Eisbären! Eine Bärenmutter schwimmt mit zwei zweijährigen Jungen quer durch eine Fjord, genau vor der Sea Spirit. Darauf haben wir tagelang gewartet. Endlich sind sie da, die Eisbären.
Nicht einmal einhundert Meter vom Schiff entfernt schwimmt eine Eisbärenmutter mit ihrem Nachwuchs in aller Ruhe durch den Fjord vor dem Gletscher mit dem etwas seltsamen Namen „14. Juli“, der dem französischen Nationalfeiertag gewidmet ist. Der Kapitän stoppt die Maschinen.
Wir liegen ganz ruhig im Wasser und beobachten die kleine Eisbärenfamilie beim Schwimmen. Immer wieder fliegen Raubmöwen über die Bären, einmal auch ein Papageientaucher, die in Spitzbergen eher selten sind. Die Jungen drehen ihren Kopf zu den Vögel, sehnen sich wohl nach einer leckeren Mahlzeit.
Nach etwa einer Stunde hat die Bärenfamilie das gegenüberliegende Ufer erreicht. Ein Landgang am Gletscher ist damit ausgeschlossen. Aber es ist ohnehin viel reizvoller, mit dem Zodiac näher ans Ufer heranzufahren und die Eisbären aus respektvoller Distanz zu beobachten.
Eisbären sind der insgeheime Hauptgrund für eine Spitzbergen-Expeditionskreuzfahrt bei den meisten Passagieren und dem Expeditionsteam dürfte ein Stein vom Herzen gefallen sein, dass sie endlich Eisbären gesichtet haben.
Nachdem die Eisbären auf dem Schotterfeld der Gletschermuräne hinter einem Hügel verschwunden sind, drehen wir eine ausführliche Runde entlang der Gletscherfront mit spektakulären Eisbergen und fischen ein Stück klares Gletschereis aus dem Wasser – für einen abendlichen Drink an der Bar der Sea Spirit. Das prickelnde Geräusch dieses Eises im Whisky-Glas ist ein Erlebnis für sich.
Wir fahren mit dem Zodiac-Schlauchboot noch eine Weile am Ufer entlang und entdecken dabei eine neugierige Ringelrobbe …
… ein einsames Pärchen Papageientaucher inmitten einer Kolonie von Trottellummen …
… und zahlreiche Dreizehen-Möwen.