Klar Himmel, farbkräftiger Sonnenaufgang und der erste Eisberg auf dieser Grönlandreise: Der Tag in der Bucht von Igaliku verspricht großartig zu werden. Wir erkunden die Bucht erst per Kayak, später den Ort und die Umgegend zu Fuß.
Igaliku hat nur 21 Einwohner, aber jede Menge Schafe sowie ein Hostel, Ferienwohnungen, ein Restaurant. Insgesamt rund 300 Touristen kommen jedes Jahr hierher. Sogar ein Hollywood-Star hat hier sein Sommerhaus: Nikolaj Coster-Waldau aus „Game of Thrones“. Wer sich einfach an den Wegrand setzt und die vollkommene Stille hier genießt, warum vermutlich er sich ausgerechnet diesen abgelegenen Ort ausgesucht hat.
Der Ort ist gilt als einer der schönsten Grönlands, ist vor allem aber historisch bedeutend. Schon im 12. Jahrhundert war er Bischofssitz, die Überreste des Doms sind noch heute zu besichtigen. Und bereits im 10. Jahrhundert siedelten hier Wikinger, die von Island und Norwegen gekommen waren.
Der Tag ist aber auch aus einem anderen Grund perfekt: spiegelglattes Wasser, kein Wind, ideal Kayaken. Die Kayak-Guides der Fram bringen die Kayaks an einen Kiesstrand, wir kleiden uns derweil mit Thermounterwäsche und einem Trockenanzug nebst Rettungsweste an.
Das Paddeln gehen wir geruhsam an und fahren entlang des Ufers, genießen den Ausblick auf die Berge rundherum und auf das kleine Dorf am Ufer. Auch wenn wir bei dem herrlichen Wetter alles andere als frieren, ist der Kaffee oder Rum mit Aquavit des Hoteldirektors bei unserer Ankunft in Igaliku dennoch willkommen.
Am Rückweg zur Fram präsentiert sich das Schiff im allerbesten Nachmittagslicht und unsere Zodiak-Fahrer dreht eine Extrarunde zum Fotografieren.
Fast schon zur Gewohnheit wird es für mich, in jedem Ort hier auf einen kleinen Berg zu steigen. Diesmal geht es besonders weit hinauf. Aber in Igaliku lohnt sich das auch ganz besonders.
Denn der Blick über die Bucht ist ebenso grandios wie die Aussicht hinüber in die Nachbarbucht, in der zahlreiche, kleine Eisberge treiben.