Von Grönland über den Nordatlantik ins nordöstliche Kanada mit Labrador und Neufundland: Das Expeditions-Kreuzfahrtschiff Fram von Hurtigruten fuhr 16 Tage lang von Kangerlussuaq nach Halifax. Tägliche Berichte erzählen die Reise in den arktischen und subarktischen Herbst.
Entlang der Südwest-Küste von Grönland erkunden wir mit der Fram tiefe Fjorde, grandiose Berglandschaften und Eisberge, aber auch die Inuit-Kultur und Spuren mittelalterlicher Wikinger-Siedlungen. Wir sind unterwegs, während die Natur von Herbst auf Winter wechselt, das Meer vielleicht schon eine dünne Eisschicht bildet und der erste Schnee fällt.
Auf der Überfahrt von Grönland nach Labrador über den Nordatlantik werden wir uns hineindenken in die Wikinger und später Forscher und Walfänger früherer Jahrhundert, wie sie mit winzigen Schiffen und vergleichsweise schlechter Ausrüstung diese rund 1.300 Seemeilen bewältigt haben könnten.

Wilde Natur, grandiose Eis- und Berglandschaften, die Weite des Nordatlantik mit vielleicht ruhiger, vielleicht aber auch sehr rauer See wird uns ebenso begegnen wie faszinierende Spuren früher Besiedlung, Unesco-Welterbe-Stätten und sogar ein wenig französisches Savoir-vivre auf St. Pierre and Miquelon. 4.952 Kilometer legen wir auf dieser Kreuzfahrt mit der Fram insgesamt zurück.
Wir werden auf dieser Reise wandern, per Boot zwischen riesigen Eisbergen kreuzen und immer wieder Wale, Delfine und Robben, Seeadler und jede Menge Seevögel beobachten. Polarfüchse, Kojoten, Schneehasen und in Kanada Schwarzbären und Elche sind hier zu Hause – zu Gesicht bekommen sollten wir diese Tiere allerdings nicht.
Unser Schiff: Die Fram von Hurtigruten
Unterwegs bin ich bei dieser Reise mit einem der bekanntesten Expeditions-Kreuzfahrtschiffe, der Fram von Hurtigruten. Sie fährt unter norwegischer Flagge, bietet Platz für 254 Passagiere und ist 114 Meter lang. Sie wurde 2007 bei Fincantieri in Italien gebaut und hat seitdem weit über 700.000 Seemeilen zurückgelegt. Die Zahl stammt von ihrem „Zehnjährigen“ im Mai 2017, seitdem sind noch viele Tausend Meilen hinzugekommen.

Den Namen hat das Schiff zu Ehren der ersten „Fram“, dem 1892 im Auftrag des norwegischen Polarforschers Fridtjof Nansen erbauten Schiffes, das unter Nansens Führung auf Nordpol-Expedition ging. Der norwegische Polarforscher Roald Amundsen wählte für seine große Expedition in die Antarktis mit Ziel Südpol ebenfalls die Fram.
Dieser Reisebericht ist jetzt auch Teil der Blogparade von Daniels Fernwehblog mit dem Motto „Meine schönste Kreuzfahrt“. Sich zu entscheiden, was wirklich die schönste Kreuzfahrt von allen war, fällt unheimlich schwer, weil jede Reise auf andere Weise faszinierend ist. Meine Wahl für die Blogparade fiel auf diese Expeditionskreuzfahrt, weil sie ein außergewöhnlich intensives Erlebnis sowohl in Hinblick auf Natur als auch den engen Kontakt zu den Einheimischen vor allem in Norden Kanadas in sich vereinigt hat.