Die Panorama ist in Akureyri angekommen, dem letzten Hafen meiner recht ungewöhnlichen Kreuzfahrt mit Intrepid Travel in Island. Am letzten Tag fahren wir über Land zu grandiosen Wasserfällen, vielfältigen Vulkan-Formationen und zum Baden im Thermalwasser.
Wie eine Miniatur-Ausgabe der kanadischen Niagara-Fälle wirkt der Godafoss-Wasserfall und ist ähnlich beeindruckend. Von der Nordseite kann man zum Wasser hinunter steigen und kommt dem Wasserfall ganz nahe.
Der Sprühnebel des Wassers erzeugt einen ständigen Regenbogen. Hier ahnen wir noch nicht, dass wir abends noch einen viel intensiveren Regenbogen sehen werden. Das Rauschen des Wassers hat fast schon etwas Meditatives.
Die vulkanischen Aktivitäten Islands erleben wir heute auf vielfältige Weise. Da sind etwa die Pseudo-Krater von die wegen ihrer klaren Ausprägung zu den eindrucksvollsten weltweit zählen. Diese Krater entstehen, wenn flüssige Lava auf Wasser trifft und das Wasser zum Kochen bringt. Der Dampf bahnt sich seinen Weg durch die langsam erstarrende Lava nach oben und bildet dabei diese Krater aus.
Das Lava-Feld von Dimmuborgir ist dagegen durch in sich zusammenfallende Lava-Dome entstanden. Beim Erstarren bricht die oberste Schicht der Lava ein und bildet dabei die bizarre Lava-Landschaft mit kleinen Canyons, Höhlen, Löchern und anderen Formationen.
Einige der Felsen sehen wie erstarrte Trolle aus, die einer isländischen Legende zufolge zu Stein erstarren, wenn sie vom morgendlichen Sonnenlicht getroffen werden. Ganz real ist dagegen, dass Dimmuborgir einer der Drehorte von „Game of Thrones“ war.
In Hverir brodelt, blubbert, faucht und zischt die Erde. Heißer, schweflig stinkender Dampf schießt in die Luft, Schlammlöcher gurgeln vor sich hin. Ganz in der Nähe steht ein Thermal-Kraftwerk, in dem das heiße Wasser im Boden zur Energiegewinnung genutzt wird.
Ein Pfad führt zwischen den fauchenden, dampfenden und blubbernden Löchern hindurch, der Boden ist schweflig gelb bis grün, der Schlamm intensiv grau, die Erde rötlich-orange. Die Szenerie wirkt, als wäre man auf einen anderen Planeten gebeamt worden.
Ein paar Kilometer weiter liegt das Jardbodin-Thermalbad von Myvatn. Für rund 40 Euro Eintritt genießen wir hier das heiße Thermalwasser und die grandiose Aussicht.
Ein wenig skurril: Getränke, die man vorab an der Kasse kauft, werden von den Bademeistern direkt an den Pool serviert.
Akureyri liegt am Ende des Eyja-Fjord und ist auch Ziel größerer Kreuzfahrtschiffe.
Während wir in Akureyri sind, sehen wir die Laperouse von Ponant und die Prinsendam, kürzlich von Holland America Line an Phoenix Reisen verkauft, aber noch für HAL fahrend.
Wer Wale beobachten will, hat von Akureyri aus eine gute Chance dazu. Selbst vom Kreuzfahrtschiff aus sieht man Wale, wenn man bei der Ein- oder Ausfahrt durch den Fjord ein wenig Glück hat.
Heute ist der Abend der totalen Mondfinsternis – von der wie leider nichts zu sehen bekommen, weil der Mond so weit im Norden zu spät über den Horizont steigt und Berge zusätzlich die Sicht versperren. Aber im Westen glüht der Himmel zum Sonnenuntergang, als stünde er in Flammen.
Und wir bekommen einen grandiosen, halbkreisförmigen Regenbogen zu sehen, dessen Intensität mein Handy-Panoramafoto nur unzureichend wiedergeben kann.
Die Farben des Regenbogens und des Himmels sind tatsächlich so intensiv wie auf den Fotos.
Und dass sich ein Regenbogen teilweise hinter einer Wolke verbirgt, habe ich bisher auch noch nie gesehen.