Mit der Harmony of the Seas hat die Oasis-Class von Royal Caribbean International auch in ihrer zweiten Generation nichts von der Faszination verloren, die schon ihre Schwestern Oasis of the Seas und Allure of the Seas ausstrahlen. Sie ist noch ein wenig größer, noch ein wenig spektakulärer und damit das jetzt größte Kreuzfahrtschiff der Welt. Wir haben uns die Harmony of the Seas genau angesehen.
Es ist faszinierend, wie unterschiedlich Schwesterschiffe sein können: Auch wenn die Harmony of the Seas in einer anderen Werft gebaut wurde, nämlich bei STX France, ist sie doch eine nahezu baugleiche Schwester von Oasis of the Seas und Allure of the Seas. Im Prinzip – denn RCI hat nicht nur kleinere Schwachpunkte ausgebügelt, sondern auch neue Ideen von der Quantum Class übernommen. Am auffälligsten ist das beim Innendesign. Am wenigsten sichtbar, aber signifikant ist eine um 20 Prozent bessere Energie-Effizienz im Vergleich zu Oasis und Allure of the Seas (laut Reederei-Angaben).
Das Flair ist auf der Harmony of the Seas an vielen Stellen ein ganz anderes und dennoch fühlt man sich in vertrauter Umgebung, wenn man die beiden Schwesterschiffe kennt. Die Harmony of the Seas ist an vielen Stellen eleganter, moderner, heller und weniger verspielt. Viel hat sie bei Design, Ambiente und Features von der Quantum-Class übernommen.
Details, Bildergalerie, Panorama-Fotos
Im Folgenden gehen wir vor allem auf Veränderungen und Neuigkeiten ein. Im Kapitel „Die Harmony of the Seas im Überblick“ finden Sie aber noch einmal systematisch alle Besonderheiten und Highlights der Oasis-Class-Schiffe im Detail. Basis-Infos zu Royal Caribbean International wie Restaurant- und Getränkepreise, Trinkgeld-Empfehlungen und Vieles mehr finden Sie in unseren Beitrag „Royal Caribbean: Portrait, FAQ und Details“.
Alle Einzelheiten zur Harmony of the Seas können Sie sich auch in unserer Bildergalerie mit über 900 Fotos von der Harmony of the Seas ansehen. Und wir haben insgesamt 45 interaktive Panorama-Bilder von nahezu allen Bereichen des Schiffs erstellt, die Sie im Folgenden bei den jeweiligen Themenbereichen finden.
Elegante Schlichtheit statt verspielter Details
Die elegante Schlichtheit der Harmony of the Seas hat einige liebenswerte Details verdrängt, die charakteristisch für Oasis und Allure of the Seas sind: Die Messing-Säulen mit ihren „Little Wonders“ im Schauglas, kleine Figuren wie etwa einen kleinen Jungen an einer Laterne auf der Royal Promenade, das versteckte Liebespaar in der Nische neben dem Pub, eine Möwe am Geländer im Aqua Theater, der Zeitung lesende Alligator am Entertainment Place.
Verschwunden sind auch ein paar versteckte Details – wohl aus unterschiedlichen, aber durchaus verständlichen Gründen: etwa die versteckten, öffentlich zugänglichen Balkone jeweils um die Ecke bei den Kletterwänden am Aqua Theater (dort sind jetzt zusätzliche Kabinen) oder die vier Balkone auf Deck 9 über dem Central Park, von wo aus man einen schönen Blick über den Park hatte.
Vertraute Orte mit verändertem Charakter
Das Solarium – ganz vorne oben – ist nicht nur größer, sondern auch viel offener gestaltet und wirkt dadurch einerseits großzügiger, andererseits aber auch nüchterner als auf den beiden Schwesterschiffen.
Der Boardwalk mit dem dahinter gelegenen Aqua Theater vermittelt durch die neue Rutsche „The Ultimate Abyss“ viel intensiver die Stimmung eines Jahrmarktes. Auf der Harmony of the Seas wirkt der Jahrmarkt zudem moderner und turbulenter, auf der Oasis und Allure of the Seas eher verträumt und im guten Sinne altmodisch.
Frisch und modern kommt das Windjammer-Buffet-Restaurant daher und erinnert sehr an die Buffets der neuen Mein-Schiff-Flotte oder auch die der Quantum-Class-Schiffe in eleganten, gedeckt-hellen Farben, mit relativ schweren und hochwertig wirkenden Stühlen und einem großzügigen Gesamteindruck.
Sehr offen ist auf der Harmony of the Seas auch der hintere Bereich der Royal Promenade geworden. Das liegt unter anderem an der Bionic Bar, die anders als die Champagne Bar der Schwesterschiffe zur Promenade hin offen gestaltet ist. Die Cocktails mixenden Roboter-Arme bilden einen Anziehungspunkt für Passagiere in diesem sonst eher als Durchgang fungierenden Bereich.
Deutlich verändert hat sich hier auch die Geräuschkulisse: Manche mögen zwar die Wasserfontäne und die Springbrunnen unter der Rising Tide Bar vermissen, ohne das mitunter sehr laute Rauschen des Wassers geht es hier jetzt aber viel ruhiger zu – besonders für die Crew-Mitglieder an der benachbarten Rezeption ist das sicherlich eine Wohltat.
Rutschen – mit und ohne Wasser
Lange gab es bei Royal Caribbean International überhaupt keine Rutschen. Das hat sich geändert – und immer, wenn RCI etwas Neues anpackt, werden keine halben Sachen gemacht, dann muss es das Beste sein. Zumindest mit „The Ultimate Abyss“ ist das gelungen. Kein anderes Schiff hat eine Rutsche, die sich über fast zehn Decks in die Tiefe stürzt, noch dazu ohne Wasser und deshalb für alle Passagiere mit geringem Aufwand auch als Spaß zwischendurch nutzbar.
Von Deck 16 am Heck steigt man in den mit spitzen Zähnen furchterregend gestalteten Schlund eines Anglerfischs ein paar Treppenstufen nach oben, bevor es über eine Glasboden-Plattform in die Rutsche geht. Damit es ordentlich flutscht, gibt es eine Rutsch-Matte mit Fußsack und dann geht es durch eine dunkle, teils mit Licht- und Geräuscheffekten aufgepeppte Röhre in Spiralen steil nach unten bis auf den Boardwalk auf Deck 6.
Tipp: Loser Schmuck und Brillen müssen abgenommen werden, eine Actionkamera mit Brust- oder Kopf-Gurt darf aber mit in die Rutsche.
The Perfect Storm
Den Namen bedrohlicher Stürme hat RCI den der Wasserrutschen gegeben: Typhoon, Cyclone und Supercell. Sie beginnen jeweils vorne auf Deck 18 (Einstieg am Pooldeck) und reichen ein Stück über den offenen Bereich des Central Parks bis aufs Pooldeck auf Deck 15. Action-Kameras sind in den Wasserrutschen übrigens, anders als bei der Ultimate Abyss, nicht zugelassen.
Typhoon und Cyclone sind zwei Renn-Rutschen, die sich in rasanter Fahrt drei Decks nach unten schlängeln. Supercell ist eine Rutsche mit einer nach oben offenen Schüssel am Ende, in der die Passagiere im Kreis herum gewirbelt werden – etwas ähnliches gibt es bereits bei Norwegian Cruise Line mit „The Plunge“ auf der Norwegian Epic. Ausprobieren konnten wir in der Kürze der Zeit an Bord keine der Rutschen. Das holen wir im August nach, da ist nämlich unser Privaturlaub auf der Harmony of the Seas bereits gebucht.
Der beste Bericht zur Hits den ich bisher auch international gelesen habe. Danke!
Ich kenne die Oasis und fand sie toll! Dieser Bericht und die tollen Bilder machen definitiv Lust auf die Harmony!
Ein toller Bericht über die Harmony of the Seas hut ab.
Mir persönlich wäre dieses Schiff etwas zu groß, aber die Bilder die von Franz gemacht worden sind waren toll und man bekommt Lust mal eine Woche mit dem Schiff zufahren, wenn ein die Route egal ist, weil man die Häfen von früheren Fahrten schon kennt, wie die normale westliche Mittelmeer Runde.