War ich am Vormittag noch neidisch auf die Kajaker, die Beluga-Wale gesehen hatten, bekomme ich die wunderschönen Tiere noch am selben Tag selbst vor die Linse.
Nach einer kleinen Wanderung am Samarin-Gletscher sehen wir die Belugas von einer Anhöhe aus in der Bucht vor dem Gletscher. Es sind drei Gruppen mit vielen Jungtieren, insgesamt wohl neun Belugas, die gemächlich durchs Wasser gleiten und immer wieder kurz auftauchen. Die älteren Tiere haben die für Belugas typische, weiße Färbung, die Kälber sind grau. Um präzise zu sein: Belugas sind eigentlich keine Wale, sondern gehören wie Orcas zu den Delfinen.
Als wir zu der kurzen Wanderung über eine Mittelmoräne eines Nachbargletschers des Samarinbreen aufbrechen, ist der Himmel noch bewölkt. Bis wir nach einer halben Stunde auf einer kleinen Anhöhe ankommen, ziehen sich die Wolken immer weiter zurück.
Bald strahlt der Himmel tiefblau, nur ein paar weiße Wolken ziehen an den Berggipfeln entlang, die hier bis etwa 1.400 Meter aus dem Hornfjord steil nach oben ragen.
Der Samarinbreen leuchtet in Weiß und Hellblau, kleinere Eisberge schwimmen in der Bucht. Die Belugas ziehen alle in ihren Bann und Geologe John hat kaum noch eine Chance, seine faszinierenden Geschichten über Gletscher zu erzählen.
Nach der kleinen Wanderung steigen wir in Zodiacs und fahren bis ganz nahe an den Samarin-Gletscher heran.
Wir bewundern glitzernde Eisberge, die bis zu 40 Meter hoch aufragende Gletscherfront.
Und wir beobachten viele Seevögel wie zum Beispiel die liebenswerten, kleinen Gryllteisten mit ihrem schwarzweißen Gefieder und roten Füßen.