Die isländische „Gisli Saga“ steht heute im Mittelpunkt – erzählt direkt am Schauplatz der Vikinger-Saga. Bei der Gelegenheit machen wir auch Bekanntschaft mit ein paar Islandpferden und probieren feines, isländisches Bier.
Elfarlogi Hannesson wohnt am Original-Schauplatz der Gisli-Saga und erzählt die Geschichte mit Blick auf den weiten, ruhigen Dyrafjord, umrahmt von hohen Bergen. Aber zu Beginn gibt‘s erst einmal einen (kleinen) Humpen Vikinger-Bier – das so gut schmeckt, dass ich später zum Mittagessen noch einmal eines davon in Ruhe trinke.
Auch wenn Elfarlogi (gesprochen: Elwarloyi) die Saga sehr vereinfacht erzählt, die komplizierten Namen und Verwandschaftsverhältnisse der Protagonisten auf das Allernötigste reduziert: Die isländischen Sagas sind sehr, sehr kompliziert. Oft geht es um Liebe und Blutrache, regelmäßig mit tödlichem Ausgang für mehr als einen der beteiligten. Faszinierend Geschichten, aber sehr anspruchsvoll zu lesen und zu verstehen.
Während Elfarlogi erzählt, schauen uns von der Weide nebenan ein paar Island-Pferde eine Weile neugierig zu, bevor sie in aller Ruhe weiter grasen. Ein paar Schafe flüchten vor uns auf eine Wiese und fressen dort weiter Gras, als müssten sie für einen langen Winter vorsorgen.
Zum Schauplatz der Gisli-Saga sind wir durch einen langen Tunnel und einmal um einen langen Fjord herum gefahren. Die „Panorama“ liegt in Isafjördur, wo häufig auch größere Kreuzfahrtschiffe anlegen. Heute allerdings sind wir erfreulicherweise allein im Hafen.
Bevor wir nachmittags abfahren, sehen wir uns ein wenig in Isafjördur um. Für Island ist das schon eine große Stadt mit 2.500 Einwohnern.
Wir laufen über einen dieser faszinierenden 3D-Zebrastreifen, essen mittags im Restaurant „Huset“ (= „Das Haus“) frisch gefangenen Arctic Cat Fish und trinken ein Viking-Bier. Das erreicht durchaus die Qualität eines guten, bayerischen Biers – allerdings kostet es wegen der hohen Alkoholsteuer dreimal so viel wie in Deutschland.
Schnaps ist sogar rund zehnmal so teuer, wie wir im Liquor Store feststellen – und dabei Abstand nehmen von der Idee, eine Flasche von dem angeblich so guten Blaubeer-Likör oder dem Birkenschnaps mitzunehmen.
Am Abend setzen wir Segel und fahren wir um den äußersten nordwestlichen Zipfel der Westfjords entlang der bis zu 500 Meter hoch aufragenden Klippen nahe der Bucht von Hornvik.
Die Felsen sind so abgelegen wie spektakulär. Von der Landseite her sind sie beliebt bei Wanderern, die mehrere Tage lang unterwegs sind. Vom Wasser aus sehen diese Klippen nur wenige.