Es riecht intensiv nach Fisch, als wir mit den Tenderbooten in die Bucht von Maniitsoq hinein fahren: Tag 1 der Expeditionskreuzfahrt der Fram von Grönland nach Nordost-Kanada.
In dem hügeligen Ort stehen traditionelle, bunte Häuser neben großen Wohnblocks. An den steilen Berghängen sind die Häuser oft mit hölzernen Treppen verbunden. Am Straßenrand sind Schneemobile für den Winter geparkt, der hier bald beginnt. Nahe des Anlegers ein Supermarkt, ein kleiner Souvenirladen, eine moderne und eine alte Kirche.
Der Ort hat nichts Spektakuläres, aber er wirft uns mitten hinein in den Alltag der Grönländer und ist der perfekte Start in diese Reise in die Welt der Inuit.
Ein malerischer Friedhof, ein sehr hübsches Museum mit alter und moderner Inuit-Kunst, traditionellen Werkzeugen und traditionellen Kajaks sind der touristische Teil unseres Besuchs. Sehr reizvoll ist aber, einfach durch die Straßen zu schlendern, sich das Leben hier vorzustellen.
Ich steige auf einen kleinen Berg hinter dem Dorf hinauf und genieße den Blick über Maniitsoq, die Bucht, die schneebedeckten Berge auf der anderen Seite des Fjords. Etwas außerhalb der Bucht liegt die Fram, auf die wir vor weniger als 24 Stunden eingeschifft sind.
Dabei hat uns Grönland am Abend davor von seiner schönsten Seite begrüßt. Beim nächtlichen Anflug auf Kangerlussuaq steht der Vollmond am Himmel, am Horizont ist der letzte Schimmer eines orange-roten Sonnenuntergangs zu sehen, darüber wabern mystisch die ersten Nordlichter dieser Reise. Wir setzen im Dunklen mit den Tenderbooten zur Fram über. Erst nach Mitternacht kommen wir ins Bett.
Der Morgen empfängt uns mit einem intensiven Sonnenaufgang hinter den Bergen Grönlands an der Ausfahrt des Kangerlussuaq-Fjord. Es ist der Beginn einer wahrscheinlich erlebnisreichen, intensiven Reise am Rande der Arktis.