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Karibik-Träume: Die Privatinseln der Reedereien

Eine private Insel in der Karibik: weiße Strände, Palmen, türkisblaue Lagunen, Korallenriffe. Diesen Urlaubstraum im Robinson-Crusoe-Paradies mit einem Hauch Piraten-Romantik können sich gewöhnlich nur die Super-Reichen erfüllen – und Kreuzfahrt-Passagiere.

Viele Kreuzfahrt-Reedereien haben ihre eigene kleine Privatinsel oder einen Privatstrand, zumeist auf einer unzähligen Inseln und Cays der Bahamas, aber auch auf Haiti oder vor der Dominikanischen Republik. Bislang ein Exot ist McLeod Island – sie ist die erste Privatinsel einer Reederei in Asien. In einer kleinen Serie stellt cruisetricks.de die Privatinseln und Privatstrände der Reedereien vor.

Auf einer Karibik-Kreuzfahrt steht für die meisten Sonne, Strand, Baden und Schnorcheln im Vordergrund. Doch dann lenken die vielen Landausflüge – von Maya-Ruinen bis Rum-Fabriken und Shopping-Touren – einen soweit ab, dass für Strand kaum noch Zeit bleibt. Zumal in viele Karibik-Häfen der nächste Strand nur per Taxi erreichbar ist und die Sicherheitslage auf vielen Inseln auch nicht so ist, dass man gerne allein an einen abgelegenen, einsamen Strand geht.

Die Privatinseln der Kreuzfahrt-Reedereien
Die Privatinseln der Kreuzfahrt-Reedereien (Karte: © OpenStreetMap-Mitwirkende, CC BY-SA 2.0)

Die Privatinseln sind dagegen ideal für einen entspannten Tag im Liegestuhl am Strand. Kein Stress mit Bargeld – auf den Inseln wird einfach mit der Bordkarte bezahlt, soweit überhaupt nötig Extra kosten üblicherweise Souvenirs und Wassersport-Aktivitäten. Das große Barbecue unter Palmen und meist auch einige Getränke sind dagegen inklusive – es gelten dieselben Regeln und Preise wie auch am Schiff. Auch für Handtücher, Liegestühle und Hängematten ist gesorgt.

Überblick: Privatinseln der Kreuzfahrt-Reedereien

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Freilich sind die Privatinseln der Reedereien nicht dasselbe wie eine einsame Palmen-Insel, die man ganz für sich alleine hat – dafür müsste man dann doch Johnny Depp, Shakira oder David Copperfield sein, die sich einen solchen Traum leisten. Man teilt sich die Privatinsel einer Reederei und die Strände zwangsläufig mit den anderen Passagieren des Kreuzfahrtschiffs.

Royal Caribbeans Coco Cay, Majesty of the Seas
Royal Caribbeans Coco Cay, Majesty of the Seas

Doch die Inseln der Reedereien sind meist so weitläufig, dass sich immer auch ein ruhiges Fleckchen zum Relaxen findet. Bei einigen gibt es einen nur für Erwachsene reservierten Strand. Wanderwege führen in den unberührten Teil der Insel. Wer sich Luxus gönnen will, lässt sich am Strand massieren oder mietet eine Cabana mit Butler.

Zur Standard-Ausstattung der Inseln gehören Badelagunen, Wasserspielplätze und betreute Bereiche für Kinder, viele Wassersport-Angebote von Jetski über Segeln bis Tauchen und Schnorcheln, gelegentlich auch mit halb-zahmen Stachelrochen sowie ein wenig Souvenir-Shopping. Darüber hinaus hat jede Insel aber auch ihre Besonderheiten, die wir in unserer Serie einzeln vorstellen wollen – etwa Reiten am Strand auf Half Moon Cay, die längste Zipline über Wasser in Labadee oder Fahrradtouren auf Castaway Cay.

Strand auf Half Moon Cay
Strand auf Half Moon Cay (Bild: Randal Schwartz)

Über Anleger für die Kreuzfahrtschiffe verfügen übrigens Royal Caribeans „Labadee“ und „Coco Cay“, Norwegians „Harvest Caye“, Disney Cruise Lines „Castaway Cay“ und MSC Cruies „Ocean Cay“. Zu allen anderen Privatinseln beziehungsweise Stränden wird getendert.

Übrigens: Die Inselnamen spricht man anders aus, als man annehmen würde. „Cay“ wird wie das englische Wort „key“ gesprochen, in Lautschrift also ki: und nicht keɪ. Cay bezeichnet eine kleine Insel, die mit der Zeit aus abgestorbenen Korallen entstanden ist.

Privat-Häfen von Kreuzfahrt-Konzernen

Ein neuer Trend in der Kreuzfahrt sind neu angelegte Kreuzfahrt-Häfen, die zumeist von einer Reederei beziehungsweise einem Kreuzfahrt-Konzern finanziert werden oder die von einer Kreuzfahrtgesellschaft zusammen mit örtlichen Behörden entwickelt und aufgebaut werden. Dabei ist die Abgrenzung zwischen reinen Privatinseln oder Privat-Häfen einerseits und einfach neuen Destinationen für Kreuzfahrtschiffe oft nicht mehr möglich.

Jüngstes Beispiel ist der zu den Vereinigten Arabischen Emiraten gehörende „Sir Bani Yas Cruise Beach“ südwestliche von Abu Dhabi: Maßgeblich zusammen mit MSC entwickelt, steht diese Destination allen Reedereien offen. Die Anmutung ist aber die einer Privatinsel und der Strand wird auch wie bei einer Privatinsel von der Crew des jeweiligen Kreuzfahrtschiffs betrieben.

Im Süden Myanmars hatte sich im November 2017 Genting Cruise Lines, später Dream Cruies genannt, für seine Tochter-Reedereien Star Cruises und Dream Cruises Exklusivrechte auf McLeod Island gesichert, auf der bereits ein kleines Ferienressort existiert. Das Kreuzfahrtunternehmen kooperierte mit dem Betreiber des Ressorts, ist inzwischen aber insolvent und abgewickelt.

Reedereien versuchen aber auch, nahe von bereits bestehenden Kreuzfahrthäfen, ihre eigene Infrastruktur aufzubauen, die sie dann exklusiv nutzen können. Beispiele sind etwa die Privat-Häfen der Carnval Corp.: „Amber Cove“ in der Dominikanischen Republik ganz in der Nähe von Puerto Plata oder „Mahogany Bay“ auf der Insel Roatan in Honduras, nur eine Bucht entfernt vom allgemeinen Kreuzfahrt-Hafen in der Stadt Coxen Hole.

Bildquellen: Half Moon Cay (Randal Schwartz, Lizenz: CC BY-SA 2.0), die Karte der Privatinseln basiert auf © OpenStreetMap-Mitwirkende unter Lizenz CC BY-SA.

7 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

7 Gedanken zu „Karibik-Träume: Die Privatinseln der Reedereien“

  1. Ein paar der Inseln kennen wir ja inzwischen auch und unser Favorit ist Half Moon Cay von HAL.
    Allerdings sind wir nicht bereit, die astronomischen Preise der Strandcabanas zu bezahlen. Wir laufen gerne herum, schauen bei den Rochen vorbei, essen eine Kleinigkeit, halten uns im Schatten auf, wenn man einen Schattenplatz findet, denn die sind leider eine Seltenheit auf allen Inseln und dann geht es wieder zurück aufs Schiff.Wir sind keine Strandmenschen, aber es ist eine ganz schöne Abwechslung für wenige Stunden.

  2. Ich glaube nicht, dass MSC die Privatinseln von NCL und RCCL mitbenützen darf und ich hätte auch noch nie Fahrpläne gesehen, die die Inseln beinhalten.

  3. @Bessawissa: In der Vergangenheit war das aber tatsächlich der Fall. Und von „dürfen“ ist da natürlich keine Rede, dafür hat MSC sicherlich viel Geld bezahlt ;-) Aber trotzdem Danke für den Hinweis, aktuell fährt MSC da tatsächlich nicht mehr hin, insofern passe ich die Tabelle an. Ab Ende 2019 hat MSC dann ja jetzt eine eigene Insel, dann hat sich diese Frage eh‘ erledigt.

  4. Hallo,
    ich frage mich, ob „The Beach Club at Bimini“ von Virgin Voyages eigentlich als Privatstrand gilt und quasi auch in der Liste auftauchen müsste oder als was man dies verbuchen könnte. Wenn ich es richtig verstanden hab, ist es nicht direkt dort wo das Schiff anlegt und man wird mit Roadtrains kostenlos hin gefahren. An sich ist der Beach Club wohl teil eines Hotel Resorts, aber an Tagen an denen Virgin Voyages dort ist, dürfen die Hotel Gäste nicht rein. Irgendwie alles sehr verwirrend.

  5. @Michael: So wie ich es verstehe, ist es wohl eher ein Strandabschnitt, der für die Passagiere exklusiv zur Verfügung steht, wenn das Schiff da ist. Aber ich stimme Ihnen zu, das ist alles sehr verwirrend. Virgin Voyages legt bei der Außenkommunikation leider wenig Wert auf Fakten und Details, sondern schwafelt so nebulös herum, dass man daraus selten wirklich Konkretes ableiten kann. Klingt alles schön, aber was es genau bedeutet, erschließt sich oft nicht.

  6. Ocean Cay von MSC wird nicht gerendert, sondern auch direkt angelegt. Mit Verlassen des Schiffes steht man direkt auf der Insel.

  7. @Hans: Danke – der Beitrag ist schon etwas älter, wie man am Datum sieht und ich hatte übersehen, auch diesen Absatz zu aktualisieren ;-) Jetzt ist’s aktuell und vollständig. Auch Coco Cay hat inzwischen eine Pier.

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