[WERBUNG] Seattle ist für mich eine der attraktivsten Städte der USA. Fünf oder sechsmal bin ich schon dort gewesen, meist beruflich, auch als noch Software (Microsoft) mein Thema war und nicht Kreuzfahrten. Fast jedes Mal habe ich ein paar private Tage angehängt und Seattle ist schnell zu einer meiner Lieblingsstädte geworden.
Von Seattle aus fahren in der Sommersaison zahlreiche Kreuzfahrtschiffe nach Alaska, eines der weltweiten Top-Ziele für Kreuzfahrten. Leicht übersieht man dabei, dass auch der pazifische Nordwesten der USA spektakulär ist und sich ein paar Tage Vor- oder Nach-Aufenthalt hier sehr lohnen.
Was fasziniert mich an Seattle?
Seattle, eigentlich der ganze „Pacific Northwest“ der USA, strahlt ein liberales, ziemlich europäisches Flair aus und ist in mancher Hinsicht das Gegenteil des „typisch amerikanischen“. Die Stadt hat ein gutes, öffentliches Nahverkehrssystem mit Bussen und Bahnen, viele Leute sind mit dem Fahrrad unterwegs und Leih-Elektro-Bikes stehen an jeder Straßenecke. Sogar manche Hotels bieten Leihfahrräder an.
Die Luft ist frisch und klar, der Blick über den Pudget Sound, einer weiten Bucht vom Pazifik her, ist grandios. Das Essen ist exzellent, weil es frisch aus dem Meer kommt, Obst und Gemüse zumeist aus nachhaltigem und regionalem Anbau stammen. Allein ein Besuch auf dem berühmten Pike Place Market ist immer wieder ein Erlebnis an Farben, Düften und Geschmack. Keinesfalls sollte man in Seattle beim Essen sparen – zu gut sind die Restaurants hier, vor allem Seafood, aber auch asiatisch oder italienisch.
Viele bahnbrechende Erfindungen stammen aus Seattle, beispielsweise CDs, Defibrillator, Doppler-Ultraschall, schnurlose Telefone und angeblich sogar der Rucksack. Bill Gates wohnt hier (und ging hier zur Schule), Amazon und Starbucks wurden hier groß, aber auch Filson, Eddi Bauer und natürlich Boeing, dessen Gründer William Edward Boeing von deutschen Eltern abstammt, deren Familienname noch „Böing“ geschrieben wurde.
Rundflug mit dem Wasserflugzeug
Die Schönheit des Pudget Sound, des Lake Washington und der Stadt selbst erlebt man am besten aus der Luft: Kenmore Air (950 Westlake Avenue North, Seattle, Tel. 866-4359524, www.kenmoreair.com) bietet mit zehnsitzigen Wasserflugzeugen quasi mitten in der Stadt vom Lake Union aus Rundflüge an, die ein grandioses Erlebnis sind, wenn das Wetter passt.
Für 99 Dollar gibt es einen 20minütigen Rundflug vom Lake Union aus über den Lake Washington (an dessen Ufer Bill Gates wohnt), der Elliot Bay mit dem großen Segelyacht-Hafen, der Hiram-M.-Chittenden-Schleuse und vor allem den Blick auf den Hafen von Seattle und die Wolkenkratzer der Stadt bis zum Mount Rainier am Horizont.
Tipp: Für einen direkten Blick auf die Space Needle sollte man sich einen Sitzplatz auf der linken Seite aussuchen, der Blick auf Stadt, Hafen und Mount Rainier ist von der rechten Seite besser. Aber letztlich sind die Flieger so klein, dass man von jedem Sitz aus alles sieht.
Pioniere und Glücksritter
Zu Zeiten des großen Klondike-Goldrauschs im Yukon Valley in den Jahren ab 1896 war Seattle der wesentliche Ausgangspunkt für Glücksritter und Abenteurer mit Ziel Alaska und Yukon River. Aber das wirkliche Geld wurde eigentlich in Seattle gemacht. Viele bekannte, heutige Unternehmen gehen auf die damalige Zeit zurück, als Ausstatter und Versorger der Goldjäger.
Eines der Unternehmen, die in dieser Zeit entstanden, ist die heutige Edel-Outdoormarke C. C. Filson von 1897. Der große Flagship Store (1741 1st Avenue S, Seattle, Tel. 206-8053700, www.filson.com) ist eine interessante, wenn auch nicht ganz billige, authentische Shopping-Gelegenheit.
Der Goldrausch hat Reichtum und Innovation in die Stadt gebracht, wovon die Stadt bis heute profitiert. Deshalb kann man erst mit der Geschichte Seattles auch die ganze Dimension des Goldrausches und damit auch einen wichtigen Teil der Geschichte Alaskas verstehen. Vor allem die einst von Goldgräbern geprägte Stadt Skagway, die auf vielen Alaska-Routen der Schiffe liegt, sieht man mit diesem Hintergrundwissen mit ganz anderen Augen.
Mitten in Seattle liegt das kleine Museum namens „Klondike Gold Rush“ (319 2nd Avenue South, Seattle, Tel. 206-2204240, www.nps.gov/klse/index.htm), das sich genauer mit der Goldrausch-Zeit befasst. Der Eintritt ist frei.
Die besten Aussichtspunkte in Seattle
Pudget Sound, Space Needle, Mount Rainier, Lake Union und die Silhouette der Hochhäuser: Seattle ist eine sehr fotogene Stadt. Allerdings muss man die richtigen Stellen kennen, von denen sich die beste Aussicht und entsprechende Fotogelegenheiten bieten.
Einen exzellenten Blick auf Downtown mit seinen Hochhäusern und – bei klarem Wetter – Mount Rainier im Hintergrund bietet ein Parkplatz entlang des Magnolia Boulevard, dem Magnolia Park Viewpoint. Der Abstecher hierher lohnt sich aber auch deshalb, weil hier in einem der edelsten Stadtviertel die teuersten und größten Villen der Stadt zu sehen sind.
Ein echter Geheimtipp ist der kleine und unscheinbare Dr. Jose Rizal Park. Von hier öffnet sich einer der wenigen Blicke auf Downtown Seattle vom Süden her. Touristen verirren sich eher selten hierher. Wer also allein auf einer Parkbank den Rundblick genießen will, ist hier genau richtig.
Entlang des Ufers von Lake Washington, beispielsweise vom Lake Washington Boulevard Park aus, zeigte sich der größte Vulkan der Region, Mount Rainier, in seiner vollen Pracht – wenn er denn einmal wolkenfrei ist.
Nur wenige Touristen finden auch den Weg zum Volunteer Park. Die Aussicht hier ist nicht grandios, aber ungewöhnlich. Wer ein besonderes Foto der Space Needle sucht, knipst das Wahrzeichen der Stadt von hier aus durch das Loch im Kunstwerk „Dark Sun“ – von den Einheimischen liebevoll „Donut“ genannt. Es steht direkt vor dem Asian Art Museum mit Blick auf einen künstlichen See und umgeben von Parkanlagen.
Der beste Blick über die Stadt bietet sich von der Aussichtsplattform der Space Needle. Die zur Weltausstellung 1962 gebaut Space Needle ist das Wahrzeichen Seattles und die größte Touristen-Attraktion der Stadt. Mehr zur Space Needle im folgenden Kapitel mit Tipps zum Sonnenuntergang in Seattle.
Tipps zum Sonnenuntergang in Seattle
Sonnenuntergänge sind in Seattle etwas Besonderes: meist sehr farbintensiv und dank der grandiosen Kulisse der Stadt selbst und der Elliott Bay beeindruckend schön.
Das vielleicht beste Sonnenuntergangs-Erlebnis bietet bei klarem Wetter die 2017 komplett renovierte, gläserne Aussichtsplattform auf der Space Needle, dem Wahrzeichen der Stadt (400 Broad Street, Seattle, Tel. 206-9052100, www.spaceneedle.com). Von dort gibt es einen großartigen Ausblick sowohl auf die Hochhäuser der Stadt, als auch auf den Pudget Sound und die Berge, hinter der die Sonne untergeht.
Allerdings ist die Space Needle kein ganz billiges, aber dennoch sehr empfehlenswertes Vergnügen: Tickets kosten ab 32,50 Dollar pro Person und sollten frühzeitig online reserviert werden, um genau den Time Slot für den Sonnenuntergang zu bekommen.
Ein schöner Platz für den Sonnenuntergang ist aber auch die Waterfront von Seattle. Vom Ende der Piers kann man den Sonnenuntergang ebenfalls gut beobachten, auch gleich ein wenig in das (touristische) Abend- und Nachtleben der Stadt eintauchen oder eine Runde am Riesenrad „The Great Seattle Wheel“ (14 Dollar) drehen.
Wer Seattle bereits kennt, wird sich an die doppelstöckige, autobahnartige Hochstraße erinnern, die entlang der Waterfront verläuft. Die gute Nachricht ist: Der Verkehr wurde bereits in einen Tunnel verlegt, die Beton-Konstruktion der Straße wird komplett zurückgebaut. Die Waterfront gewinnt damit enorm an Attraktivität.
Ganz am Ende der Waterfront liegt der „Olympic Sculpture Park”. Etwas erhöht bietet der Park einen weiten Blick über Elliott Bay und den Pudget Sound.
Der Landschaftspark wird vom Seattle Art Museum betrieben, der Eintritt ist dennoch frei. Er beherbergt Großskulpturen bekannter Künstler – daher der Name „Olympic Sculpture Park“.