Die Kabinen der Havila Capella sind zweckmäßig und nordisch schnörkellos eingerichtet, haben aber durchaus Charme, vor allem auch durch teils indirekte Beleuchtung. Der lange Schreibtisch bietet viel Ablageplatz und ist tief genug fürs Laptop.
Die Fenster der Außenkabinen haben ein Verdunkelungsrollo, das weitgehend lichtdicht abschließt. Ein wenig störend sind in der Dunkelheit die blauen Lichtschalter-Lämpchen am Nachttisch, die man aber problemlos beispielsweise mit einem überzähligen Kissen abdecken kann.
Sehr positiv anzumerken ist die Klimaanlagensteuerung mit separaten Einstellungen für Kabine und Badezimmer.
Steckdosen sind zahlreich vorhanden, je nach Kabinenkategorie in unterschiedlicher Anordnung. Beispielsweise in den Außenkabinen Seaview Superior: zwei USB-Ladebuchsen und zwei Schukosteckdosen am Schreibtisch, zwei weitere Steckdosen am Schrank beim Wasserkocher und je zwei USB-Buchsen am Nachttisch sowie eine Steckdose im Bad, an der sich auch er Fön einstecken lässt.
Die Lichtschalter sind mit unmissverständlichen Symbolen versehen, sodass man sich nicht wie inzwischen oft auf Kreuzfahrtschiffen erst einmal in die Bedienung der Kabinenbeleuchtung einarbeiten muss.
Positiv auch: Jede Kabine hat einen Wasserkocher für Tee und Instant-Kaffee (Nescafé Gold) sowie einen Minibar-Kühlschrank.
Ein wichtiges Detail zumindest auf Winter-Kreuzfahrten ist die „Nordlicht-Taste“ am Telefon: Aktiviert man diese, hört man über das Telefon auch nachts die Borddurchsagen und damit auch die Info, wenn Nordlichter zu sehen sind. So kann man beruhig schlafen gehen ohne sich zu sorgen, Nordlichter zu verpassen.
Einrichtung von der Kabinen-Kategorie abhängig
Selten so wichtig wie auf der Havila Capella (und Havila Castor) ist es, sich bei der Auswahl der Kabinenkategorie die Fotos genau anzusehen und nach persönlichen Wünschen oder Vorlieben zu entscheiden. Denn die Einrichtung ist je nach Kabinentyp recht unterschiedlich.
Die Kabineneinrichtung stammt von drei verschiedenen Zulieferern: Lighthouse Suites auf Deck 8 von Accomar, Seaview- und Innenkabinen auf Decks 4 und 5 von Vestnes und die Kabinen auf Deck 7, Innenkabinen sowie Suiten und Balkonkabinen von NMI. Das wird auch für die Havila Castor noch so sein, wohingegen Havila Polaris und Havila Pollux dann die Einrichtung für alle Kabinen aus einer Hand (Accomar) bekommen und damit etwas einheitlicher werden.
So bieten beispielsweise die Schränke in den Außenkabinen durcheine etwas ungünstige Aufteilung nicht unerheblich weniger Stauraum. Besonders deutlich sind die Unterschiede aber im Badezimmer.
Die Waschbecken sind in den meisten Kabinen sehr klein, sodass erst mit etwas Eingewöhnung das meiste Wasser beim Waschen auch wirklich im Waschbecken bleibt und nicht auf den Boden spritzt. Beispielsweise in Kabinen der Seaview-Superior-Kategorie sind dann aber auch noch die Zahnputzbecher direkt über diesem zu kleinen Waschbecken angebracht.
Ebenfalls in den Seaview-Superior-Kabinen ist der Spiegel sehr breit, sodass die Beleuchtung etwas einseitig ausfällt, weil die linke Leuchte seit weit vom Waschbecken entfernt ist. In der Junior Suite (Panoramic Deluxe) dagegen kommt die Beleuchtung von oben, sodass seitlich des Waschbeckens auch mehr Platz für Ablagefächer geblieben ist.
Etwas ungeschickt gelöst ist in den Seaview-Superior-Kabinen auch die Dusche. Denn die Schwelle von der Dusche uns Badezimmer ist so niedrig, dass das Wasser aus der Dusche schon bei leichten Schiffsbewegungen durchs ganze Badezimmer fließt. Die nur über etwa die Hälfte der Breite reichende Mattglas-Trennscheibe führt dazu, dass Wasser beim Duschen ins Bad spritzt.
Lösen lässt sich das, wenn auch nicht ideal, mit einem Badehandtuch am Boden des Badezimmers. In anderen Kabinenkategorien gibt es dagegen dicht schließende, gläserne Duschtüren, in Innenkabinen und behinderten gerechten Kabinen Duschvorhänge.
Witziges Detail: In einigen Außenkabinen wirkt es, als könnte man das Fenster öffnen. Denn die Fenster dort haben einen Fenstergriff und das innere Fenster lässt sich tatsächlich öffnen. Welchen zweck das hat, erschließt sich allerdings nicht, denn dahinter befindet sich ein zweites Fenster, das sich dann natürlich nicht öffnen lässt.
Rezeption und Atrium
Der fünf Decks hohe Atrium bekommt Tageslicht über ein Glasdach. Auf der untersten Ebene auf Deck 4 findet sich die Rezeption und der Ein- und Ausgang des Schiffs.
Auf den Decks 5 bis 8 stehen auf beiden Seiten des Atriums Sessel oder Sitzgruppen vor den bodentiefen Panoramafenstern. Diese Bereiche werden gerne von den Fähr-Passagieren genutzt und sind ruhige Ecken abseits von Lounge und Bar, um die vorbeiziehende Landschaft zu genießen.
Fitness-Studio mit Blick aufs Meer
Das Fitness-Studio auf Deck 7 ist zweigeteiltes: Trainingsgeräte auf der Steuerbordseite, Kraftraum an Backbord.
Mit Cross-Trainer, Cardio-Fahrrad und je zwei und Laufbändern und Rudermaschinen ist das Fitness-Studio in Relation zur Schiffsgröße sehr gut ausgestattet.
Der Blick geht, wie auch beim Kraftraum, durch bodentiefe Fenster direkt aufs Meer.
Kostenfreier Waschsalon
Positiv erwähnenswert ist der Waschsalon zur Selbstbedienung mit Waschmaschinen, Trocknern und Bügelbrett. Die Nutzung ist, inklusive Waschmittel, kostenfrei.