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Balkonkabine der Celebrity Edge mit Infinite Veranda

Edge-Kabinen mit Infinite Veranda

Neu erfunden hat Celebrity Cruises für die Celebrity Edge das, was man bislang als Balkonkabine kennt. Insgesamt 918 neuartige Kabinen sind mit einer sogenannten „Infinite Veranda“ ausgestattet. Die Infinite Veranda ist übrigens nicht das einzige, neue Feature dieser neuartigen Kabine – aber das auffälligste.

Schon in der Außenansicht des Schiffs wirkt sich das deutlich aus: Die Celebrity Edge hat eine flächige Glasfassade statt der sonst typischen, unruhigen Struktur, die auf anderen Schiffen durch die Öffnungen der Balkone entsteht.

Was einfach nach einer etwas anderen Art von Balkon klingt, ist in Wirklichkeit aber viel mehr: Der Balkon ist komplett in die Kabinen integriert – keine Balkontür, keine Türschwelle, keine breite, hinter dem Vorhang versteckten Stahlträger. Die Kabinenwand verläuft gerade und durchgehend bis direkt zur Bordwand. Noch nicht einmal einen Vorhang gibt es – der wurde nämlich durch eine lichtdichte, senkrecht herunterfahrbare Jalousie ersetzt.

Zugleich sind die Balkonkabinen etwa 23 Prozent größer als eine vergleichbare Kabine etwa bei der Solstice-Class. Auch das Badezimmer ist etwa 10 Prozent größer geworden. Bei einer Preview-Veranstaltung in Miami im März 2017 hatte Celebrity direkt neben der Mockup-Kabine der Edge-Class zum Vergleich eine Solstice-Class-Kabine aufgebaut. Im direkten Vergleich fällt einem erst so richtig auf, welch großzügiges Raumgefühl die neue Edge-Kabine bietet – obwohl ja eigentlich auch die Balkonkabine auf der Solstice-Class schon relativ großzügig ist.

Infinite Veranda
Infinite Veranda

Dennoch wirkt die Kabine auf den ersten Blick gar nicht so ungewöhnlich – sieht man von dem eleganten, hellen Design mit hochwertigen Materialien ab. Das Design der Kabinen stammt von einer der derzeit angesagtesten Innenarchitektinnen, der Stardesignerin Kelly Hoppen.

Der große Unterschied durch die Infinite Veranda ist der zusätzliche Platz, den man jenseits der üblichen Schrank-Bett-Sofa-Anordnung hat. Denn hier folgt nicht dicht die Balkon-Schiebetür. Stattdessen sind die Falt-Glastüren seitlich weg

Balkonkabine Infinive Veranda, 6162
Balkonkabine Infinive Veranda, 6162

geklappt, sodass hier viel mehr Platz ist. Erst, wenn man das Fenster über die ganze Kabinenbreite per Knopfdruck absenkt, entsteht quasi erst der Balkon – wahlweise offen zur Kabine oder mit den Falttüren abgetrennt. Das ist ungewohnt, aber viel flexibler als eine herkömmliche Balkonkabine. Und bietet auch bei kaltem und schlechtem Wetter einen dann voll verglasten Balkon.

„Infinite Veranda“ in der Praxis

Tatsächlich fühlt sich die Kabine großzügiger an und die Gestaltungsmöglichkeiten für den Balkon sind reizvoll. Allerdings muss man sich daran auch erst einmal gewöhnen. Denn statt einfach mal schnell die Balkon-Schiebetüre zu öffnen, dauert das Absenken der Scheibe deutlich länger.

Zwar könnte man die Scheibe – wie bei einem klassischen Balkon – dauerhaft geöffnet lassen und die Falttüre schließen, die sich ähnlich schnell öffnen lässt wie eine Schiebetür. Dieser Ansatz hat aber Grenzen, denn die Falttüre schließt nicht luftdicht ab. Das heißt vor allem: Bei extremen Außentemperaturen, ob heiß oder kalt, kann die Klimaanlage den Temperaturunterschied bei offenem Fenster trotz geschlossener Falttüre nicht vollständig ausgleichen. Und auch Geräusche dämmt die Falttüre nicht.

Angenehm dabei ist wiederum, dass man den Balkon mit der Falttüre weitgehend abschließen kann, dennoch aber das Rauschen des Meeres hört und das Gefühl eines offenen Fensters und von Frischluft hat.

Das Video demonstriert, wie das Absenken und Hochfahren des Fensters und der Verdunkelungs-Jalousie sowie das Öffnen und Schließen der Falttüre funktioniert:

Bei der Jalousie ist übrigens Vorsicht geboten: Sie ist relativ empfindlich und kann sich schnell mal verklemmen, wenn beim Absenken beispielsweise ein Balkonstuhl im Weg steht.

Das Fenster hat dagegen einen – wie ich unbeabsichtigt festgestellt habe (im Video zu sehen) – zwei Sensoren jeweils oben und unten, dank derer das Fenster sofort stoppt, wenn beispielsweise ein Finder oder ein Arm dazwischen geraten.

Tiefe Eingriffe in die Schiffsarchitektur

Um diese neuartige „Infinite Veranda“-Balkonkabine möglich zu machen, hat Celebrity Cruises tief in die Weise eingegriffen, wie ein Kreuzfahrtschiff konstruiert ist. Bislang befand sich eine der tragenden Stahlstrukturen eines Kreuzfahrtschiffs zwischen Kabine und Balkon. Die Balkone waren daran außen angesetzt. Bei der Celebrity Edge haben die Konstrukteure die tragende Struktur nun so weit nach innen verlegt, dass die Balkone komplett in die Kabine integriert sind.

Weitere neue Kabinen-Features

Auch wenn die Balkon-Idee das Auffälligste ist, haben die Kabinen der Celebrity Edge weitere interessante Features, die im Alltag durchaus praktisch und angenehm sind.

Beim Badezimmer fällt auf: Die Türe hat keinen beweglichen Türgriff, denn sie schließt magnetisch. Das eliminiert das knallende Geräusch beim Schließen der Badtüre zwar nicht vollständig, reduziert es aber auf ein sattes, eher dumpfes Geräusch. Absperren kann man die Türe von innen aber dennoch.

Touch-Display zur Steuerung der Kabinentechnik
Touch-Display zur Steuerung der Kabinentechnik

Das Licht und auch die Verdunkelungs-Jalousie kann man wahlweise über klassische Schalter an den einzelnen Leuchten beziehungsweise direkt an der Jalousie bedienen, aber auch über ein zentrales Bedienpanel, das in die Klimaanlagensteuerung integriert ist. Besonders praktisch sind dabei die Standard-Einstellungen wie „Morning“, „Movie“, „Evening“ und „Sleep“, mit denen ein einziges Tippen au den Touch-Screen genügt, um Beleuchtung und Jalousie entsprechend einzustellen. Auch für Licht allein gibt es drei Voreinstellungen von ganz aus über halb-hell bis zum Einschalten sämtlicher Leuchten gleichzeitig.

Was auf meiner Reise noch nicht aktiv war, aber demnächst kommen soll sind weiter Automatisierungsfunktionen über eine Handy-App, mit der man dann beispielsweise auch die Kabinentür ohne Keycard berührungslos öffnen kann.

Auch Licht, Klimaanlage, Sonnenblende am Fenster und das Balkonfenster sollen sich über die Smartphone-App steuern lassen. Statt eines Weckers soll es ein Aufweck-Programm geben, das die Passagiere zur eingestellten Uhrzeit sanft über einen Zeitraum von fünf Minuten langsam weckt, Licht hochfährt, die Jalousie öffnet.

(Update: Auf meiner Reise mit der Celebrity Apex im Oktober 2021 funktionierte die Steuerung der Kabinen-Technik über die Handy-App problemlos, die Türöffnung per Handy dagegen machte bei meiner Kabine Probleme, bei anderen aber wohl nicht.)

Balkonkabine Infinive Veranda, 6162
Balkonkabine Infinive Veranda, 6162

Und noch eine angenehme Kleinigkeit: Nehmen der Kommode mit integrierter Minibar gibt es einen bodentiefen Spiegel, der sich auch zum Schminken/Frisieren nutzen lässt, wenn man den Tisch herauszieht, der seitlich in der kommode versenkt ist. Durch diese Konstruktion nimmt der sonst übliche, feststehende Frisier- und Schreibtisch keinen unnötigen Platz weg und macht Raum für die Kommode mit drei großen Schubladen, die viel Stauraum für Wäsche und Kleider bieten. Das gleicht den Platzmangel im etwas klein geratenen, eigentlichen Kleiderschrank aus.

Steckdosen (2x US, 2x USB, 1x Euro) sind auf der Kommode in einem weißen Kästchen mit Klappdeckel versteckt. Weitere USB-Ladebuchsen gibt es neben dem Bett.

Ein Tipp zur Kabinenwahl an Bord der Celebrity Edge: Wer geräuschempfindlich ist, vermeidet die Nähe zum Nachtclub „The Club“ auf Deck 5 vorne. Die Schallisolierung des Clubs ist nicht sonderlich effektiv, sodass die Bässe bis morgens um 3 Uhr in meiner nahe gelegenen Kabine auf Deck 6 zu spüren und zu hören waren – nicht laut, aber wer da empfindlich ist, wird es nicht mögen.

Anmerkung*: Cruisetricks.de fuhr auf der Celebrity Edge auf Einladung von Celebrity Cruises.
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Cruisetricks.de fuhr auf der Celebrity Edge auf Einladung von Celebrity Cruises.

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Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

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