Das auf den ersten Blick auffälligste, neue Feature der Celebrity Edge ist der „Magic Carpet“ an der Steuerbordseite des Schiffs. Diese Plattform mit der Fläche eines Tennisplatzes kann an Schienen, die außen am Schiff angebracht sind, von Deck 16 bis zur Wasserlinie hinab abgesenkt werden. Je nach Tageszeit und Bedarf dient der Magic Carpet als komfortable Tender-Plattform, in zwei verschiedenen Varianten als Spezialitätenrestaurant sowie als tagsüber als Erweiterung des Pooldecks – vor allem als zusätzliche Poolbar.
Der Magic Carpet ist ausdrücklich kein überdimensionierter Aufzug, sondern formell eine Deck-Erweiterung. Während er angehoben oder abgesenkt wird, sind keine Passagiere auf der Plattform.
Steht man erst einmal am Magic Carpet an der Bar oder sitzt an einem der Tische, wirkt der „fliegende Teppich“ viel größer, als er von außen wirkt. Er ragt seitlich doppelt so weit über die Bordwand hinaus wie die Brücke und gewährt damit einen großartigen Blick seitlich aufs Schiff und hinab aufs Meer. Der Magic Carpet ist 33,5 Meter breit und 6 Meter tief.
Die Glasverkleidung ist Wind-optimiert vorne hochgezogen, seitlich bei an den Restaurant-Tischen dann aber so niedrig, dass man auch im Sitzen über die Glasbrüstung blickt.
Der Magic Carpet wechselt je nach Tageszeit und Verwendung seine Position zwischen Deck 14 (als Restaurant am Resort Deck), Deck 5 (Erweiterung des „Raw on Five“) und Deck 2 (Tender-Ausstieg „Destination Gateway“). Da er nur wenige Male pro Tag seine Position verändert, gibt es keine nennenswerte Beeinträchtigung für Suiten, die in diesem Bereich angesiedelt sind.
Die einseitigen, knapp 90 Tonnen Gewicht des Magic Carpet gleicht die Celebrity Edge übrigen unter anderem durch eine veränderte Anordnung im Maschinenraum aus – eine der fünf Maschinen wurde weiter auf die gegenüberliegende Seite versetzt.
Aus der Perspektive der Reederei hat der Magic Carpet übrigens noch einen recht interessanten Vorteil: Auf einem Kreuzfahrtschiff versucht man so gut wie möglich, alle Bereiche möglichst gleichmäßig auszulasten, keine „toten Räume“ zu schaffen. Bestes Beispiel für einen solchen toten Raum ist das Theater, das nur wenige Stunden am Tag genutzt wird und die restliche Zeit leer steht.
Der Magic Carpet hat den Charme, mobil immer dort einsatzbereit zu sein, wo er gerade gebraucht wird. Tagsüber kann das Pooldeck zusätzlichen Platz und eine großzügige Bar vertragen. Abends hilft jeder zusätzliche Restaurant-Sitzplatz, das Angebot vielfältiger zu gestalten und Engpässe beim Dinner zu vermeiden. Und an einem Tag, an dem die Passagiere per Tenderboot an Land gebracht werden, braucht man weder eine zusätzliche Poolbar noch ein Restaurant, dafür aber einen möglichst komfortablen Bereich zum Anlegen der Tenderboote.