Hopedale ist eine von Inuit gegründete Siedlung in der autonomen Region Nunatsiavut im Nordosten Kanadas. Der Ort hieß ursprünglich Agvituk – „Heimat der Wale“. Hopedale hat ein Hotel, einen kleine Flughafen, etwas mehr als 500 Einwohner und ist Sitz des Parlaments von Nunatsiavut.
Sehenswert ist in Hopedale aber vor allem die Missionskirche und das darin ebenfalls untergebrachte Museum des Ortes. Die Kirche stammt von deutsch-mährischen Missionaren, den Herrnhuter Brüdergemeinde (englisch: Moravian Church), die 1782 hier ankamen und den Ort kurz darauf in „Hoffenthal“ – Hopedale – umbenannten.
Die historische Mission gilt als das älteste Holzgebäude Kanadas östlich von Quebec. Auch heute noch gibt es in der Kirche eine christliche Sonntagsschule. Das Museum zeigt alte Werkstätten-Einrichtungen der Brüdergemeinde, Inuit-Werkzeuge und ein Kajak, historische Ausgrabungen aus der Region, zahlreiche Fotos der Missionare. Auch eine kleine Bibliothek mit alten Schriften und Bibeln gibt es im Museum Hopedale.
Durch den Sturm am Atlantik kommen wir in Hopedale einige Stunden verspätet an und erkunden den kleinen Ort abends, inklusive einer ein wenig abenteuerlicher, nächtlicher Überfahrten mit den Tenderbooten.
Makkovik
Bei unserer morgendlichen Ankunft im nicht weit von Hopedale entfernten 400-Einwohner-Ort Makkovik wartet offenbar der ganze Ort auf uns – außer den meisten Männern. Die sind in der Umgegend auf Jagd nach Kanadagänsen. Makkovik gehört wie Hopedale zu Nunatsiavut.
Wir werden herzlich empfangen und bekommen eine Führung durch das ganze Dorf mit Schule, einem kleinen, lokalen Museum namens „White Elephant“, einer ehemaligen Missions-Kirche von der Herrnhuter Brüdergemeinde.
Besonders stolz präsentieren die Einheimischen ihre neue Eissport-Halle. Dort bekommen wir auch ein paar lokale Spezialitäten zum Probieren: geräucherten und getrockneten Fisch sowie Kuchen aus allen möglichen Beeren, die hier in großen Mengen wachsen.
Die Blätter der niedrigen Bäume und Büsche leuchten in bunten Herbstfarben, die Hügel rund um den Ort sind voll von Blaubeeren, Preisselbeeren und Moltebeeren (die hier „Bakeapples“ heißen) und Krähenbeeren (die hier „Blackberries“ heißen, aber dennoch nichts mit Brombeeren zu tun haben, sondern ein wenig an Cranberries erinnern, aber weniger sauer sind).
Roh und frisch gepflückt schmecken am besten die Blaubeeren. Ich muss mich beherrschen, um nicht zu viele davon zu essen. Schließlich will ich den Einheimischen und den Schwarzbären, die es hier gibt, nichts wegessen …
Ein Schwarzbär soll sich am Morgen unserer Ankunft hier nahe des Müllplatzes herumgetrieben haben, zu sehen bekommen wir ihn aber leider nicht.