Die Aranui 5 ist ein kombiniertes Fracht- und Passagierschiff. Das macht sie zu etwas Außergewöhnlichem und gewährt den Passagieren nebenbei einen tiefen Einblick in das Alltagsleben der Einheimischen. Aber auch ihre Fahrtroute ist etwas Besonderes, denn so intensiv lassen sich die Marquesas Island auf andere Weise nicht erleben.
Tourismus gibt es auf den Marquesas Islands so gut wie gar nicht. Größere Kreuzfahrtschiffe machen hier nur sehr selten Halt und dann auch nur im größten Hafen, Nuku Hiva, wie kürzlich die Maasdam. Lediglich die Paul Gaugin hat Routen, auf denen vier der Inseln angelaufen werden. Die Aranui läuft sechs Inseln mit insgesamt neun Stopps an.
Themen dieses Beitrags: alle Fakten zur Aranui 5 – Ambiente und Bord-Leben – Restaurant und Getränke – Kabinen-Ausstattung – Nebenkosten – Tipp zu Internet-Zugängen unterwegs – Landgänge und Ausflüge – Frachtbereich der Aranui 5 – interaktive 360-Grad-Panorama-Bildern der Aranui 5.
Eine durchgängig perfektionierte Kreuzfahrtschiff-Organisation kann man auf der Aranui 5 nicht erwarten. Aber dafür geht es angenehm menschlich-familiär, locker und entspannt zu. Flipflops zum Abendessen im Restaurant? Kein Problem, tragen die Keller ja auch.
Mit einem reinen Kreuzfahrtschiff ist die Aranui 5 nur eingeschränkt vergleichbar und das ist auch nicht sonderlich sinnvoll. Denn wer mit diesem Schiff fährt, will das eher sterile, durchgeplante Kreuzfahrtschiff-Ambiente meist ganz bewusst nicht. Ich ziehe hier dennoch Vergleiche zu reinen Kreuzfahrtschiffen – ausdrücklich nicht als Wertung, sondern zur Einordnung für erfahrene Kreuzfahrer.
Die Aranui 5 ist nicht einfach ein Kreuzfahrtschiff, auf dem auch ein wenig Fracht mitfährt. Tendenziell ist es eher anders herum: Vieles orientiert sich am Frachtgeschäft. Das beginnt mit der Fahrtroute, bei der beispielsweise je ein Hafen der Inseln Nuku Hiva und Oa Pou während der Reise zweimal angelaufen werden. Die Liegezeiten in den Häfen sind zwar jeweils geplant, können sich aber auch mal länger hinziehen, wenn die Beladung und Entladung der Fracht länger dauert.
Aranui 5 – die Fakten
Die Basisdaten zur Aranui 5 in aller Kürze: Indienststellung im Dezember 2015, 126,10 Meter lang, 22,2 Meter breit, Bruttoraumzahl (Tonnage) 11.468. Das Schiff hat 108 Kabinen für maximal 258 Passagiere, die von 104 Crew-Mitgliedern (inklusive Fracht-Personal) umsorgt werden. Im Frachtbereich am Bug ist Platz für bis zu 1.700 Tonnen Fracht und Container.
Die Crew stammt nahezu vollständig aus Französisch Polynesien, die meisten davon aus den Marquesas Islands, einige aus Tahiti. Auch der Kapitän ist aus Französisch Polynesien, einige Offiziere aus Frankreich.
Die Aranui 5 ist bereits das vierte Schiff dieser Art – eine Aranui 4 gab es nie, denn die Eigner-Familie Wong ist ursprünglich chinesischer Abstammung, wo die „4“ als Unglückszahl gilt. Firmensitz der Compagnie Polynésienne de Transport Maritime (CPTM) ist in Tahiti.
Eine Besonderheit bei den Kabinen sind die zwei 4er- und eine 8er-Kabine (C-Klasse), die sowohl eine günstige Alternative für Alleinreisende ist, als auch auf Teilstrecken von Einheimischen genutzt wird, um von einer Insel zur anderen zu gelangen.
Wer empfindlich auf Seegang reagiert, sollte sich vor der Reise mit entsprechenden Medikamenten gegen Seekrankheit versorgen, denn die Aranui 5 hat keine Stabilisatoren. Schon bei recht mäßigem Seegang bewegt sich das Schiff daher deutlich. Für Seefahrt-Fans ist das durchaus angenehmen, denn leichte Schiffsbewegungen sind eigentlich immer zu spüren. Zumindest zwischen den Marquesas Islands sind die Fahrtzeiten aber ohnehin kurz, meist nur wenige Stunden.
Ambiente und Bord-Erlebnis
Das Ambiente an Bord der Aranui 5 ist sehr leger und entspannt, das Verhältnis zur Crew familiär und herzlich. Eine Kleiderordnung gibt es nicht, Flipflops ist die typische Fußbekleidung, auch bei der Crew – mit Ausnahme natürlich im Frachtbereich, zu dem Passagiere aber ohnehin keinen Zutritt haben.
Insgesamt darf man nicht den Standard eines modernen Kreuzfahrtschiffs erwarten, außer in den Kabinen. In den Gängen und im Treppenhaus gibt es hellen Kunststoff-Boden, Teppich liegt aber im Restaurant und in den Bars. Extravagantes Design sucht man vergeblich. Von Optik und Design gibt unsere umfassende Bildergalerie der Aranui 5 einen guten Eindruck.
Das Restaurant ist sehr hübsch gestaltet und mit frischen Blumen dekoriert.
Das Pooldeck mit seinen mehreren, von Deck zu Deck nach oben hin abgestuften, halbrund um den Pool angeordneten Sonnendecks ist ein echtes Highlight und erinnert an klassische, kleine Kreuzfahrtschiffe von früher.
Unser persönlicher Lieblingsplatz ist der Außenbereich der Veranda-Bar auf Deck 6 mit bequemen Lounge-Möbeln und Blick ins Kielwasser.
Der Pool wurde zumindest auf unserer Reise eher selten genutzt, auch weil bei den häufigen Schiffsbewegungen (siehe weiter unten, „Aranui 5 – die Fakten“) das Wasser ziemlich herumschwappt und das Wasser oft auch seitlich aufs Deck spritzt, sodass der Boden hier oft nass ist.
Boutique, Vortragsräume, Fitness, Spa
Für das kleine Schiff überraschend groß ist die Bord-Boutique mit Kleidung, Souvenirs, Bücher, lokale Lebensmittel wie Rum, Honig oder Marmelade, aber auch viel täglichem Bedarf wie Sonnencreme, Medikamente, Bad-Utensilien – und einem lokalen als Naturölen basierenden Mückenschutz, der unserer Erfahrung nach deutlich besser wirkte als unser mitgebrachtes Mittel aus Deutschland.
Für Vorträge und das tägliche Briefing zum folgenden Tag wird die Lounge, der Konferenzraum und die Sky Bar genutzt, aufteilt nach den Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch. Typischerweise sind Franzosen die größte Gruppe an Bord, Deutsche stellen den zweitgrößten Anteil der Passagiere auf der Aranui 5.
Grundsätzlich hat das Schiff auch einen Fitness-Raum, der allerdings ohne Tageslicht auskommt und nur spärlich ausgestattet ist. Wir sind daher lieber an Land zum Wandern gegangen, als diese Geräte zu nutzen.
Ein kleines Spa mit einer Mitarbeiterin ist ebenfalls vorhanden. Das haben wir aber nicht getestet, sodass ich dazu keine Wertung dazu abgeben kann.
interaktive Panorama-Bilder: Aranui 5
Offene Brücke
Ein Highlight der Aranui 5 ist die offene Brücke: Steht die Tür offen – was fast immer der Fall ist – sind Passagiere willkommen, halten ein Schwätzchen mit dem Kapitän oder den Offizieren, schauen dem Steuermann über die Schulter.
Das Schiff hat sowohl große Nocks im Freien, als auch ein schmales Außendeck direkt vor der Brücke. Von hier gibt es den besten (und neben der Sky Bar direkt darüber) einzigen Blick nach vorne und auf den Frachtbereich. Diese Außenbereiche sind immer zugänglich, lediglich bei schwierigen Navigationssituationen ist ein kleiner Teil in der Mitte direkt vor dem Steuerstand abgesperrt. Das faszinierende Be- und Entladen der Fracht lässt sich von hier aus am besten beobachten.
Restaurant, Essen & Trinken
Das Essen an Bord der Aranui 5 ist sehr gut, die Gerichte von der französischen Küche geprägt. Manchmal würde man sich vielleicht noch etwas mehr polynesischen Einfluss wünschen. Aber hier die richtige Balance für alle Passagiere zu finden, ist zugegebenermaßen schwierig. Und an Land gibt es während der Ausflüge immer polynesisches Essen, ebenso wie beim polynesischen Abend mit großem Buffet am Pool.
Rot- und Weißwein sowie stilles Wasser gibt es mittags und abends kostenlos am Tisch, Wasserspender finden sich außerdem in den Treppenhäusern, in der Kabine stehen kleine Wasserflaschen. Und in der Lounge stehen ganztags Kaffee und Tee bereit.
Das Frühstücksbuffet ist umfangreich mit viel Obst, meist Mango, Papaya, Ananas, Wassermelone, Trockenmüsli, Gebäck und Brot, Wurst, Käse, Pancakes, Rührei, Frühstücksspeck, Würstchen und Ähnlichem.
Das Mittag- und Abendessen wird jeweils am Tisch serviert. Es gibt keine fest zugewiesenen Plätze und es sind ausreichend Tische für alle Passagiere vorhanden. Wenn die Liegezeiten es zulassen, gibt es dennoch zwei Tischzeiten, die um eine halbe Stunde zeitversetzt sind, um die Abläufe in der Küche zu entzerren und den Service zu beschleunigen. Mittags gibt es oft nur eine einzige, gemeinsame Tischzeit für alle.
Das Menü besteht aus Vorspeise, Suppe, Hauptspeise und Dessert ohne Auswahlmöglichkeit. Grundsätzlich bekommt man aber beispielsweise als Vegetarier oder bei Unverträglichkeiten andere Menüs, wenn der Küche das rechtzeitig bekannt ist – oder wenn einem einmal aus der Menüfolge etwas wirklich nicht behagt.
Besonders herzlich werden Geburtstage und Hochzeitsjubiläen gefeiert: Das Entertainer-Duo kommt mit Kuchen samt echter Kerzen an den Tisch, singt polynesische Songs zweistimmig mit Ukulele begleitet sowie einer kleinen Tanzeinlage.
Sehr liebenswert ist, dass zweimal pro Reise zum Dinner auch die gesamte Crew mit den Passagieren gemeinsam am Tisch sitzt.
Kabine
Die Kabinen sind relativ klein, entsprechen sonst aber den Standards auf Massenmarkt-Kreuzfahrtschiffen. Schubladen und Hängeschrank bieten ausreichend Platz für die Kleidung, der leere Koffer findet neben oder unter dem Bett Platz. Nur im Bad ist der Ablageplatz sehr begrenzt.
Die Kabinentür lässt sich ganz modern mit einer RDIF-Karte öffnen, die Klimaanlage ist sehr präzise regelbar – sofern man kurz einen Blick in die Bedienungsanleitung wirft. Ebenfalls sehr angenehm: Die Steckdosen haben europäische/französische Norm, Adapter kann man also zu Hause lassen.
Die ausführliche Beschreibung einer Standard-Außenkabine mit allen Details findet sich in Carmens Cruisediary.de im Beitrag „Aranui 5 – Standard-Aussenkabine 5630 auf Deck 5“.
Sehr positiv übrigens: Dreimal pro Reise gibt es einen kostenlosen Wäscheservice (außer Unterwäsche), außerdem gibt es einen Münz-Waschsalon. Beim Wäscheservice empfiehlt sich allerdings etwas Vorsicht: Ein Satz Wäsche kam bei uns rosa eingefärbt zurück. Wir hatten Glück: Es betraf nur drei Kleidungsstücke, die ohnehin einen ähnlichen Farbton hatten oder bei denen es egal war (Pyjama).
Landgang und Ausflüge
Der Landgang ist einer der Aspekte, bei denen sich die Reise mit der Aranui 5 deutlich von reinen Kreuzfahrten unterscheidet. Sehr positiv: Landausflüge auf den Marquesas Islands und im Tuamoto-Archipel (außer Tauchen) sind im Reisepreis inklusive, gegebenenfalls auch das Mittagessen an Land mit lokalen Spezialitäten. Eine touristische Infrastruktur gibt es auf den Inseln quasi nicht. Statt mit Ausflugsbussen ist man für längere Strecken in einer Kolonne aus Privat-PKWs und einheimischen Fahrern unterwegs – ein sehr reizvolles Erlebnis.
In einem Teil der Häfen kann die Aranui 5 an kleinen Piers anlegen, oft aber wird getendert. Statt der Kreuzfahrt-typischen Tender- oder Rettungsboote hat die Aranui 5 robuste Barges ohne Dach. Da die Piers nur Platz zum Anlegen einer einzigen Barge bieten, gibt es keinen kontinuierlichen Tenderservice vom Schiff an Land und zurück. Kurz nach der Ankunft geht es für die Passagiere an Land, ab etwa eine Stunde vor der Abfahrt wieder zurück. In der Zwischenzeit ist die Pier typischerweise für die Frachtbarge reserviert. In der Zeit sind die Passagiere meist aber ohnehin auf Ausflug.
Bis zu 50 Personen haben auf den Holzbänken der Passagier-Barges Platz, sodass alle Passagiere recht schnell an Land kommen. Ein weiterer Vorteil: Die Barges haben eine absenkbare Stahlplatte am Bug, sodass auch mal der direkte Ausstieg an einem Strand möglich ist, etwa am Palmenstrand von Tahuata.
Das Ausflugsteam stammt zumeist von den Marquesas Islands und kennt sich vor Ort sehr gut aus. Anders als das Expeditionsteam bei Expeditionskreuzfahrten wie beispielsweise von Hurtigruten oder Hapag-Lloyd Cruises haben sie aber keine landeskundlich-wissenschaftliche Ausbildung. Auf den meisten Reisen fahren auf der Aranui 5 aber ein oder zwei Lektoren mit, deren Vorträgen auf Englisch oder Französisch und mit deutscher Übersetzung angeboten werden. Und ein deutschsprachiger Reiseleiter ist immer an Bord.
Welche Ausflüge unternommen werden, habe ich in meinen täglichen Liveblog-Beiträgen bereits ausführlich beschrieben.
Was ist inklusive, was kostet extra?
Vollverpflegung mit Frühstück, Mittag- und Abendessen ist wie bei Kreuzfahrten üblich im Reisepreis enthalten. Stilles Wasser sowie Tischwein (rot, weiß – eine Flasche je vier Personen) in brauchbarer Qualität ist zum Mittag- und Abendessen jeweils kostenlos. In der Lounge stehen Filterkaffee und Tee ganztags kostenfrei zur Verfügung, In den Treppenhäusern stehen außerdem Eis- und Wasserspender zum Nachfüllen mitgebrachter Trinkflaschen.
Ansonsten sind die Getränkepreise moderat und kosten umgerechnet beispielsweise:
- 0,35-l-Dose Coca Cola: 2,50 Euro
- Cappuccino: 3,80 Euro
- 0,33 l Bier: 3,35 bis 4,20 Euro
- Cocktails: 10,90 Euro
Wem der Hauswein nicht genügt, zahlt pro Flasche Wein zwischen 19,70 Euro (Riesling G. Lorenz, Alsace) und 47 Euro (Chateau Notton, Margaux).
Cocktails gibt es zur Happy Hour jeweils eine Stunde am Spätnachmittag zum halben Preis. Die Cocktails haben abhängig vom jeweiligen Bartender eine etwas schwankende Qualität. Insgesamt sind sie aber gut, immer mit frischen Früchten dekoriert und von einem Schälchen Erdnüssen, Kokos-Stücken und Oliven begleitet.
Landausflüge auf den Marquesas Islands sind, wie schon erwähnt, im Reisepreis inklusive. Optionale Ausflüge auf Bora Bora kosten extra, alternativ kann man den Tag inklusive BBQ-Mittagessen aber auch auf der Privatinsel Motu Tapu verbringen. Optionale Angebote gibt es auch auf Fakarawa und Rangiroa, zum Beispiel Glasboden-Boot, Jetski oder Fahrrad-Verleih.
Trinkgeld für die Crew der Aranui 5 ist freiwillig und es gibt keine offizielle Vorgabe. Eine gängige, inoffizielle Empfehlung lautet umgerechnet 4,20 Euro pro Person und Nacht, wofür am letzten Reisetag eine Box an der Rezeption bereitsteht.
Grundsätzlich ist Trinkgeld in Französisch Polynesien nicht üblich. Auf den touristischer geprägten Inseln wie Tahiti und Bora Bora wird Trinkgeld angenommen, wenn man es anbietet, es wird aber keinesfalls erwartet. Auf den Marquesas Islands wird Trinkgeld dagegen oft sogar als beleidigend empfunden und deshalb freundlich, aber nachdrücklich abgelehnt. Hier sollte man an Land also nur dann Trinkgeld geben, wenn es von den Reiseleitern ausdrücklich empfohlen wird – was auf unserer Reise nur einmal bei einem Tagesausflug mit dem Jeep auf Nuku Hiva der Fall war.
Die Kosten für Spa, Gäste-Waschsalon sowie die genauen Preise für optionale Landausflüge insbesondere in Bora Bora hat Carmen in ihrem Cruise Diary zur Aranui 5 im Detail aufgelistet.
Internet-Zugang ist auf der Reise mit der Aranui 5 eine kleine Herausforderung – oder anders formuliert: eine gute Gelegenheit für Digital Detox, Offline-Kur, abschalten und entspannen. Denn an Bord der Aranui 5 ist das auf Satellitenverbindung basierende Wlan zwar recht flott, aber auch ziemlich teuer: knapp 30 Euro für 150 MByte Datenvolumen, 42 Euro für 500 MByte.
Internet und Telefon an Land
Alternativ bietet sich eine SIM-Karte des örtlichen Telefonanbieters Vini an, der im Vergleich zu Vodafon das deutlich bessere Netz hat. Eine entsprechende Telefonkarte ist sinnvoll, wenn man tatsächlich nach Deutschland telefonieren will, denn die Roaming-Gebühren deutscher Mobilfunkanbieter sind typischerweise sehr hoch oder es existiert überhaupt kein Roaming-Abkommen.
Für mobilen Internet-Zugang ist allerdings das Angebot von Tahiti WiFi am bequemsten: ein kleines Gerät, das man schon bei der Ankunft am Flughafen ausleihen kann und das eine Internet-Verbindung per Wlan für bis zu fünf Geräte gleichzeitig bereitstellt. Kostenlos dabei ist auch eine Vini-Sim-Karte zum Telefonieren mit 30 Inklusiv-Minuten für Gespräche innerhalb Französisch Polynesiens (und eingehende Anrufe aus dem Ausland), was praktisch für kurze Telefonate mit dem Hotel, zum Rufen eines Taxis oder Ähnliches ist.
Auf den Gesellschaftsinseln – für diese Reise relevant also Tahiti und Bora Bora – funktioniert die Internet-Verbindung via Tahiti WiFi perfekt mit hoher 3G- oder 4G-Geschwindigkeit. Im Tuamoto-Archipel und auf den Marquesas Islands geht aber nahezu überhaupt nichts, sprich: die Geschwindigkeit ist extrem langsam und reicht meist nicht einmal für den Upload von zwei, drei Instagram-Bildern. Das sagt einem Tahiti WiFi allerdings auch schon vorher, es kommt also nicht überraschend und liegt schlicht am nicht vorhandenen, technischen Netzausbau auf den Inseln.
Ansonsten gibt es an einigen Orten günstiges oder kostenloses Wlan beispielsweise in der Bibliothek oder in einem Café, das aber auch hier sehr langsam ist. Die Reiseleiter weisen in ihren Tagesbriefings jeweils darauf hin, wo Wlan-Internet verfügbar ist.
Deutlich besser soll die Versorgung mit mobilem Internet auf den Marquesas Islands irgendwann 2019 werden, wenn die Inseln mit einem Unterseekabel ans schnelle Internet angeschlossen werden. Wann das nutzbar sein wird, steht aber noch nicht genau fest.
Der Frachtbereich der Aranui 5
Die große Besonderheit der Aranui 5 ist die Kombination aus Passagier- und Frachtschiff. Das ist auch auf den ersten Blick erkennbar: Der hintere Teil sieht wie ein Kreuzfahrtschiff aus, der vordere wie ein Frachtschiff.
Tatsächlich ist die Aranui 5 vor allem für die rund 1.400 Kilometer von Tahiti entfernt liegenden Marquesas Islands essenziell: Sie versorgt die Inseln alle drei Wochen mit allem, was dort benötigt wird. Auf unserer Reise sehen wir auf dem Frachtdeck beispielsweise einen Bagger, einige neue Autos, jede Menge Baumaterial, Stahlträger, Container mit allem Möglichen an Alltagsbedarf. Auch einige Kühl- und Tiefkühlcontainer für verderbliche Lebensmittel sind an Bord. Lediglich lebende Tiere, größere Mengen Treibstoff und Gefahrgut nimmt die Aranui 5 im Interesse ihrer Passagiere nicht mit, dafür gibt es ein reines Frachtschiff einer anderen Gesellschaft, die solche Waren liefert.
Umgekehrt bringt die Aranui 5 die Produkte der Inseln nach Tahiti, vor allem das Kokosprodukt Kopra und die begehrten Noni-Früchte. Zu den Atollen im Tuamoto-Archipel liefert das Schiff Obst und Gemüse von den Marquesas.
Die Aranui 5 benötigt keinerlei Hafenanlagen, denn sie hat sowohl eigene Fracht-Barges an Bord, als auch zwei große Frachtkräne und Gabelstapler zum Einsatz sowohl an Land als auch in den Frachträumen des Schiffs. Wo die Aranui 5 nicht an einer Pier anlegen und entladen kann, geht sie vor Anker und transportiert die Fracht mit den Barges an Land.
Dort warten die Einheimischen schon mit ihren Allrad-Pickups, um ihre Lieferung abzuholen oder Obst, Gemüse, Kopra oder Noni-Früchte anzuliefern.
Hallo,
zuerst einmal großes Lob und herzlichen Dank für Ihren Reisebericht. Da wir selbst am 7.11.2019 auf der Aranui 5 einschiffen war Ihr Bericht für uns von großem Interesse. Wir haben aber noch Fragen und bitten Sie diese uns zu beantworten.
-Kann man problemlos CFP-France an Bankomaten erhalten z.B. Flughafen?
-die sonstigen Kosten an Bord (z.B. zusätzl. Getränke etc.) müssen die sofort bezahlt werden oder bekommt am alles gegen Unterschrift und am Schluß eine Rechnung?
Es wäre toll wenn wir von Ihnen eine Antwort erhalten würden.
Gruß aus dem verschneiten Schwarzwald
Helga und Werner Nick
Ich habe Geld gleich aus dem Automaten am Flughafen geholt (wenn man aus dem Sicherheitsbereich am Flughafen in Papeete herauskommt, ist ein Geldautomat recht, gegenüber der Mitwagenfirmen, wenn ich mich richtig erinnere).
Kosten an Bord funktioniert wie auf anderen Kreuzfahrtschiffen auch: Beim Einchecken an der Rezeption die Kreditkarte einlesen lassen; Ausgaben an Bord werden dem Bordkonto belastet und am Ende der Reise über die Kreditkarte abgerechnet.
Viel Freude auf dieser wunderschönen Reise!
Wenn ich für Ende des Jahres buchen wollen würde, wo würde ich denn da (online) hingehen, sodass du Affiliate-Provision bekommst und es preislich für mich okay ist? Oder kosten die Fahrten eh überall gleich viel? (Kreuzfahrt-Laie)
Lieber Matthias, sorry für die späte Rückmeldung, ich komme gerade erst aus Miami zurück … Preislich sollte es keine Unterschiede geben, wo Du buchst. Ich würde Dir bei einer solchen Reise aber empfehlen, es eher in einem guten Reisebüro zu buchen als online, damit Du eine gute Beratung kriegst und Hilfe bekommst, wenn es irgendwelche Probleme geben sollte. Bzgl. Affiliate habe ich bei der Aranui 5 leider ohnehin keine Möglichkeiten.
Herzliche Grüße
Franz
Es ist sehr empfehlenswert, eine Reise mit der Aranui 5 in einem Reisebüro zu buchen, in dem das Schiff bekannt ist und schon Erfahrungen gemacht wurden. Dort erhält man dann,,jedenfalls in dem ich seit langem meine Reisen gebucht habe, vernünftige Auskünfte.Ein mal bin ich „fremd“ gegangen und habe es dann bereut. Ein langjährig aufgebautes Vertrauensverhältnis ist immer zu empfehlen. Soweit ich weiß ist die Reise mit der Aranui 5 nur über ein Reisebüro zu buchen. Eine Reiserücktritt-Versicherung ist dringend zu empfehlenden. Die Buchung erfolgt meist langfristig im Voraus und wer weiß, was in fünf oder sechs Monaten oder mehr Monaten los ist?
Für mich hat sich nach meinen insgesamt 9 Reisen mit Aranui 3 und dann 5 bis heute nichts geändert. Lieber würde ich heute als irgendwann vielleicht in der Zukunft weitere Reisen mit „meinem“ Traumschiff machen wollen. Ich vermisse diese Reisen sehr. Keine habe ich bereut. Sie waren für mich jedesmal Höhepunkte fürs Jahr. Die Besatzung war mir wegen ihrer Herzlichkeit sehr wichtig. Ich grüße sie von ganzem Herzen