Chinatown mit seinen zahllosen, kleinen Restaurants und Straßenimbissen steht am letzten Tag der Reise mit der Mein Schiff 6 auf meinem Programm. Um dennoch auch vom Rest der Stadt etwas zu sehen, geht’s am Nachmittag mit der Circle Line auf eine Hafenrundfahrt.
Ein größerer Kontrast dürfte in einer westlichen Stadt kaum irgendwo zu finden sein: In Chinatown geht es zwar geschäftig zu, aber die Menschen hier haben einen fast schon gemächlichen Rhythmus. Die Älteren sitzen im Columbus Park, spielen Karten oder sitzen einfach nur auf einer Parkbank. Wer etwas zu erledigen hat, ist dennoch eher bedächtig unterwegs.
Chinatown-Foodtour
Ich habe mir aus eigener, früherer Chinatown-Erfahrung, Empfehlungen diverser einheimischer Food-Blogs sowie Tripadvisor-Tipps meine eigene Food-Tour zusammengestellt. Ich probiere mich durch Lokale und Imbisse durch, die man als Tourist wohl nie betreten oder auch nur finden würde.
Die komplette Food-Tour mit Details, Adressen und einer Routen-Karte gibt’s auf unserem Food-Blog Cook & Taste: “Food-Tour durch New Yorks Chinatown”.
Von einer Grüntee-Eier-Tart in der chinesischen Bäckerei über Dim Sum in einem riesigen Restaurant mit Kellnern, die kaum Englisch sprechen, bis zur Lychee-Lavendel-Eiscreme ist alles dabei. Eines der Highlights – und der einzige nicht-Geheimtipp – ist der Peking-Ente-Pfannkuchen von Vanessa’s Dumpling House.
In Chinatown zu fotografieren ist übrigens gar nicht so einfach: Sobald man die Kamera ans Auge führt, kommt von irgendwo ein böser Blick, ein “no photo” und wenn man fragt, ob man fotografieren darf, ein peinlich berührtes Lachen, das klar “nein” sagt. Vermutlich leben und arbeiten hier viel Chinesen illegal und fürchten, durch Fotos von den Behörden entdeckt zu werden.
Nur in den beiden buddhistischen Tempeln, die ich während meiner Tour ebenfalls besuche, stört sich erstaunlicherweise niemand an der Kamera. Solange ich mir gegen eine Spende von einem Dollar einen Glückskeks-Spruch kaufe, bin ich hier auch mit Kamera herzlich willkommen.
New Yorker Kontraste
Im hektischen New York fällt der Kontrast zwischen Chinatown und dem Rest der Stadt besonders auf, wenn man von Chinatown die Metro direkt in die Nähe des Time Square nimmt und dort in einem unglaublichen Trubel landet, zwischen Menschen.
Sie hetzen wie Ameisen durch die Straßen und selbst wenn sie in einem Park oder Café sitzen, erwecken sie irgendwie den Eindruck, als würden sie ständig unter Strom stehen.
Nach einem halben Tag relativer Beschaulichkeit in Chinatown treibt es mich hier schnell wieder weg und ich laufe früher als eigentlich nötig zum Hudson River, wo die meine Hafenrundfahrt startet.
Mit Circle Line einmal rund um Manhattan
Es ist am Nachmittag unverändert warm, 27 Grad, aber der Himmel hat sich bewölkt, die Luft ist dunstig. Schade, den die Skyline Manhattans wirkt auf Fotos so eher flach und müde. Aber ich hatte nunmal bei Circle Line eine Hafenrundfahrt vom Hudson River aus rund um Manhattan und hinüber in den East River nach Brooklyn gebucht. Und die schmerzenden Füße vom vielen Herumlaufen in der Stadt ein wenig zu entlasten, tut eh’ gut.
Und dann macht die Hafenrundfahrt doch noch Spaß: Ganz nahe an die Freiheitsstatue heran, vorbei am Kreuzfahrt-Terminal von Bayonne mit der Mein Schiff 6 bis zur Verrazano Narrow Bridge, die Schleife zurück nach Brooklyn, unter der Manhattan- und der Brooklyn Bridge hindurch bis zur Williamsburg Bridge führt die Bootsfahrt und zeigt die Skyline Manhattans aus immer neuen Blickwinkeln.
Besseres Foto-Wetter herrschte freilich am Morgen, als ich von Hobokens “Exchange Place” aus die Skyline bei niedrig stehender Sonne fotografieren konnte.
Und auch am Abend, als ich nach Dunkelheit mit der Fähre wieder hinüber nach New Jersey und dann mit der Light Rail zurück nach Bayonne zur Mein Schiff 6 fahre, ergeben sich die reizvolleren Fotomotive. Tipp für Hafenrundfahrten daher: Spontan nach Wetter entscheiden – wenn das Wetter vormittags gut ist, besser nicht auf den Nachmittag warten …
Mit seiner grandiosen Skyline bei Nacht verabschiedet sich Manhattan von uns. Nach zehn Tagen in Neuengland und Kanada, zwei kompleten Tagen in New York fliegen wir zurück nach Deutschland und müssen uns nach den sommerlichen Temperaturen New Yorks wieder an den heimischen Herbst gewöhnen.
Hallo franz … Achtung fehlerteufel in deinem text: Du bist auf MS6 und nicht MS5 … Aber so vielen schiffen kommt man schon mal durcheinander! ☺
Danke, Olaf! Das hab ich auch nicht gesehen ;-)!
Gruß
Carmen