Generic selectors
Exact matches only
Search in title
Search in content
Post Type Selectors

„Norwegische Tapas“ im Restaurant der Havila Capella

Auch wenn Havila es nicht so nennt: Am besten beschreibt „norwegische Tapas“ die Speisekarte im Hauptrestaurant Havrand. Der Ansatz dabei ist, eine Karte mit einer Vielzahl von Gerichten zu bieten, die in sehr kleinen Portionen serviert wird. Zum Abendessen stehen zusätzliche Hauptgerichte auf dem Menü, die dann etwas größere Portionen umfassen.

Man bestellt also nicht klassisch Vorspeise, Hauptspeise und Nachtisch, sondern stellt sich eine Auswahl von beliebig vielen Gerichten zusammen, die in kleinen Schälchen oder Tellern an den Tisch kommen. Je nach Appetit können das zwischen drei und auch mal zehn Gerichte sein.

Eine weitere Besonderheit: Es gibt kein Buffet, alle Gerichte am Tisch serviert, selbst zum Frühstück. Das soll Lebensmittelabfälle minimieren und durch a-la-minute-Zubereitung der Gerichte eine hohe Qualität sichern. Kalte Gerichte kommen dabei auf kurzem Weg von der offenen Küche in der Mitte des Restaurants.

Havrand - Hauptrestaurant
Havrand – Hauptrestaurant

In Kombination mit dem Tapas-Konzept gibt es kaum längere Wartezeiten, auch wenn die Kellner hin und wieder einmal bei der Vielzahl der Bestellungen ein Gericht vergessen oder zu viel bringen. Aber auch eine Nachbestellung, wenn man doch noch mehr Hunger hat als gedacht, klappt recht zügig. Dabei hilft, dass die Crew Bestellungen direkt in ihr Smartphone eingeben und die Bestellung per Wlan direkt in die Küche geht und nicht erst dort ankommt, wenn der Kellner mit allen Bestellungen am Tisch durch ist.

Der Schwerpunkt bei den Gerichten liegt auf nordischer und norwegischer Küche. Dabei kann man die eine oder andere norwegische Spezialität entdecken und wenn man einfach keine Ahnung hat, was „Kystens Gull“ (eine Art Panna Cotta mit Sanddorn) oder „Rommegrot“ (Kartoffelpüree mit knusprigem Schinken und einem besonderen Brot) genau ist: Die Kellner und Kellnerinnen sind Norweger und können das nicht nur erklären, sondern haben oft auch eigene Kindheitserinnerungen zu dem jeweiligen Gericht.

Havila legt nach eigenen Angaben großen Wert auf frische Produkte aus der jeweiligen Region oder zumindest aus Norwegen. Lachs kommt beispielsweise von einem Lieferanten in Trondheim, wird also zweimal pro Rundreise frisch eingekauft.

Havrand - Hauptrestaurant
Havrand – Hauptrestaurant

Entsprechend dem etwas ungewöhnlichen Speisenkonzept ist auch die Karte anfangs etwas gewöhnungsbedürftig: Der größere Teil der Speisekarte bleibt über die Reise hinweg gleich. Jedoch gibt es alle paar Tage wechselnde Gerichte, die sich auf vier der vom Schiff befahrenen Regionen Norwegens beziehen. Und dann gibt es noch zusätzliche Gerichte für die Passagiere, die das Gold-Paket gebucht haben …

Zusatzpaket „Havila Gold“ (Update: Das Gold-Paket bietet Havila inzwischen nicht mehr an)

Wer sich zu dem ohnehin schon sehr leckeren Essen noch etwas Besonders zusätzlich gönnen will, bucht das Zusatzpaket „Havila Gold“ (komplette Rundreise: 362 Euro, nordwärts: 238 Euro, südwärts: 207 Euro). Das enthält unter anderem Mineralwasser, frisch gepresste Säfte, Tee- und Kaffee-Spezialitäten unbegrenzt, kostenlosen Room-Service, ein Fünf-Gänge-Menü im exquisiten Spezialitätenrestaurant Hildring sowie zusätzliche, hochwertigere Gerichte auf den Speisekarten des Hauptrestaurants.

Spezialitätenrestaurant Hildring

„Fine Dining“ gibt es im Spezialitätenrestaurant Hildring. Das Restaurant ist recht klein und exklusiv, sodass frühzeitige Reservierung empfehlenswert ist. Für Passagiere, die „Havila Gold“ gebucht haben, ist ein Besuch des Hildring kostenfrei im Paket enthalten.

Zum Aufpreis von 295 NOK (rund 30 Euro) für Kreuzfahrtpassagiere, ansonsten 855 NOK, gibt es im Hildring ein Fünf-Gänge-Menü mit norwegischen Spezialitäten, vor allem Seafood wie Königskrabbe oder Jakobsmuschel, aber auch Lamm sowie Desserts etwa mit Sanddorn oder Moltebeeren.

Die Zutaten sind frisch und stammen bevorzugt aus Norwegen. Während einen das Hauptrestaurant mit norwegischen Alltagsgerichten begeistert, gibt es im Hildring die norwegische Küche auf gehobenem Niveau und bei dem zumal auch sehr moderaten Aufpreis sehr zu empfehlen.

Havly Café

Das Havly Café ist eine Art Imbiss und vor allem für die Fähr-Passagiere gedacht, die von einem Hafen zum nächsten Hafen mitfahren und eine Kleinigkeit essen wollen. Hier gibt es beispielsweise Pizza, Waffeln, Kuchen, Zimtschnecken und Ähnliches sowie Getränke.

Havly Cafe
Havly Cafe

Auch für Kreuzfahrt-Passagiere ist das Angebot hier kostenpflichtig, mit Ausnahme der im Gold-Paket enthaltenen Getränke, sofern man dieses gebucht hat.

Crew und Service

Ein großer Teil der Besatzung der Havila Capella ist von Hurtigruten zu Havila gewechselt, sowohl im nautischen als auch im Hotel-Bereich. Das ist kein Zufall: Die staatliche Lizenz für die Route beinhaltet die Pflicht, Crew von den bisherigen Hurtigruten-Schiffen auf die neuen Schiffe von Havila zu übernehmen – sie behalten also quasi ihren Job, wechseln nur zu einem anderen Schiffsbetreiber.

Das hat natürlich sowohl für Havila aus auch für die Passagiere vor allem Vorteile, denn die Crew bringt entsprechend viel Erfahrung für diese speziellen Reisen mit. Im Vergleich zu klassischen Kreuzfahrtschiffen hat die Crew hier recht angenehme Arbeitsbedingungen: Sie arbeiten zwei Rundreisen, also 22 Tage und haben dann 22 Tage frei. Typischerweise wohnen sie irgendwo entlang der Fahrtstrecke und können daher quasi vor ihrer Haustür auf- und absteigen.

Havrand - Hauptrestaurant
offene Küche im Havrand – Hauptrestaurant

Einige Crew-Mitglieder sprechen sehr gut Deutsch, einige zumindest ein wenig und ansonsten klappt die Verständigung auf Englisch sehr gut. Dass alle Norweger sind, ist besonders im Restaurant sehr angenehm: Sie kennen die regionale Küche und können die Gerichte gut erklären.

Insgesamt habe ich den Service auf der Havila Capella überwiegend als sehr herzlich und schnell erlebt, mit gelegentlichen Wartezeiten, die wohl noch der Anfangsphase bei Havila geschuldet sind, in der sich Abläufe einspielen und optimiert werden.

Anmerkung*: Cruisetricks.de reiste mit der Havila Capella auf Einladung von Havila Voyages.
X

Hinweise zur redaktionellen Unabhängigkeit und zu Werbung

Cruisetricks.de reiste mit der Havila Capella auf Einladung von Havila Voyages.

In unserer unabhängigen, journalistischen Berichterstattung lassen wir uns durch Einladungen, Produkt-Links, Sponsoring oder Ähnliches nicht beeinflussen.

Auch bei explizit als Werbung gekennzeichneten Beiträgen achten wir auf korrekte Fakten und Fairness gegenüber unseren Lesern.

Mehr Infos und Erläuterungen zu diesem Thema finden Sie im Beitrag "Transparent und ehrlich".

Der Text kann sogenannte Affiliate-Links - also Werbe-Links - enthalten, die wir deutlich mit dem Anzeigen-Icon-Symbol als ANZEIGE kennzeichnen. Solche Links füren teils auch zu Amazon. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.

3 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

3 Gedanken zu „„Norwegische Tapas“ im Restaurant der Havila Capella“

  1. als spitzfindiger Schweizer hab ichs gesagt: es hat noch an einigen Stelle Hinweise auf die Gold Karte. Könnte man ja auch löschen

  2. sehr schlechtes Essen. nie satt geworden. teilweise kalt serviert. sehr unfreundliches Personal. frauenfeindlichkeit erlebt. schmutzige Kabinen. uninteressante Ausflüge. Tee schmeckt nicht, keine Auswahl, viel zu klein Betten

  3. @Marianne Werder: Da müssen Sie eine rabenschwarze Woche der Crew erwischt haben, denn das habe nicht nur ich auf meiner Reise gänzlich anders erlebt, sondern auch andere, die mit Havila gefahren sind, berichten anderes. Insbesondere einen Punkt kann ich überhaupt nicht nachvollziehen: „nie satt geworden“ – denn bei dem Essenskonzept bei Havila können Sie so viel nachbestellen, wie Sie möchten; nicht satt werden ist da eigentlich unmöglich; außer natürlich, die eigentlich sehr leckere, moderne nordische Küche schmeckt einem nicht. Denn Schnitzel und Knödel gibt es bei Havila tatsächlich nicht ;-) Aber das weiß man vorher.

Schreibe einen Kommentar

E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.

Hinweis: Neue Kommentare werden aus technischen Gründen oft erst einige Minuten verzögert angezeigt.
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner