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Quito: Reizvolle Stadt in den Anden zwischen Kolonialpracht und traditionellem Handwerk

In der ecuadorianischen Hauptstadt Quito beginnt unsere Expedition zu den Galapagos-Inseln – zunächst in Hochgebirge der Anden. Zwei Tage sind wir in Quito und im Vulkan-Nationalpark Cotopaxi, bevor wir zu den Galapagos-Inseln weiterfliegen. Es sind viel mehr als nur Zwischenstationen, beide Tage sind erlebnisreich und reizvoll.

Nach dem Langstreckenflug von Madrid landen wir mitten in den ecuadorianischen Anden, auf ungefähr 2.850 Metern Höhe. Die Hauptstadt Ecuadors liegt etwa so hoch wie Deutschlands höchster Berggipfel, die Zugspitze. Sie ist die höchstgelegene Hauptstadt der Welt – La Paz in Bolivien, das einem dazu sofort einfällt, ist lediglich Regierungssitz.

Ein paar Beschwerden wegen Höhenkrankheit könnten auftreten, wurden wir gewarnt – doch davon war erfreulicherweise nichts zu spüren. Nur wenn man sich etwas anstrengt, wird man schnell kurzatmig, was einen an die dünne Luft in solchen Regionen erinnert – vor allem am zweiten Tag im Cotopaxi-Nationalpark, als es noch weiter in die Höhe geht, bis auf 3.800 Höhenmeter.

Blick auf Quito
Blick auf Quito

Quito ist eine faszinierende Stadt, die sich mit bunten Häusern über die umliegenden Berghänge erstreckt. Lediglich die historische Altstadt, schon seit 1978 Unesco-Weltkulturerbe, liegt auf halbwegs flachem Gelände, sodass wir uns bei der Stadtführung zu Fuß nicht verausgaben müssen.

Koloniale Pracht in der Jesuiten-Kirche Iglesia de la Compañía de Jesús

Für mich persönlich die spannendste Erfahrung in Quito: Ich habe mit einem Schlag verstanden, warum die spanische Kolonialmacht so mächtig werden konnte und welchen Eindruck sie auf die indigene Bevölkerung damals gemacht haben muss. Vielleicht auch, wie hilflos sich die Menschen ob dieser überwältigen Pracht und damit Machtdemonstration gefühlt haben müssen.

Jesuitenkirche
Jesuitenkirche

Für diese Erfahrung reichte mir ein einziger Blick in die Jesuiten-Kirche Quitos, die Iglesia de la Compañía de Jesús. Fotos der Kirche von Innen kann ich davon nicht zeigen, denn dort herrscht strenges Fotoverbot, das ich schweren Herzens respektiere.

Jesuitenkirche
Jesuitenkirche

Die pure Schönheit und Pracht dieser Kirche sind überwältigend. Es scheint, als bestehe alles auf purem Gold, es funkelt und glitzert, ohne überladen zu wirken. Man bleibt mit offenem Mund stehen und kann nur staunen. Faszinierend ist in dieser Kirche auch die Mischung als katholischem Barock und maurischer Ornamentik, die die Spanier mitbrachten und integrierten.

Kirche und Klostergarten des Convento de San Francisco

Eine Vorstellung von der Ausgestaltung der Jesuiten-Kirche gibt aber eine andere, dem kaum nachstehende Kirche im Kloster Convento de San Francisco.

Convento de San Francisco
Convento de San Francisco

Während wir dort sind, läuft gerade eine Messe, aber wir dürfen von der Empore aus dem Organisten quasi übe die Schulter und hinunter ins Kirchenschiff schauen – und fotografieren.

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Quitos

Neben zahlreichen Kirchen und Klöstern – an jedem größeren Platz standen hier wohl Klöster, an jeder Ecke der Plätze eines – sehen wir auf unserer Stadtführung die Plaza de la Independencia, auch Plaza Grande genannt, mit der Kathedrale von Quito, …

… die wegen ihrer bunten, traditionellen Häuser und – abends – lebendigen Restaurants und Kneipen bekannten Straße Calle de la Ronda …

Quitos Altstadt
Quitos Altstadt, Calle de la Ronda

… auch die Marienstatue Virgen del Panecillo auf einem Hügel namens Panecillo, von dem aus man einen weiten Blick über die Stadt und die umliegenden Berge hat.

Wir spazieren wir ein wenig durch die Gassen der Altstadt Quitos …

… und besuchen einige traditionelle Handwerksbetriebe. Eine Kooperative hat hier zusammengetan, um das traditionelle Handwerk zu erhalten und vor allem auch den Touristen nahezubringen – eine liebenswerte Idee, bei der wir als Besucher auch die Gelegenheit haben, tiefer in den Alltag der Menschen hier einzutauchen, mit Einheimischen zu sprechen.

Wir besuchen eine Hutmacher-Werkstatt, die auch Masken für traditionelle Festivitäten fertigt, eine Kräuter-Apotheke und -Heilerin, einen Restaurateur, der sich unter anderem alter Heiligenfiguren widmet, aber auch als eine Art Kosmetiker fungiert: Menschen mit Verletzungen und Blessuren kommen zu ihm, um Narben, Wunden oder Blutergüsse von ihm übertünchen zu lassen, ganz ähnlich einem Maskenbildner im Theater.

Zu Mittagessen kehren wir in ein altehrwürdiges Haus mitten in der Altstadt ein, dem heutigen Boutiquehotel Caso Gangotena – uns bekommen schon einen Vorgeschmack auf die leckere, lokale Küche Ecuadors, von der wir auf der Santa Cruz II während unserer Galapagos-Kreuzfahrt nicht viel mehr erleben werden.

Schokoladenkunst und ecuadorianische Kulturgeschichte

Keine traditionelle Handwerkskunst, aber wichtiger Aspekt der ecuadorianischen Wirtschaft, ist der Kakao-Anbau. Beim Chocolatier „Chez Tiff“ lernen wir an Nachmittag viel über die besonderen Qualitäten des ecuadorianischen Kakaos. Die Sorte Arriba Nacional gehört zum besten Kakao der Welt – wir dürfen natürlich probieren und vergleichen.

Chocolateria Chez Tiff
Chocolateria Chez Tiff

Ein überraschend reizvolles Museum bildet den Abschluss der Stadtführung. Das Museum Olga Fisch – gegründet von einer ungarischen Anthropologin dieses Namens – ist nicht sonderlich groß, zeigt aber exemplarisch Kunsthandwerk aus den verschiedenen Epochen in Ecuador.

Unsere (übrigens hervorragend deutschsprachige) Führerin Dolores schafft es anhand der Ausstellungsstücke, uns einen knappen Überblick über die Kulturgeschichte des Landes zu geben, spannend, ohne zu langweilen oder mit Jahreszahlen zu überfrachten.

Begleitet von zwei Polizisten

Ungewöhnliches Detail der Stadtführung: Unsere kleine Gruppe wird die ganze Zeit von zwei Polizisten der Touristenpolizei auf Enduro-Motorrädern begleitet, zu Schutz. Eigentlich, so sagt unsere wunderbare Führerin Dolores, sei es gar nicht gefährlich, sich in Quito zu bewegen, schon gar nicht tagsüber. Das deckt sich mit meinem persönlichen Eindruck, es gibt keinerlei Anzeichen, dass man als Tourist hier nicht sicher wäre. Doch der Polizeischutz werde von der Stadt kostenlos angeboten, berichtet Dolores, also nehme man diesen Service auch an. Man kann ja nie wissen.

Zumindest auf eine Weise sind die beiden Motorradpolizisten aber sehr praktisch: Sie sperren kurzerhand die Straße, wenn unsere Gruppe sie überqueren will oder hält den Verkehr auf, als wir mit dem Kleinbus hinauf zur Marienstatue fahren, damit der Bus im dichten Verkehr besser um die engen Kurven kommt.

in Quitos Altstadt, begleitet von der Touristenpolizei
in Quitos Altstadt, begleitet von der Touristenpolizei

Um unsere Sicherheit besorgt ist dann auch das Personal des Hotels, in dem Hurtigruten die Gruppe untergebracht hat, dem feinen JW Marriott in Quito. Als wir abends kurz die Treppen vor dem Hotel hinuntersteigen, um das Gebäude zu fotografieren, läuft uns aufgeregt einer der Portiers hinterher und bittet uns, nicht weiterzugehen, es sei zu gefährlich.

Nachvollziehen können wir das nicht und auch unser Guide Dolores wundert sich, als wir sie am nächsten Morgen danach fragen. Aber offenbar ist man hier übermäßig vorsichtig, will im Tourismus absolut nichts riskieren. Aber wir hatten ohnehin nicht vor, das Hotel zu verlassen, zu müde waren wir nach dem langen Flug von Europa.

Das Vorprogramm von Hurtigruten zur Galapagos-Reise

An dieser Stelle seien ein paar Sätze zur bemerkenswert guten Organisation des Vorprogramms in Quito erlaubt, denn für mich würde das wahrscheinlich den Ausschlag geben, bei einer künftigen Galapagos-Reise wieder auf diesen Veranstalter zurückzukommen. Hurtigruten hat hier mit Metropolitan Touring einen erstklassigen Kooperationspartner.

Unsere Reiseleiterin und Guide Dolores (rechts) von Metropolitan Touring / Hurtigruten in der Kräuter-Apotheke in Quito.

Klar, die Reise ist nicht billig, dafür kann man auch einiges erwarten. Dennoch hat uns das Programm beeindruckt: Unterbringung in einem erstklassigen Hotel in Quito, dem JW Marriott, mit sehr gutem Essen; lückenlose, deutschsprachige Betreuung von der Ankunft am Flughafen in Quito bis zur Begleitung zur Security am Flughafen von in Guayaquil für den Rückflug inklusive Lounge-Zugang. Dolores war nicht nur unser Guide bei den zwei hochklassigen Ausflügen in Quito und in den Cotopaxi-Nationalpark, sondern organisierte auch alle Transfers und betreute die Gäste durchgehend.

Auch wenn es fast schon wie Werbung klingt, muss es einfach gesagt werden, weil es genau so war: Eine so gute Organisation und so facettenreiche und angenehme Ausflüge habe ich auf einer Reise schon sehr lange nicht mehr erlebt.

Anmerkung*: Cruisetricks.de reiste zu den Galapagos-Inseln und auf der Santa Cruz II auf Einladung von Hurtigruten.
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2 Kommentare

Über den Autor: FRANZ NEUMEIER

Franz Neumeier
Über Kreuzfahrt-Themen schreibt Franz Neumeier als freier Reisejournalist schon seit 2009 für cruisetricks.de und einige namhafte Zeitungen und Zeitschriften. Sein Motto: Seriös recherchierte Fakten und Hintergründe statt schneller Schlagzeilen und Vorurteile, damit sich jeder seine eigene Meinung bilden kann. TV-Reportagen zitieren ihn als Kreuzfahrt-Experten und für seine journalistische Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er wird regelmäßig in die Top 10 der „Reisejournalisten des Jahres“ gewählt und gewann mit cruisetricks.de mehrfach den „Reiseblog des Jahres“-Award.

2 Gedanken zu „Quito: Reizvolle Stadt in den Anden zwischen Kolonialpracht und traditionellem Handwerk“

  1. Man mag Dir hier ja Werbung unterstellen bzw. man könnte annehmen, daß der gute Service nur mit dem Hintergedanken geleistet wurde, gute Presse zu bekommen.
    Nachdem aber im Bekanntenkreis eine vergleichbare Reise vor einem Jahr unternommen wurde, kann ich sagen, daß sich Deine Beschreibung über den herausragenden Service sich absolut mit den Berichten „ganz normaler Gäste“ deckt. Es wurde versucht, ihnen jeden Wunsch von den Augen abzulesen, Egal, ob es sich um ein besonderes Essen handelte oder es einfach nur darum ging, die Reise komfortabel zu gestalten.
    Ich habe nur Gutes über die Reise, den Inhalt und die Betreuung gehört.

  2. @Wendy: Danke Dir für die Bestätigung. Deshalb habe ich das Thema auch gleich aktiv angesprochen, weil positive Kritik ja leider schnell als „gekauft“ oder „Werbung“ ausgelegt wird …

    Leider ist es besonders in Deutschland ja oft so, dass positive Kritik reflexartig als unglaubwürdig abgetan wird (vielleicht, weil man sich im eigenen Weltbild nichts wirklich Positives vorstellen kann?), negative Kritik aber kritiklos ;-) automatisch als „muss stimmen“ eingestuft wird. Es ist in der Tat deutlich schwieriger, glaubhaft positive Kritik zu üben als negative. Bei Letzter muss man sich erstaunlich wenig Mühe geben, um glaubhaft zu wirken, während bei positiver Kritik fast immer ein Restzweifel an der Aufrichtigkeit hängen bleibt. Ein seltsames Phänomen.

    Witzig finde ich auch, dass Leser einem oft nicht zutrauen zu merken, wenn ein Unternehmen versucht, zu beeinflussen oder zu manipulieren. Es ist ja nicht so, dass ich blind durch die Welt stolpere, keinerlei Erfahrung hätte und alles für bare Münze nehme, was ich sehe. Über die Jahre entwickelt man zum einen ein ganz gutes Gespür dafür, wenn etwas nur geschieht, „um gute Presse zu bekommen“ – das geht dann für denjenigen eher nach hinten los, weil ich dann noch genauer hinschaue, um zu finden, war er/sie durch dieses Verhalten versucht zu verbergen.

    Realistischerweise muss man aber auch sagen: Solche Manipulationsversuche geschehen eher selten und sind, wie gesagt, leicht zu durchschauen. Denn ich muss ja nur beobachten, wie „normale“ Mitreisende behandelt werden, dann erkenne ich Unterschiede sofort. Ich beurteile Situationen ohnehin nicht so sehr nach dem, was ich an Behandlung erfahre, sondern viel mehr aus Beobachtung (und vergleichender Beobachtung, und Gesprächen mit Mitreisenden), wie andere behandelt werden; schiele z.B. beim Abendessen zum Nachbartisch, um zu sehen, wie schnell das Essen dort kommt, die der Kellner mit den Leuten umgeht, ob es Probleme gibt etc.

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