Dass die Wanderung auf Fatu Hiva anstrengen werden würde, war klar: 650 Höhenmeter hinauf und wieder hinunter auf 15 Kilometern Strecke bei knapp 30 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit. Kurz: Dringend nötige und willkommene Anstrengung, um das viele, gute Essen an Bord der Aranui 5 ein wenig abzutrainieren.
Die Aranui 5 geht schon am späten Abend vor Omoa auf Fatu Hiva vor Anker, denn von Tahuata aus sind es nur wenige Stunden Fahrt. Morgens setzen wir in den kleinen Ort Omoa über. Wahrzeichen des Ortes ist der einzigartige Zwillings-Tiki direkt am Ufer.
Bevor wir zur Wanderung über die Berge hinüber nach Hanavave aufbrechen, sehen wir uns ein wenig am lokalen Künstlermarkt um. Eine der Künstlerinnen demonstriert, wie Tapa hergestellt wird, für das die Insel Fatu Hiva bekannt ist.
Tapa ist ein dem ägyptischen Papyrus ähnliches, sehr robustes Papier, das aus Baumrinde beispielsweise des Maulbeerbaums hergestellt wird. Mit einem geriffelten Hartholz-Stock wird die abgelöste Rinde so lange geklopft, bis sie die gewünschte Dicke hat.
Anders als Papyrus wird Tapa aber immer aus einem einzigen Stück Rinde hergestellt und nicht aus Streifen zusammengesetzt. Nach dem anschließenden Trocknen ist das Tapa fertig. Heutzutage dient es als Papier zum Zeichnen von Ornamenten und Bildern mit Tinte. In der ursprünglichen, marquesischen Kultur diente das Material aber vor allem als Stoff für Bekleidung.
In Omoa lernen wir auch, wie traditioneller Blumenschmuck „Umu hei“ fürs Haar gemacht wird. Später zurück an Bord der Aranui 5 bekommen wir auch noch einen Kurs im Binden von „Aeu pipi“-Blumenkränzen, die auf den Marquesas bei festlichen Anlässen am Kopf getragen werden – sowohl von Frauen wie Männern.
Von Omoa machen wir uns also auf den Weg zu Fuß nach Hanavave, während die Aranui 5 dorthin voraus fährt. Der Aufstieg ist steil und anstrengend. Erfreulicherweise ist der Himmel bewölkt. Trotzdem kommen wir heftig ins Schwitzen. Nach zwei Stunden und sieben Kilometern Wegstrecke hat die Crew der Aranui 5 ein kleines Picknick mit frisch gemachten Sandwiches, Brownies, Apfeln und Kaffee aufgebaut.
Für die Anstrengung des Aufstiegs werden wir beim Abstieg belohnt, der fast ebenso steil ins Tal von Hanavave hinunter führt wie der Weg herauf aus Omoa. Die Aussicht wird nach jeder Kurve noch ein weniger schöner und spektakulärer.
Wir kommen an Mango-Bäumen vorbei, von denen wir die reifen Früchte nur pflücken müssen. An einer schattigen Biegung setzen wir uns an den Wegrand und genießen die kleinen, süßen Früchte. Wie schön wäre es doch, einen solchen Baum zu Hause im Garten haben zu können …
Die steil aufragenden, üppig grünen Bergketten erinnern mich an die Hawaii-Insel Kauai, eine der schönsten Inseln der Welt. Fatu Hiva kommt dem ziemlich nahe – ein kleines Paradies mitten im Stillen Ozean.
Die Reise mit der Aranui 3 und der Aranui 5 habe ich insgesamt 9 Mal gemacht und nicht eine davon bereut.Allerdings habe ich immer im 8 Bettenraum geschlafen und das war und ist für mich kein Problem, ja teilweise sogar zum Vorteil, denn bei einigen Reisen waren wir eine „eingeschworene“ Gemeinschaft.Das war super, aber auch nicht selbstverständlich. Geflogen bin ich von Berlin nach Paris und dann mit der Air France über Lax nach PPT.Den Zwischenstopp in Los Angeles empfinde ich als belastend.Früher wurde der Zwischenstop unbürokratischer gestaltet. Wir waren in einem Extra Raum, wurden dort mit Bild und Fingerabdruck kontrolliert und das war es dann. Von dort wurden wir dann wieder zum Flugzeug abgeholt.Sollte es mir meine Gesundheit erlaubt, mache ich diese Reise noch einmal.Die Wanderung auf Fata Viva konnte ich bei meiner letzten Reise 2018 nicht mehr machen,leider. Damals wusste ich noch nicht, dass ich auf dem Weg zur Lungenembolie war. na na