Der Tag beginnt auf See mit heftigem Schwell, der die Fram in einen Express-Aufzug verwandelt – im Sekundenrhythmus aufwärts und abwärts. Der farbenfrohe, kleine Fischerort Paamiut, vor dem wir am Nachmittag ankern, versöhnt uns aber sofort.
Wir werden mit einem Chor-Konzert in der Ortskirche begrüßt, das uns in eine fast schon weihnachtliche Stimmung versetzt. Die Lieder sind auf Grönländisch, erinnern aber sehr an unsere Kirchenlieder. Die 1909 gebaute Holzkirche im norwegischen Stil, gilt als eine der schönsten Grönlands.
Gleich nebenan hat Paamiut ein kleines Freilichtmuseum mit historischen Gebäuden aus dem vorigen Jahrhundert, dem Fischkutter „Dina“ von 1948 und ein traditionelles, grönländisches Haus, wie es in den 1940er-Jahren ausgesehen hat.
Ein Spaziergang durch das Dorf mit seinen bunt angemalten Häusern ist reizvoll, die Einheimischen freuen sich über seltenen Besuch von Fremden.
Ich steige – wie schon gestern – auf eine Anhöhe für Fotos von oben und mit einem schönen Blick auf die fjordartige Bucht, in der Paamiut liegt.
Auf dem Hügel färben sich die Blätter der niedrig wachsenden Pflanzen herbstliche Rot und Gelb, der Winter ist hier schon sehr nahe, auch wenn Paamiut dank einer warmen Strömung, einem Ableger des Golfstroms, ganzjährig eisfrei ist.