stoßzeit geben dürfte. Allerdings waren wir eigentlich auch immer sehr früh dran und hatten, wie gesagt, keine Wartezeiten. Aber solche Beobachtungen sind natürlich zwangsläufig subjektiv …
Es kommt immer darauf an wie die Kabinen im YC belegt sind
in der ersten Woche hatten wir hier auch keine Probleme, nur in der 2.
Laut Maitre lag es daran, dass viele Kabinen mit bis zu 5 Personen belegt waren